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Text File | 1996-09-18 | 216.6 KB | 4,138 lines |
- Das erste Buch Mose (Genesis).
-
- \1\
- Die Schöpfung: Sechstagewerk.
-
- $1$ Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.
-
- $2$ Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über
- der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.
-
- $3$ Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. $4$
- Und Gott sah das Licht, daβ es gut war; und Gott schied das
- Licht von der Finsternis. $5$ Und Gott nannte das Licht Tag,
- und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es
- wurde Morgen: ein Tag.
-
- $6$ Und Gott sprach: Es werde eine Wölbung mitten in den
- Wassern, und es sei eine Scheidung zwischen den Wassern und den
- Wassern! $7$ Und Gott machte die Wölbung und schied die
- Wasser, die unterhalb der Wölbung von den Wassern, die oberhalb
- der Wölbung waren. Und es geschah so. $8$ Und Gott nannte die
- Wölbung Himmel. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein
- zweiter Tag.
-
- $9$ Und Gott sprach: Es sollen sich die Wasser unterhalb des
- Himmels an einen Ort sammeln, und es werde das Trockene
- sichtbar! Und es geschah so. $10$ Und Gott nannte das Trockene
- Erde, und die Ansammlung der Wasser nannte er Meere. Und Gott
- sah, daβ es gut war. $11$ Und Gott sprach: Die Erde lasse Gras
- hervorsprossen, Kraut, das Samen hervorbringt, Fruchtbäume, die
- auf der Erde Früchte tragen nach ihrer Art, in denen ihr Same
- ist! Und es geschah so. $12$ Und die Erde brachte Gras hervor,
- Kraut, das Samen hervorbringt nach seiner Art, und Bäume, die
- Früchte tragen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott
- sah, daβ es gut war. $13$ Und es wurde Abend, und es wurde
- Morgen: ein dritter Tag.
-
- $14$ Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Wölbung des
- Himmels werden, um zu scheiden zwischen Tag und Nacht, und sie
- sollen dienen als Zeichen und [zur Bestimmung von] Zeiten und
- Tagen und Jahren; $15$ und sie sollen als Lichter an der
- Wölbung des Himmels dienen, um auf die Erde zu leuchten! Und es
- geschah so. $16$ Und Gott machte die beiden groβen Lichter:
- das gröβere Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere
- Licht zur Beherrschung der Nacht und die Sterne. $17$ Und Gott
- setzte sie an die Wölbung des Himmels, über die Erde zu leuchten
- $18$ und zu herrschen über den Tag und über die Nacht und
- zwischen dem Licht und der Finsternis zu scheiden. Und Gott sah,
- daβ es gut war. $19$ Und es wurde Abend, und es wurde Morgen:
- ein vierter Tag.
-
- $20$ Und Gott sprach: Es sollen die Wasser vom Gewimmel
- lebender Wesen wimmeln, und Vögel sollen über der Erde fliegen
- unter der Wölbung des Himmels! $21$ Und Gott schuf die groβen
- Seeungeheuer und alle sich regenden lebenden Wesen, von denen
- die Wasser wimmeln, nach ihrer Art, und alle geflügelten Vögel
- nach ihrer Art. Und Gott sah, daβ es gut war. $22$ Und Gott
- segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und
- füllt das Wasser in den Meeren, und die Vögel sollen sich
- vermehren auf der Erde! $23$ Und es wurde Abend, und es wurde
- Morgen: ein fünfter Tag.
-
- $24$ Und Gott sprach: Die Erde bringe lebende Wesen hervor
- nach ihrer Art: Vieh und kriechende Tiere und [wilde] Tiere der
- Erde nach ihrer Art! Und es geschah so. $25$ Und Gott machte
- die [wilden] Tiere der Erde nach ihrer Art und das Vieh nach
- seiner Art und alle kriechenden Tiere auf dem Erdboden nach
- ihrer Art. Und Gott sah, daβ es gut war.
-
- $26$ Und Gott sprach: Laβt uns Menschen machen in unserm Bild,
- uns ähnlich! Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und
- über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze
- Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen!
- $27$ Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem
- Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. $28$
- Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar
- und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie [euch]
- untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die
- Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde
- regen! $29$ Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles
- samentragende Kraut gegeben, das auf der Fläche der ganzen Erde
- ist, und jeden Baum, an dem samentragende Baumfrucht ist: es
- soll euch zur Nahrung dienen; $30$ aber allen Tieren der Erde
- und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde
- regt, in dem eine lebende Seele ist, [habe ich] alles grüne
- Kraut zur Speise [gegeben]. $31$ Und es geschah so. Und Gott
- sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Und
- es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.
-
- \2\
- Die Schöpfung: Ruhetag.
-
- $1$ So wurden der Himmel und die Erde und all ihr Heer
- vollendet. $2$ Und Gott vollendete am siebten Tag sein Werk,
- das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von all seinem
- Werk, das er gemacht hatte. $3$ Und Gott segnete den siebten
- Tag und heiligte ihn; denn an ihm ruhte er von all seinem Werk,
- das Gott geschaffen hatte, indem er es machte. $4$ Dies ist
- die Entstehungsgeschichte der Himmel und der Erde, als sie
- geschaffen wurden.
-
-
- Adam im Garten Eden.
-
- An dem Tag, als Gott, der HERR, Erde und Himmel machte, $5$ -
- noch war all das Gesträuch des Feldes nicht auf der Erde, [und]
- noch war all das Kraut des Feldes nicht gesproβt, denn Gott, der
- HERR, hatte es [noch] nicht auf die Erde regnen lassen, und
- [noch] gab es keinen Menschen, den Erdboden zu bebauen; $6$
- ein Dunst aber stieg von der Erde auf und bewässerte die ganze
- Oberfläche des Erdbodens, $7$ - da bildete Gott, der HERR, den
- Menschen, [aus] Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase
- Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebende Seele.
-
- $8$ Und Gott, der HERR, pflanzte einen Garten in Eden im
- Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet
- hatte. $9$ Und Gott, der HERR, lieβ aus dem Erdboden allerlei
- Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und gut zur Nahrung, und
- den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der
- Erkenntnis des Guten und Bösen. $10$ Und ein Strom geht von
- Eden aus, den Garten zu bewässern; und von dort aus teilt er
- sich und wird zu vier Armen. $11$ Der Name des ersten ist
- Pischon; der flieβt um das ganze Land Hawila, wo das Gold ist;
- $12$ und das Gold dieses Landes ist gut; dort [gibt es]
- Bedolach-Harz und den Schoham-Stein. $13$ Und der Name des
- zweiten Flusses ist Gihon; der flieβt um das ganze Land Kusch.
- $14$ Und der Name des dritten Flusses ist Hiddekel; der flieβt
- gegenüber von Assur. Und der vierte Fluβ, das ist der Euphrat.
- $15$ Und Gott, der HERR, nahm den Menschen und setzte ihn in
- den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. $16$ Und
- Gott, der HERR, gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum
- des Gartens darfst du essen; $17$ aber vom Baum der Erkenntnis
- des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem
- Tag, da du davon iβt, muβt du sterben!
-
- \2\
- Erschaffung Evas.
-
- $18$ Und Gott, der HERR, sprach: Es ist nicht gut, daβ der
- Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm
- entspricht. $19$ Und Gott, der HERR, bildete aus dem Erdboden
- alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels, und er brachte
- sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und
- genau so wie der Mensch sie, die lebenden Wesen, nennen würde,
- [so] sollte ihr Name sein. $20$ Und der Mensch gab Namen allem
- Vieh und den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes.
- Aber für Adam fand er keine Hilfe, ihm entsprechend.
-
- $21$ Da lieβ Gott, der HERR, einen tiefen Schlaf auf den
- Menschen fallen, so daβ er einschlief. Und er nahm eine von
- seinen Rippen und verschloβ ihre Stelle mit Fleisch; $22$ und
- Gott, der HERR, baute die Rippe, die er von dem Menschen
- genommen hatte, zu einer Frau, und er brachte sie zum Menschen.
- $23$ Da sagte der Mensch: Diese endlich ist Gebein von meinem
- Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; diese soll Männin heiβen,
- denn vom Mann ist sie genommen. $24$ Darum wird ein Mann
- seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau
- anhangen, und sie werden zu einem Fleisch werden. $25$ Und sie
- waren beiden nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten
- sich nicht.
-
- \3\
- Der Sündenfall und dessen Folgen.
-
- $1$ Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes,
- die Gott, der HERR, gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau:
- Hat Gott wirklich gesagt: Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr
- nicht essen? $2$ Da sagte die Frau zur Schlange: Von den
- Früchten der Bäume des Gartens essen wir; $3$ aber von den
- Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens [steht], hat
- Gott gesagt: Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht
- berühren, damit ihr nicht sterbt! $4$ Da sagte die Schlange
- zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben! $5$ Sondern Gott
- weiβ, daβ an dem Tag, da ihr davon eβt, eure Augen aufgetan
- werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.
- $6$ Und die Frau sah, daβ der Baum gut zur Speise und daβ er
- eine Lust für die Augen und daβ der Baum begehrenswert war,
- Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aβ, und
- sie gab auch ihrem Mann bei ihr, und er aβ. $7$ Da wurden
- ihrer beider Augen aufgetan, und sie erkannten, daβ sie nackt
- waren; und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich
- Schurze.
-
- $8$ Und sie hörten die Stimme Gottes, des HERRN, der im Garten
- wandelte bei der Kühle des Tages. Da versteckten sich der Mensch
- und seine Frau vor dem Angesicht Gottes, des HERRN, mitten
- zwischen den Bäumen des Gartens. $9$ Und Gott, der HERR, rief
- den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? $10$ Da sagte er:
- Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich, weil
- ich nackt bin, und ich versteckte mich. $11$ Und er sprach:
- Wer hat dir erzählt, daβ du nackt bist? Hast du etwa von dem
- Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht
- davon essen? $12$ Da sagte der Mensch: Die Frau, die du mir
- zur Seite gegeben hast, sie gab mir von dem Baum, und ich aβ.
- $13$ Und Gott, der HERR, sprach zur Frau: Was hast du da
- getan! Und die Frau sagte: Die Schlange hat mich getäuscht, da
- aβ ich. $14$ Und Gott, der HERR, sprach zur Schlange: Weil du
- das getan hast, sollst du verflucht sein unter allem Vieh und
- unter allen Tieren des Feldes! Auf deinem Bauch sollst du
- kriechen, und Staub sollst du fressen alle Tage deines Lebens!
- $15$ Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der
- Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den
- Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen. $16$
- Zu der Frau sprach er: Ich werde sehr vermehren die Mühsal
- deiner Schwangerschaft, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären!
- Nach deinem Mann wird dein Verlangen sein, er aber wird über
- dich herrschen! $17$ Und zu Adam sprach er: Weil du auf die
- Stimme deiner Frau gehört und gegessen hast von dem Baum, von
- dem ich dir geboten habe: Du sollst davon nicht essen! - so sei
- der Erdboden verflucht um deinetwillen: mit Mühsal sollst du
- davon essen alle Tage deines Lebens; $18$ und Dornen und
- Disteln wird er dir sprossen lassen, und du wirst das Kraut des
- Feldes essen! $19$ Im Schweiβe deines Angesichts wirst du
- [dein] Brot essen, bis du zurückkehrst zum Erdboden, denn von
- ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du
- zurückkehren!
-
- $20$ Und der Mensch gab seiner Frau den Namen Eva, denn sie
- wurde die Mutter aller Lebenden.
-
- $21$ Und Gott, der HERR, machte Adam und seiner Frau Leibröcke
- aus Fell und bekleidete sie.
-
- $22$ Und Gott, der HERR, sprach: Siehe, der Mensch ist
- geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses. Und
- nun, daβ er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch [noch] von
- dem Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe! $23$ Und
- Gott, der HERR, schickte ihn aus dem Garten Eden hinaus, den
- Erdboden zu bebauen, von dem er genommen war. $24$ Und er
- trieb den Menschen aus und lieβ östlich vom Garten Eden die
- Cherubim sich lagern und die Flamme des zuckenden Schwertes, den
- Weg zum Baum des Lebens zu bewachen.
-
- \4\
- Kain und Abel.
-
- $1$ Und der Mensch erkannte seine Frau Eva, und sie wurde
- schwanger und gebar Kain; und sie sagte: Ich habe einen Mann
- hervorgebracht mit dem HERRN. $2$ Und sie gebar noch einmal,
- [und zwar] seinen Bruder, den Abel. Und Abel wurde ein
- Schafhirt, und Kain wurde ein Ackerbauer. $3$ Und es geschah
- nach einiger Zeit, da brachte Kain von den Früchten des
- Ackerbodens dem HERRN eine Opfergabe. $4$ Und Abel, auch er
- brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und
- der HERR blickte auf Abel und auf seine Opfergabe; $5$ aber
- auf Kain und auf seine Opfergabe blickte er nicht. Da wurde Kain
- sehr zornig, und sein Gesicht senkte sich. $6$ Und der HERR
- sprach zu Kain: Warum bist du zornig, und warum hat sich dein
- Gesicht gesenkt? $7$ Ist es nicht [so], wenn du recht tust,
- erhebt es sich? Wenn du aber nicht recht tust, lagert die Sünde
- vor der Tür. Und nach dir wird ihr Verlangen sein, du aber
- sollst über sie herrschen.
-
- $8$ Und Kain sprach zu seinem Bruder Abel. Und es geschah, als
- sie auf dem Feld waren, da erhob sich Kain gegen seinen Bruder
- Abel und erschlug ihn. $9$ Und der HERR sprach zu Kain: Wo ist
- dein Bruder Abel? Und er sagte: Ich weiβ nicht. Bin ich meines
- Bruders Hüter? $10$ Und er sprach: Was hast du getan! Horch!
- Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden her.
- $11$ Und nun, verflucht seist du von dem Ackerboden hinweg,
- der seinen Mund aufgerissen hat, das Blut deines Bruders von
- deiner Hand zu empfangen! $12$ Wenn du den Ackerboden bebaust,
- soll er dir nicht länger seine Kraft geben; unstet und flüchtig
- sollst du sein auf der Erde! $13$ Da sagte Kain zu dem HERRN:
- Zu groβ ist meine Strafe, als daβ ich sie tragen könnte. $14$
- Siehe, du hast mich heute von der Fläche des Ackerbodens
- vertrieben, und vor deinem Angesicht muβ ich mich verbergen und
- werde unstet und flüchtig sein auf der Erde; und es wird
- geschehen: jeder, der mich findet, wird mich erschlagen. $15$
- Der HERR aber sprach zu ihm: Nicht so, jeder, der Kain erschlägt
- - siebenfach soll er gerächt werden! Und der HERR machte an Kain
- ein Zeichen, damit ihn nicht jeder erschlüge, der ihn fände.
- $16$ So ging Kain weg vom Angesicht des HERRN und wohnte im
- Land Nod, östlich von Eden.
-
- \4\
- Nachkommenschaft Kains - Sets Geburt und Nachkomme.
-
- $17$ Und Kain erkannte seine Frau, und sie wurde schwanger und
- gebar Henoch. Und er wurde der Erbauer einer Stadt und benannte
- die Stadt nach dem Namen seines Sohnes Henoch. $18$ Dem Henoch
- aber wurde Irad geboren; und Irad zeugte Mehujael, und Mehujael
- zeugte Metuschael, und Metuschael zeugte Lamech. $19$ Lamech
- aber nahm sich zwei Frauen; der Name der einen war Ada und der
- Name der andern Zilla. $20$ Und Ada gebar Jabal; dieser wurde
- der Vater derer, die in Zelten und unter Herden wohnen. $21$
- Und der Name seines Bruders war Jubal; dieser wurde der Vater
- all derer, die mit der Zither und der Flöte umgehen. $22$ Und
- Zilla, auch sie gebar, [und zwar] den Tubal-Kain, den Vater all
- derer, die Kupfer und Eisen schmieden. Und die Schwester
- Tubal-Kains war Naama.
-
- $23$ Und Lamech sprach zu seinen Frauen:
-
- Ada und Zilla, hört meine Stimme! Frauen Lamechs, horcht auf
- meine Rede!
-
- Fürwahr, einen Mann erschlug ich für meine Wunde und einen
- Knaben für meine Strieme.
-
- $24$ Wenn Kain siebenfach gerächt wird, so Lamech
- siebenundsiebzigfach.
-
- $25$ Und Adam erkannte noch einmal seine Frau, und sie gebar
- einen Sohn und gab ihm den Namen Set: Denn Gott hat mir einen
- anderen Nachkommen gesetzt an Stelle Abels, weil Kain ihn
- erschlagen hat. $26$ Und dem Set, auch ihm wurde ein Sohn
- geboren, und er gab ihm den Namen Enosch. Damals fing man an,
- den Namen des HERRN anzurufen.
-
- \5\
- Stammbaum von Adam bis Noah.
- #
- V. 3-32: 1Chr 1,1-4; Lk 3,36-38.
- #
- $1$ Dies ist das Buch der Geschlechterfolge Adams. An dem Tag,
- als Gott Adam schuf, machte er ihn Gott ähnlich. $2$ Als Mann
- und Frau schuf er sie, und er segnete sie und gab ihnen den
- Namen Mensch, an dem Tag, als sie geschaffen wurden. - $3$ Und
- Adam lebte 130 Jahre und zeugte [einen Sohn] ihm ähnlich, nach
- seinem Bild, und gab ihm den Namen Set. $4$ Und die Tage
- Adams, nachdem er Set gezeugt hatte, betrugen 800 Jahre, und er
- zeugte Söhne und Töchter. $5$ Und alle Tage Adams, die er
- lebte, betrugen 930 Jahre, dann starb er. - $6$ Und Set lebte
- 105 Jahre und zeugte Enosch. $7$ Und Set lebte, nachdem er
- Enosch gezeugt hatte, 807 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
- $8$ Und alle Tage Sets betrugen 912 Jahre, dann starb er. -
- $9$ Und Enosch lebte 90 Jahre und zeugte Kenan. $10$ Und
- Enosch lebte, nachdem er Kenan gezeugt hatte, 815 Jahre und
- zeugte Söhne und Töchter. $11$ Und alle Tage von Enosch
- betrugen 905 Jahre, dann starb er. - $12$ Und Kenan lebte 70
- Jahre und zeugte Mahalalel. $13$ Und Kenan lebte, nachdem er
- Mahalalel gezeugt hatte, 840 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
- $14$ Und alle Tage Kenans betrugen 910 Jahre, dann starb er. -
- $15$ Und Mahalalel lebte 65 Jahre und zeugte Jered. $16$ Und
- Mahalalel lebte, nachdem er Jered gezeugt hatte, 830 Jahre und
- zeugte Söhne und Töchter. $17$ Und alle Tage Mahalalels
- betrugen 895 Jahre, dann starb er. - $18$ Und Jered lebte 162
- Jahre und zeugte Henoch. $19$ Und Jered lebte, nachdem er
- Henoch gezeugt hatte, 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
- $20$ Und alle Tage Jereds betrugen 962 Jahre, dann starb er. -
- $21$ Und Henoch lebte 65 Jahre und zeugte Metuschelach. $22$
- Und Henoch wandelte mit Gott, nachdem er Metuschelach gezeugt
- hatte, 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. $23$ Und alle
- Tage Henochs betrugen 365 Jahre. $24$ Und Henoch wandelte mit
- Gott; und er war nicht mehr da, denn Gott nahm ihn hinweg. -
- $25$ Und Metuschelach lebte 187 Jahre und zeugte Lamech.
- $26$ Und Metuschelach lebte, nachdem er Lamech gezeugt hatte,
- 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. $27$ Und alle Tage
- Metuschelachs betrugen 969 Jahre, dann starb er. - $28$ Und
- Lamech lebte 182 Jahre und zeugte einen Sohn. $29$ Und er gab
- ihm den Namen Noah, indem er sagte: Dieser wird uns trösten über
- unserer Arbeit und über der Mühsal unserer Hände von dem
- Erdboden, den der HERR verflucht hat. $30$ Und Lamech lebte,
- nachdem er Noah gezeugt hatte, 595 Jahre und zeugte Söhne und
- Töchter. $31$ Und alle Tage Lamechs betrugen 777 Jahre, dann
- starb er. - $32$ Und Noah war 500 Jahre alt; und Noah zeugte
- Sem, Ham und Jafet.
-
- \6\
- Die Verderbtheit der Menschen.
-
- $1$ Und es geschah, als die Menschen begannen, sich zu
- vermehren auf der Fläche des Erdbodens, und ihnen Töchter
- geboren wurden, $2$ da sahen die Söhne Gottes die Töchter der
- Menschen, wie schön sie waren, und sie nahmen sich von ihnen
- allen zu Frauen, welche sie wollten. $3$ Da sprach der HERR:
- Mein Geist soll nicht ewig im Menschen bleiben, da er ja auch
- Fleisch ist. eine Tage sollen 120 Jahre betragen. $4$ In jenen
- Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch danach, als die
- Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie
- ihnen [Kinder] gebaren. Das sind die Helden, die in der Vorzeit
- waren, die berühmten Männer.
-
- $5$ Und der HERR sah, daβ die Bosheit des Menschen auf der
- Erde groβ war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur
- böse den ganzen Tag. $6$ Und es reute den HERRN, daβ er den
- Menschen auf der Erde gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in
- sein Herz hinein. $7$ Und der HERR sprach: Ich will den
- Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens
- auslöschen, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden
- Tieren und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, daβ
- ich sie gemacht habe. $8$ Noah aber fand Gunst in den Augen
- des HERRN.
-
- \6\
- Ankündigung der Sintflut - Bau der Arche.
-
- $9$ Dies ist die Geschlechterfolge Noahs: Noah war ein
- gerechter Mann, untadelig war er unter seinen Zeitgenossen; Noah
- lebte mit Gott. $10$ Und Noah zeugte drei Söhne: Sem, Ham und
- Jafet. $11$ Die Erde aber war verdorben vor Gott, und die Erde
- war erfüllt mit Gewalttat. $12$ Und Gott sah die Erde, und
- siehe, sie war verdorben; denn alles Fleisch hatte seinen Weg
- verdorben auf Erden.
-
- $13$ Da sprach Gott zu Noah: Das Ende alles Fleisches ist vor
- mich gekommen; denn die Erde ist durch sie erfüllt von
- Gewalttat; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde.
- $14$ Mache dir eine Arche aus Goferholz; mit Zellen sollst du
- die Arche machen und sie von innen und von auβen mit Pech
- verpichen! $15$ Und so sollst du sie machen: Dreihundert Ellen
- [sei] die Länge der Arche, fünfzig Ellen ihre Breite und dreiβig
- Ellen ihre Höhe. $16$ Ein Dach sollst du der Arche machen, und
- zwar nach der Elle sollst du sie [von unten nach] oben
- fertigstellen; und die Tür der Arche sollst du in ihrer Seite
- anbringen; mit einem unteren, einem zweiten und dritten
- [Stockwerk] sollst du sie machen! $17$ Denn ich, siehe, ich
- bringe die Wasserflut über die Erde, um alles Fleisch unter dem
- Himmel, in dem Lebensodem ist, zu vernichten; alles, was auf der
- Erde ist, soll umkommen. $18$ Aber mit dir will ich meinen
- Bund aufrichten, und du sollst in die Arche gehen, du und deine
- Söhne und deine Frau und die Frauen deiner Söhne mit dir. $19$
- Und von allem Lebendigen, von allem Fleisch, sollst du [je] zwei
- von allen in die Arche bringen, um sie mit dir am Leben zu
- erhalten; ein Männliches und ein Weibliches sollen sie sein!
- $20$ Von den Vögeln nach ihrer Art und von dem Vieh nach
- seiner Art, von allen kriechenden Tieren des Erdbodens nach
- ihrer Art: [je] zwei von allen sollen zu dir hineingehen, um am
- Leben zu bleiben! $21$ Und du, nimm dir von aller Speise, die
- man iβt, und sammle sie bei dir, daβ sie dir und ihnen zur
- Nahrung diene! $22$ Und Noah tat es; nach allem, was Gott ihm
- geboten hatte, so tat er.
-
- \7\
- Noah und seine Familie gehen in die Arche.
-
- $1$ Und der HERR sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein
- ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht vor mir erfunden in
- dieser Generation. $2$ Von allem reinen Vieh sollst du je
- sieben zu dir nehmen, ein Männchen und sein Weibchen; und von
- dem Vieh, das nicht rein ist, [je] zwei, ein Männchen und sein
- Weibchen; $3$ auch von den Vögeln des Himmels je sieben, ein
- Männliches und ein Weibliches: um Nachwuchs am Leben zu erhalten
- auf der Fläche der ganzen Erde! $4$ Denn noch sieben Tage,
- dann lasse ich auf die Erde regnen vierzig Tage und vierzig
- Nächte lang und lösche von der Fläche des Erdbodens alles
- Bestehende aus, das ich gemacht habe. - $5$ Und Noah tat nach
- allem, was der HERR ihm geboten hatte.
-
- $6$ Und Noah war 600 Jahre alt, als die Flut kam, Wasser über
- die Erde. $7$ Und Noah und seine Söhne und seine Frau und die
- Frauen seiner Söhne mit ihm gingen vor den Wassern der Flut in
- die Arche. $8$ Von dem reinen Vieh und von dem Vieh, das nicht
- rein ist, und von den Vögeln und von allem, was auf dem Erdboden
- kriecht, $9$ kamen je zwei zu Noah in die Arche, ein
- Männliches und ein Weibliches, wie Gott dem Noah geboten hatte.
-
- \7\
- Überschwemmung der Erde.
-
- $10$ Und es geschah nach sieben Tagen, da kamen die Wasser der
- Flut über die Erde. $11$ Im 600. Lebensjahr Noahs, im zweiten
- Monat, am siebzehnten Tag des Monats, an diesem Tag brachen alle
- Quellen der groβen Tiefe auf, und die Fenster des Himmels
- öffneten sich. $12$ Und der Regen fiel auf die Erde vierzig
- Tage und vierzig Nächte lang. $13$ An eben diesem Tag gingen
- Noah und Sem und Ham und Jafet, die Söhne Noahs, und die Frau
- Noahs und die drei Frauen seiner Söhne mit ihnen in die Arche,
- $14$ sie und alle Tiere nach ihrer Art und alles Vieh nach
- seiner Art und alle kriechenden Tiere, die auf der Erde
- kriechen, nach ihrer Art und alle Vögel nach ihrer Art, jeder
- Vogel jeglichen Gefieders. $15$ Und sie gingen zu Noah in die
- Arche, je zwei und zwei von allem Fleisch, in dem Lebensodem
- war. $16$ Und die, die hineingingen, waren [je] ein Männliches
- und ein Weibliches von allem Fleisch, wie Gott ihm geboten
- hatte. Und der HERR schloβ hinter ihm zu.
-
- $17$ Und die Flut kam vierzig Tage lang über die Erde. Und die
- Wasser wuchsen und hoben die Arche empor, so daβ sie sich über
- die Erde erhob. $18$ Und die Wasser schwollen an und wuchsen
- gewaltig auf der Erde; und die Arche fuhr auf der Fläche der
- Wasser. $19$ Und die Wasser schwollen sehr, sehr an auf der
- Erde, so daβ alle hohen Berge, die unter dem ganzen Himmel sind,
- bedeckt wurden. $20$ Fünfzehn Ellen darüber hinaus schwollen
- die Wasser an; so wurden die Berge bedeckt. $21$ Da kam alles
- Fleisch um, das sich auf der Erde regte, [alles] an Vögeln und
- an Vieh und an Tieren und an allem Gewimmel, das auf der Erde
- wimmelte, und alle Menschen; $22$ alles starb, in dessen Nase
- ein Hauch von Lebensodem war, von allem, was auf dem trockenen
- Land [lebte]. $23$ So löschte er alles Bestehende aus, das auf
- der Fläche des Erdbodens war, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu
- den kriechenden Tieren und bis zu den Vögeln des Himmels; und
- sie wurden von der Erde ausgelöscht. Nur Noah blieb übrig und
- das, was mit ihm in der Arche war. $24$ Und die Wasser
- schwollen an auf der Erde 150 Tage lang.
-
- \8\
- Versiegen des Wassers.
-
- $1$ Und Gott gedachte des Noah und aller Tiere und alles
- Viehs, das mit ihm in der Arche war; und Gott lieβ einen Wind
- über die Erde fahren, da sanken die Wasser. $2$ Und es
- schlossen sich die Quellen der Tiefe und die Fenster des
- Himmels, und der Regen vom Himmel her wurde zurückgehalten.
- $3$ Und die Wasser verliefen sich von der Erde, allmählich
- zurückgehend; und die Wasser nahmen ab nach Verlauf von 150
- Tagen. $4$ Und im siebten Monat, am siebzehnten Tag des
- Monats, lieβ sich die Arche auf dem Gebirge Ararat nieder. $5$
- Und die Wasser nahmen immer weiter ab bis zum zehnten Monat; im
- zehnten [Monat], am ersten des Monats, wurden die Spitzen der
- Berge sichtbar.
-
- $6$ Und es geschah am Ende von vierzig Tagen, da öffnete Noah
- das Fenster der Arche, das er gemacht hatte, und lieβ den Raben
- hinaus; $7$ und der flog aus, hin und her, bis das Wasser von
- der Erde vertrocknet war. $8$ Und er lieβ die Taube von sich
- hinaus, um zu sehen, ob die Wasser weniger geworden seien auf
- der Fläche des Erdbodens; $9$ aber die Taube fand keinen
- Ruheplatz für ihren Fuβ und kehrte zu ihm in die Arche zurück;
- denn [noch] war Wasser auf der Fläche der ganzen Erde; da
- streckte er seine Hand aus, nahm sie und holte sie zu sich in
- die Arche. $10$ Und er wartete noch sieben weitere Tage, dann
- lieβ er die Taube noch einmal aus der Arche; $11$ und die
- Taube kam um die Abendzeit zu ihm [zurück], und siehe, ein
- frisches Olivenblatt war in ihrem Schnabel. Da erkannte Noah,
- daβ die Wasser auf der Erde weniger geworden waren. $12$ Und
- er wartete noch weitere sieben Tage und lieβ die Taube hinaus;
- da kehrte sie nicht mehr wieder zu ihm zurück.
-
- $13$ Und es geschah im 601. Jahr, im ersten [Monat], am ersten
- des Monats, da waren die Wasser von der Erde weggetrocknet. Und
- Noah entfernte das Dach von der Arche und sah: und siehe, die
- Fläche des Erdbodens war trocken. $14$ Im zweiten Monat, am
- 27. Tag des Monats, war die Erde trocken.
-
- \8\
- Noahs Opfer - Gottes Verheiβung.
-
- $15$ Und Gott redete zu Noah und sprach: $16$ Geh aus der
- Arche heraus, du und deine Frau und deine Söhne und die Frauen
- deiner Söhne mit dir! $17$ Alle Tiere, die bei dir sind, von
- allem Fleisch, an Vögeln und an Vieh und an allen kriechenden
- Tieren, die auf der Erde kriechen, laβ mit dir hinausgehen, daβ
- sie wimmeln auf Erden und fruchtbar seien und sich mehren auf
- Erden! $18$ Da ging Noah hinaus, [er] und seine Söhne und
- seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm. $19$ Alle
- Tiere, alle kriechenden Tiere und alle Vögel, alles was kriecht
- auf der Erde nach ihren Arten, gingen aus der Arche.
-
- $20$ Und Noah baute dem HERRN einen Altar; und er nahm von
- allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte
- Brandopfer auf dem Altar. $21$ Und der HERR roch den
- wohlgefälligen Geruch, und der HERR sprach in seinem Herzen:
- Nicht noch einmal will ich den Erdboden verfluchen um des
- Menschen willen; denn das Sinnen des menschlichen Herzens ist
- böse von seiner Jugend an; und nicht noch einmal will ich alles
- Lebendige schlagen, wie ich getan habe. $22$ Von nun an, alle
- Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und
- Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.
-
- \9\
- Gottes Bund mit Noah.
-
- $1$ Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen:
- Seid fruchtbar, und vermehrt euch, und füllt die Erde! $2$ Und
- Furcht und Schrecken vor euch sei auf allen Tieren der Erde und
- auf allen Vögeln des Himmels! Mit allem, was sich auf dem
- Erdboden regt, mit allen Fischen des Meeres sind sie in eure
- Hände gegeben. $3$ Alles, was sich regt, was da lebt, soll
- euch zur Speise sein; wie das grüne Kraut gebe ich es euch
- alles. $4$ Nur Fleisch mit seiner Seele, seinem Blut, sollt
- ihr nicht essen! $5$ Jedoch euer eigenes Blut werde ich
- einfordern; von jedem Tiere werde ich es einfordern, und von der
- Hand des Menschen, von der Hand eines jeden, [nämlich] seines
- Bruders, werde ich die Seele des Menschen einfordern. $6$ Wer
- Menschenblut vergieβt, dessen Blut soll durch Menschen vergossen
- werden; denn nach dem Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht.
- $7$ Ihr nun, seid fruchtbar, und vermehrt euch, wimmelt auf
- der Erde, und vermehrt euch auf ihr!
-
- $8$ Und Gott sprach zu Noah und zu seinen Söhnen mit ihm:
- $9$ Und ich, siehe, ich richte meinen Bund mit euch auf und
- mit euren Nachkommen nach euch $10$ und mit jedem lebenden
- Wesen, das bei euch ist, an Vögeln, an Vieh und an allen Tieren
- der Erde bei euch, von allem, was aus der Arche gegangen ist,
- von allen Tieren der Erde. $11$ Ich richte meinen Bund mit
- euch auf, daβ nie mehr alles Fleisch ausgerottet werden soll
- durch die Wasser der Flut, und nie mehr soll es eine Flut geben,
- die Erde zu vernichten. $12$ Und Gott sprach: Dies ist das
- Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und
- jedem lebenden Wesen, das bei euch ist, auf ewige Generationen
- hin: $13$ Meinen Bogen setze ich in die Wolken, und er sei das
- Zeichen des Bundes zwischen mir und der Erde. $14$ Und es wird
- geschehen, wenn ich Wolken über die Erde aufwölke, und der Bogen
- in den Wolken erscheint, $15$ dann werde ich an meinen Bund
- denken, der zwischen mir und euch und jedem lebenden Wesen unter
- allem Fleisch [besteht]; und nie mehr sollen die Wasser zu einer
- Flut werden, alles Fleisch zu vernichten. $16$ Wenn der Bogen
- in den Wolken steht, werde ich ihn ansehen, um an den ewigen
- Bund zu denken zwischen Gott und jedem lebenden Wesen unter
- allem Fleisch, das auf Erden ist. $17$ Und Gott sprach zu
- Noah: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe
- zwischen mir und allem Fleisch, das auf Erden ist.
-
- \9\
- Noah und seine Söhne.
-
- $18$ Und die Söhne Noahs, die aus der Arche gingen, waren Sem
- und Ham und Jafet. Und Ham, das ist der Vater Kanaans. $19$
- Diese drei sind die Söhne Noahs, und von ihnen ist die ganze
- Erde bevölkert worden. $20$ Und Noah, ein Landmann, begann
- auch, Weinberge zu pflanzen. $21$ Und er trank von dem Wein
- und wurde betrunken und lag entblöβt im Innern seines Zeltes.
- $22$ Und Ham, der Vater Kanaans, sah die Blöβe seines Vaters
- und berichtete es seinen beiden Brüdern drauβen. $23$ Da
- nahmen Sem und Jafet das Obergewand und legten es beide auf ihre
- Schultern und gingen [damit] rückwärts und bedeckten so die
- Blöβe ihres Vaters; ihre Gesichter aber [hielten sie] so
- rückwärts [gewandt], daβ sie die Blöβe ihres Vaters nicht sahen.
- $24$ Und Noah erwachte von seinem Wein[-Rausch] und erkannte,
- was sein jüngster Sohn ihm angetan hatte. $25$ Und er sprach:
-
- Verflucht sei Kanaan! ein Knecht der Knechte sei er seinen
- Brüdern!
-
- $26$ Und er sprach:
-
- Gepriesen sei der HERR, der Gott Sems; und Kanaan sei sein
- Knecht!
-
- $27$ Weiten Raum schaffe Gott dem Jafet, und er wohne in den
- Zelten Sems; und Kanaan sei sein Knecht!
-
- $28$ Und Noah lebte nach der Flut [noch] 350 Jahre; $29$ und
- alle Tage Noahs betrugen 950 Jahre, dann starb er.
-
- \10\
- Noahs Fluch und Segen über seine Nachkommen.
- #
- V. 1-5: 1Chr 1,4-7
- #
- $1$ Und dies ist die Geschlechterfolge der Söhne Noahs: Sem,
- Ham und Jafet - ihnen wurden Söhne geboren nach der Flut.
-
- $2$ Die Söhne Jafets: Gomer und Magog und Madai und Jawan und
- Tubal und Meschech und Tiras. $3$ Und die Söhne Gomers:
- Aschkenas und Rifat und Togarma. $4$ Und die Söhne Jawans:
- Elischa und Tarsis, die Kittäer und die Rodaniter. $5$ Von
- diesen verzweigten sich die Inseln der Nationen. [Das sind die
- Söhne Jafets] in ihren Ländern, je nach ihrer Sprache, nach
- ihren Sippen, in ihren Nationen.
- #
- V. 6-18: 1Chr 1,8-16.
- #
- $6$ Und die Söhne Hams: Kusch und Mizrajim und Put und
- Kanaan. $7$ Und die Söhne Kuschs: Seba und Hawila und Sabta
- und Ragma und Sabtecha. Und die Söhne Ragmas: Saba und Dedan.
- $8$ Und Kusch zeugte Nimrod; der war der erste Gewaltige auf
- der Erde. $9$ Er war ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN;
- darum sagt man: Wie Nimrod, ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN!
- $10$ Und der Anfang seines Königreiches war Babel und Erech
- und Akkad und Kalne im Land Schinar. $11$ Von diesem Land zog
- er aus nach Assur und baute Ninive und Rehobot-Ir und Kelach
- $12$ und Resen zwischen Ninive und Kelach: das ist die groβe
- Stadt. - $13$ Und Mizrajim zeugte die Luditer und die
- Anamiter und die Lehabiter und die Naftuhiter $14$ und die
- Patrusiter und die Kasluhiter, von denen die Philister
- ausgegangen sind, und die Kaftoriter. - $15$ Und Kanaan
- zeugte Sidon, seinen Erstgeborenen, und Het $16$ und den
- Jebusiter und den Amoriter und den Girgaschiter $17$ und den
- Hewiter und den Arkiter und den Siniter $18$ und den
- Arwaditer und den Zemariter und den Hamatiter. Später haben sich
- die Sippen der Kanaaniter zerstreut. $19$ Und das Gebiet der
- Kanaaniter erstreckte sich von Sidon nach Gerar hin, bis nach
- Gaza, nach Sodom und Gomorra und Adma und Zebojim hin, bis nach
- Lescha. - $201$ Das sind die Söhne Hams nach ihren Sippen,
- nach ihren Sprachen, in ihren Ländern, in ihren Nationen.
- #
- V. 21-25: Kap. 11,10-16; V. 21-29: 1Chr 1,17-23.
- #
- $21$ Und dem Sem, dem Vater aller Söhne Ebers, dem älteren
- Bruder Jafets, auch ihm wurden [Söhne] geboren. $22$ Die
- Söhne Sems: Elam und Assur und Arpachschad und Lud und Aram.
- $23$ Und die Söhne Arams: Uz und Hul und Geter und Masch.
- $24$ Und Arpachschad zeugte Schelach, und Schelach zeugte
- Eber. $25$ Und dem Eber wurden zwei Söhne geboren: der Name
- des einen war Peleg, denn in seinen Tagen wurde die Erde
- verteilt; und der Name seines Bruders war Joktan. $26$ Und
- Joktan zeugte Almodad und Schelef und Hazarmawet und Jerach
- $27$ und Hadoram und Usal und Dikla $28$ und Obal und
- Abimael und Saba $29$ und Ofir und Hawila und Jobab; diese
- alle waren Söhne Joktans. $30$ Und ihre Wohnsitze sind von
- Mescha bis nach Sefar hin, [bis an] das Gebirge des Ostens. -
- $31$ Das sind die Söhne Sems nach ihren Sippen, nach ihren
- Sprachen, in ihren Ländern, nach ihren Nationen.
-
- $32$ Das sind die Sippen der Söhne Noahs nach ihrer
- Geschlechterfolge, in ihren Nationen; und von diesen aus haben
- sich nach der Flut die Nationen auf der Erde verzweigt.
-
- \11\
- Der Turmbau zu Babel.
-
- $1$ Und die ganze Erde hatte ein und dieselbe Sprache und ein
- und dieselben Wörter. $2$ Und es geschah, als sie von Osten
- aufbrachen, da fanden sie eine Ebene im Land Schinar und lieβen
- sich dort nieder. $3$ Und sie sagten einer zum anderen:
- Wohlan, laβt uns Ziegel streichen und hart brennen! Und der
- Ziegel diente ihnen als Stein, und der Asphalt diente ihnen als
- Mörtel. $4$ Und sie sprachen: Wohlan, wir wollen uns eine
- Stadt und einen Turm bauen, und seine Spitze bis an den Himmel!
- So wollen wir uns einen Namen machen, damit wir uns nicht über
- die ganze Fläche der Erde zerstreuen! $5$ Und der HERR fuhr
- herab, um die Stadt und den Turm anzusehen, die die
- Menschenkinder bauten. $6$ Und der HERR sprach: Siehe, ein
- Volk sind sie, und eine Sprache haben sie alle, und dies ist
- [erst] der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts unmöglich
- sein, was sie zu tun ersinnen. $7$ Wohlan, laβt uns
- herabfahren und dort ihre Sprache verwirren, daβ sie einer des
- anderen Sprache nicht [mehr] verstehen! $8$ Und der HERR
- zerstreute sie von dort über die ganze Erde; und sie hörten auf,
- die Stadt zu bauen. $9$ Darum gab man ihr den Namen Babel;
- denn dort verwirrte der HERR die Sprache der ganzen Erde, und
- von dort zerstreute sie der HERR über die ganze Erde.
-
- \11\
- Stammbaum von Sem bis Abraham.
- #
- V. 10-16: Kap. 10,21-25; V. 10-26: 1Chr 1,17-27; Lk 3,34-36
- #
- $10$ Das ist die Geschlechterfolge Sems: Sem war 100 Jahre
- alt und zeugte Arpachschad, zwei Jahre nach der Flut. $11$
- Und Sem lebte, nachdem er Arpachschad gezeugt hatte, 500 Jahre
- und zeugte Söhne und Töchter. - $12$ Und Arpachschad lebte 35
- Jahre und zeugte Schelach. $13$ Und Arpachschad lebte,
- nachdem er Schelach gezeugt hatte, 403 Jahre und zeugte Söhne
- und Töchter. - $14$ Und Schelach lebte 30 Jahre und zeugte
- Eber. $15$ Und Schelach lebte, nachdem er Eber gezeugt hatte,
- 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - $16$ Und Eber lebte
- 34 Jahre und zeugte Peleg. $17$ Und Eber lebte, nachdem er
- Peleg gezeugt hatte, 430 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. -
- $18$ Und Peleg lebte 30 Jahre und zeugte Regu. $19$ Und
- Peleg lebte, nachdem er Regu gezeugt hatte, 209 Jahre und zeugte
- Söhne und Töchter. - $20$ Und Regu lebte 32 Jahre und zeugte
- Serug. $21$ Und Regu lebte, nachdem er Serug gezeugt hatte,
- 207 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - $22$ Und Serug
- lebte 30 Jahre und zeugte Nahor. $23$ Und Serug lebte,
- nachdem er Nahor gezeugt hatte, 200 Jahre und zeugte Söhne und
- Töchter. - $24$ Und Nahor lebte 29 Jahre und zeugte Terach.
- $25$ Und Nahor lebte, nachdem er Terach gezeugt hatte, 119
- Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - $26$ Und Terach lebte
- 70 Jahre und zeugte Abram, Nahor und Haran.
-
- $27$ Und das ist die Geschlechterfolge Terachs: Terach zeugte
- Abram, Nahor und Haran; und Haran zeugte Lot. $28$ Haran aber
- starb zu Lebzeiten seines Vaters Terach im Land seiner
- Verwandtschaft, in Ur[, der Stadt] der Chaldäer. $29$ Und
- Abram und Nahor nahmen sich Frauen; der Name von Abrams Frau war
- Sarai, und der Name von Nahors Frau war Milka, [die] Tochter
- Harans, des Vaters der Milka und des Vaters der Jiska. $30$
- Sarai aber war unfruchtbar, sie hatte kein Kind. $31$ Und
- Terach nahm seinen Sohn Abram und Lot, den Sohn Harans, seines
- Sohnes Sohn, und Sarai, seine Schwiegertochter, die Frau seines
- Sohnes Abram; und sie zogen miteinander aus Ur[, der Stadt] der
- Chaldäer, um in das Land Kanaan zu gehen; und sie kamen nach
- Haran und wohnten dort. $32$ Und die Tage Terachs betrugen
- 205 Jahre, und Terach starb in Haran.
-
- \12\
- Abrams Berufung und Auszug aus Ur nach Kanaan.
-
- $1$ Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Land und aus
- deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das
- Land, das ich dir zeigen werde! $2$ Und ich will dich zu
- einer groβen Nation machen und will dich segnen, und ich will
- deinen Namen groβ machen, und du sollst ein Segen sein! $3$
- Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den
- werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle
- Geschlechter der Erde!
-
- $4$ Und Abram ging hin, wie der HERR zu ihm geredet hatte,
- und Lot ging mit ihm. Abram aber war 75 Jahre alt, als er aus
- Haran zog. $5$ Und Abram nahm seine Frau Sarai und Lot, den
- Sohn seines Bruders, und all ihre Habe, die sie erworben, und
- die Leute, die sie in Haran gewonnen hatten, und sie zogen aus,
- um in das Land Kanaan zu gehen; und sie kamen in das Land
- Kanaan. $6$ Und Abram durchzog das Land bis zur Stätte von
- Sichem, bis zur Terebinthe More. Damals waren die Kanaaniter im
- Land. $7$ Und der HERR erschien dem Abram und sprach: Deinen
- Nachkommen will ich dieses Land geben. Und er baute dort dem
- HERRN, der ihm erschienen war, einen Altar. $8$ Und er brach
- von dort auf zu dem Gebirge östlich von Bethel und schlug sein
- Zelt auf, Bethel im Westen und Ai im Osten; und er baute dort
- dem HERRN einen Altar und rief den Namen des HERRN an. $9$
- Dann brach Abram auf und zog immer weiter nach Süden.
-
- \12\
- Abram in Ägypten.
-
- $10$ Es entstand aber eine Hungersnot im Land; da zog Abram
- nach Ägypten hinab, um dort als Fremder zu leben, denn die
- Hungersnot lag schwer auf dem Land. $11$ Und es geschah, als
- er nahe daran war, nach Ägypten hineinzukommen, sagte er zu
- seiner Frau Sarai: Siehe doch, ich weiβ, daβ du eine Frau von
- schönem Aussehen bist; $12$ und es wird geschehen, wenn die
- Ägypter dich sehen, werden sie sagen: Sie ist seine Frau. Dann
- werden sie mich erschlagen und dich leben lassen. $13$ Sage
- doch, du seist meine Schwester, damit es mir gut geht um
- deinetwillen und meine Seele deinetwegen am Leben bleibt!
-
- $14$ Und es geschah, als Abram nach Ägypten kam, da sahen die
- Ägypter, daβ die Frau sehr schön war. $15$ Und die Hofbeamten
- des Pharao sahen sie und rühmten sie vor dem Pharao; und die
- Frau wurde in das Haus des Pharao geholt. $16$ Und er tat
- Abram Gutes um ihretwillen; und er bekam Schafe und Rinder und
- Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele. $17$ Der HERR
- aber schlug den Pharao und sein Haus mit groβen Plagen um Sarais
- willen, der Frau Abrams. $18$ Da lieβ der Pharao Abram rufen
- und sagte: Was hast du mir da angetan! Warum hast du mir nicht
- mitgeteilt, daβ sie deine Frau ist? $19$ Warum hast du
- gesagt: Sie ist meine Schwester, so daβ ich sie mir zur Frau
- nahm? Und nun siehe, da ist deine Frau, nimm sie und geh!
- $20$ Und der Pharao entbot seinetwegen Männer, die geleiteten
- ihn und seine Frau und alles, was er hatte.
-
- \13\
- Abrams Trennung von Lot.
-
- $1$ Und Abram zog aus Ägypten herauf, er und seine Frau und
- alles, was er hatte, und Lot mit ihm, nach dem Süden. $2$ Und
- Abram war sehr reich an Vieh, an Silber und an Gold. $3$ Und
- er ging auf seinen Tagemärschen vom Süden bis nach Bethel, bis
- zu der Stätte, wo im Anfang sein Zelt gewesen war, zwischen
- Bethel und Ai, $4$ zu der Stätte des Altars, den er vorher
- dort gemacht hatte. Und Abram rief dort den Namen des HERRN an.
- $5$ Und auch Lot, der mit Abram zog, hatte Schafe und Rinder
- und Zelte. $6$ Und das Land ertrug es nicht, daβ sie zusammen
- wohnten; denn ihre Habe war groβ, und sie konnten nicht zusammen
- wohnen. $7$ So gab es Streit zwischen den Hirten von Abrams
- Vieh und den Hirten von Lots Vieh. Und die Kanaaniter und die
- Perisiter wohnten damals im Land. $8$ Da sprach Abram zu Lot:
- Laβ doch keinen Streit sein zwischen mir und dir und zwischen
- meinen Hirten und deinen Hirten; wir sind doch Brüder! $9$
- Ist nicht das ganze Land vor dir? Trenne dich doch von mir!
- Willst du nach links, dann gehe ich nach rechts, und willst du
- nach rechts, dann gehe ich nach links. $10$ Da erhob Lot
- seine Augen und sah die ganze Ebene des Jordan, daβ sie ganz
- bewässert war - bevor der HERR Sodom und Gomorra zerstört hatte
- - wie der Garten des HERRN, wie das Land Ägypten, bis nach Zoar
- hin. $11$ Da wählte sich Lot die ganze Ebene des Jordan, und
- Lot brach auf nach Osten; so trennten sie sich voneinander.
- $12$ Abram wohnte im Land Kanaan, und Lot wohnte in den
- Städten der Ebene [des Jordan] und schlug [seine] Zelte auf bis
- nach Sodom. $13$ Die Leute von Sodom aber waren sehr böse und
- sündig vor dem HERRN.
-
- $14$ Und der HERR sprach zu Abram, nachdem Lot sich von ihm
- getrennt hatte: Hebe doch deine Augen auf, und schaue von dem
- Ort, wo du bist, nach Norden und nach Süden, nach Osten und nach
- Westen! $15$ Denn das ganze Land, das du siehst, dir will ich
- es geben und deinen Nachkommen für ewig. $16$ Und ich will
- deine Nachkommen machen wie den Staub der Erde, so daβ, wenn
- jemand den Staub der Erde zählen kann, auch deine Nachkommen
- gezählt werden. $17$ Mache dich auf, und durchwandere das
- Land seiner Länge nach und seiner Breite nach! Denn dir will ich
- es geben. $18$ Und Abram schlug [seine] Zelte auf und ging
- hin und lieβ sich nieder unter den Terebinthen von Mamre, die
- bei Hebron sind; und er baute dort dem HERRN einen Altar.
-
- \14\
- Abrams Einsatz zur Rettung Lots.
-
- $1$ Und es geschah in den Tagen Amrafels, des Königs von
- Schinar, Arjochs, des Königs von Ellasar, Kedor-Laomers, des
- Königs von Elam, und Tidals, des Königs von Gojim, $2$ daβ
- sie Krieg führten mit Bera, dem König von Sodom, und mit
- Birscha, dem König von Gomorra, Schinab, dem König von Adma, und
- Schemeber, dem König von Zebojim, und mit dem König von Bela,
- das ist Zoar. $3$ Alle diese verbündeten sich [und kamen] in
- das Tal Siddim, das ist das Salzmeer. $4$ Zwölf Jahre hatten
- sie Kedor-Laomer gedient, im dreizehnten Jahr aber empörten sie
- sich. $5$ Und im vierzehnten Jahr kamen Kedor-Laomer und die
- Könige, die mit ihm waren, und schlugen die Refaiter bei
- Aschterot-Karnajim und die Susiter bei Ham und die Emiter in der
- Ebene von Kirjatajim $6$ und die Horiter auf ihrem Gebirge
- Seir bis El-Paran, das an der Wüste liegt. $7$ Dann wandten
- sie sich und kamen nach En-Mischpat, das ist Kadesch; und sie
- schlugen das ganze Gebiet der Amalekiter und auch die Amoriter,
- die zu Hazezon-Tamar wohnten. $8$ Und es zogen aus der König
- von Sodom und der König von Gomorra und der König von Adma und
- der König von Zebojim und der König von Bela, das ist Zoar; und
- sie ordneten sich zur Schlacht gegen sie im Tal Siddim: $9$
- gegen Kedor-Laomer, den König von Elam, und Tidal, den König von
- Gojim, und Amrafel, den König von Schinar, und Arjoch, den König
- von Ellasar, vier Könige gegen die fünf. $10$ Im Tal Siddim
- aber war Asphaltgrube neben Asphaltgrube; und die Könige von
- Sodom und Gomorra flohen und fielen dort hinein, die übrigen
- aber flohen ins Gebirge. $11$ Da nahmen sie alle Habe von
- Sodom und Gomorra und all ihre Nahrungsmittel und zogen davon.
- $12$ Und sie nahmen Lot mit, den Sohn von Abrams Bruder, und
- seine Habe und zogen davon; denn er wohnte in Sodom.
-
- $13$ Und es kam ein Entkommener und berichtete es Abram, dem
- Hebräer; er wohnte aber unter den Terebinthen Mamres, des
- Amoriters, des Bruders von Eschkol und des Bruders von Aner; die
- waren Abrams Bundesgenossen. $14$ Und als Abram hörte, daβ
- sein Bruder gefangen weggeführt war, lieβ er seine bewährten
- [Männer], seine Hausgeborenen, ausrücken, 318 [Mann], und jagte
- [ihnen] nach bis nach Dan. $15$ Und nachts teilte er sich
- [und fiel] über sie her, er und seine Knechte, und schlug sie
- und jagte ihnen nach bis nach Hoba, das links von Damaskus
- [liegt]. $16$ Und er brachte die ganze Habe zurück; und auch
- Lot, seinen Neffen, und dessen Habe brachte er zurück und auch
- die Frauen und das Volk.
-
- $17$ Und als er zurückkehrte, nachdem er Kedor-Laomer und die
- Könige, die mit ihm gewesen, geschlagen hatte, zog der König von
- Sodom aus, ihm entgegen, in das Tal Schawe, das ist das
- Königstal. $18$ Und Melchisedek, König von Salem, brachte
- Brot und Wein heraus; und er war Priester Gottes, des Höchsten.
- $19$ Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von
- Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde geschaffen hat! $20$
- Und gesegnet sei Gott, der Höchste, der deine Bedränger in deine
- Hand ausgeliefert hat! - Und Abram gab ihm den Zehnten von
- allem. $21$ Und der König von Sodom sagte zu Abram: Gib mir
- die Seelen, die Habe aber nimm für dich! $22$ Da sagte Abram
- zum König von Sodom: Ich hebe meine Hand auf zu dem HERRN, [zu]
- Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde geschaffen hat: $23$
- Wenn [ich] vom Faden bis zum Schuhriemen, ja, wenn ich irgend
- etwas nehme von dem, was dein ist . . .! Damit du [später] nicht
- sagst: Ich habe Abram reich gemacht. $24$ Nichts für mich!
- Nur was die Knechte verzehrt haben, und der Anteil der Männer,
- die mit mir gezogen sind: Aner, Eschkol und Mamre, die sollen
- ihren Anteil nehmen!
-
- \15\
- Gottes Bund mit Abram.
-
- $1$ Nach diesen Dingen geschah das Wort des HERRN zu Abram in
- einem Gesicht so: Fürchte dich nicht, Abram; ich bin dir ein
- Schild, [ich werde] deinen Lohn sehr groβ [machen]. $2$ Da
- sagte Abram: Herr, HERR, was willst du mir geben? Ich gehe ja
- doch kinderlos dahin, und Erbe meines Hauses, das wird Elieser
- von Damaskus. $3$ Und Abram sagte: Siehe, mir hast du keinen
- Nachkommen gegeben, und siehe, der Sohn meines Hauses wird mich
- beerben. $4$ Und siehe, das Wort des HERRN [geschah] zu ihm:
- Nicht dieser wird dich beerben, sondern der aus deinem Leibe
- hervorgeht, der wird dich beerben. $5$ Und er führte ihn
- hinaus und sprach: Blicke doch auf zum Himmel, und zähle die
- Sterne, wenn du sie zählen kannst! Und er sprach zu ihm: So
- [zahlreich] wird deine Nachkommenschaft sein! $6$ Und er
- glaubte dem HERRN; und er rechnete es ihm als Gerechtigkeit an.
- $7$ Und er sprach zu ihm: Ich bin der HERR, der ich dich
- herausgeführt habe aus Ur[, der Stadt] der Chaldäer, um dir
- dieses Land zu geben, es in Besitz zu nehmen. $8$ Und er
- sagte: Herr, HERR, woran soll ich erkennen, daβ ich es in Besitz
- nehmen werde? $9$ Da sprach er zu ihm: Bring mir eine
- dreijährige Jungkuh, eine dreijährige Ziege und einen
- dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine junge Taube.
- $10$ Und er brachte ihm alle diese. Und er zerteilte sie in
- der Mitte und legte je einen Teil dem anderen gegenüber. Die
- Vögel aber zerteilte er nicht. $11$ Da stieβen die Raubvögel
- auf die toten Tiere herab; aber Abram verscheuchte sie. $12$
- Und es geschah, als die Sonne am Untergehen war, da fiel ein
- tiefer Schlaf auf Abram; und siehe, Schrecken, dichte Finsternis
- überfiel ihn. $13$ Und er sprach zu Abram: Ganz gewiβ sollst
- du wissen, daβ deine Nachkommenschaft Fremdling sein wird in
- einem Land, das ihnen nicht gehört; und sie werden ihnen dienen,
- und man wird sie unterdrücken vierhundert Jahre lang. $14$
- Aber ich werde die Nation auch richten, der sie dienen; und
- danach werden sie ausziehen mit groβer Habe. $15$ Du aber, du
- wirst in Frieden zu deinen Vätern eingehen, wirst in gutem Alter
- begraben werden. $16$ Und in der vierten Generation werden
- sie hierher zurückkehren; denn [das Maβ der] Schuld des
- Amoriters ist bis jetzt [noch] nicht voll. $17$ Und es
- geschah, als die Sonne untergegangen und Finsternis eingetreten
- war, siehe da, ein rauchender Ofen und eine Feuerfackel, die
- zwischen diesen Stücken hindurchfuhr. $18$ An jenem Tag
- schloβ der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinen
- Nachkommen habe ich dieses Land gegeben, vom Strom Ägyptens an
- bis zum groβen Strom, dem Euphratstrom: $19$ die Keniter und
- die Kenasiter und die Kadmoniter $20$ und die Hetiter und die
- Perisiter und die Refaiter $21$ und die Amoriter und die
- Kanaaniter und die Girgaschiter und die Jebusiter.
-
- \16\
- Hagar und Ismael.
-
- $1$ Und Sarai, Abrams Frau, gebar ihm keine [Kinder]. Sie
- hatte aber eine ägyptische Magd, deren Name war Hagar. $2$
- Und Sarai sagte zu Abram: Siehe doch, der HERR hat mich
- verschlossen, daβ ich nicht gebäre. Geh doch zu meiner Magd ein!
- Vielleicht werde ich aus ihr erbaut werden. Und Abram hörte auf
- Sarais Stimme. $3$ Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre Magd, die
- Ägypterin Hagar, nachdem Abram zehn Jahre im Land Kanaan gewohnt
- hatte, und gab sie Abram, ihrem Mann, ihm zur Frau. $4$ Und
- er ging zu Hagar ein, und sie wurde schwanger. Als sie aber sah,
- daβ sie schwanger war, da wurde ihre Herrin gering in ihren
- Augen. $5$ Und Sarai sagte zu Abram: Das Unrecht an mir
- [liegt] auf dir! Ich selbst habe meine Magd in deinen Schoβ
- gegeben; und [nun,] da sie sieht, daβ sie schwanger ist, bin ich
- gering in ihren Augen. Der HERR richte zwischen mir und dir!
- $6$ Und Abram sagte zu Sarai: Siehe, deine Magd ist in deiner
- Hand. Mache mit ihr, was gut ist in deinen Augen! Als Sarai sie
- aber demütigte, da floh sie vor ihr.
-
- $7$ Und der Engel des HERRN fand sie an einer Wasserquelle in
- der Wüste, an der Quelle auf dem Weg nach Schur. $8$ Und er
- sprach: Hagar, Magd Sarais, woher kommst du, und wohin gehst du?
- Und sie sagte: Vor Sarai, meiner Herrin, bin ich auf der Flucht.
- $9$ Da sprach der Engel des HERRN zu ihr: Kehre zu deiner
- Herrin zurück, und demütige dich unter ihre Hände! $10$ Und
- der Engel des HERRN sprach zu ihr: Ich will deine Nachkommen so
- sehr mehren, daβ man sie nicht zählen kann vor Menge. $11$
- Und der Engel des HERRN sprach [weiter] zu ihr: Siehe, du bist
- schwanger und wirst einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen
- Ismael geben, denn der HERR hat auf dein Elend gehört. $12$
- Und er, er wird ein Mensch [wie] ein Wildesel sein; seine Hand
- gegen alle und die Hand aller gegen ihn, und allen seinen
- Brüdern setzt er sich vors Gesicht. $13$ Da nannte sie den
- Namen des HERRN, der zu ihr geredet hatte: Du bist ein Gott, der
- mich sieht! Denn sie sagte: Habe ich nicht auch hier hinter dem
- hergesehen, der mich angesehen hat? $14$ Darum nennt man den
- Brunnen: Beer-Lachai-Roi; siehe, er ist zwischen Kadesch und
- Bered.
-
- $15$ Und Hagar gebar dem Abram einen Sohn; und Abram gab
- seinem Sohn, den Hagar geboren hatte, den Namen Ismael. $16$
- Und Abram war 86 Jahre alt, als Hagar dem Abram Ismael gebar.
-
- \17\
- Namensänderung - Beschneidung - Verheiβung.
-
- $1$ Und Abram war 99 Jahre alt, da erschien der HERR dem
- Abram und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige. Lebe vor
- meinem Angesicht, und sei untadelig! $2$ Und ich will meinen
- Bund zwischen mir und dir setzen und will dich sehr, sehr
- mehren. $3$ Da fiel Abram auf sein Gesicht, und Gott redete
- mit ihm und sprach: $4$ Ich, siehe, [das ist] mein Bund mit
- dir: Du wirst zum Vater einer Menge von Nationen werden. $5$
- Und nicht mehr soll dein Name Abram heiβen, sondern Abraham soll
- dein Name sein! Denn zum Vater einer Menge von Nationen habe ich
- dich gemacht. $6$ Und ich werde dich sehr, sehr fruchtbar
- machen, und ich werde dich zu Nationen machen, und Könige werden
- aus dir hervorgehen. $7$ Und ich werde meinen Bund aufrichten
- zwischen mir und dir und deinen Nachkommen nach dir durch [alle]
- ihre Generationen zu einem ewigen Bund, um dir Gott zu sein und
- deinen Nachkommen nach dir. $8$ Und ich werde dir und deinen
- Nachkommen nach dir das Land deiner Fremdlingschaft geben, das
- ganze Land Kanaan, zum ewigen Besitz, und ich werde ihnen Gott
- sein. $9$ Und Gott sprach zu Abraham: Und du, du sollst
- meinen Bund halten, du und deine Nachkommen nach dir, durch ihre
- Generationen! $10$ Dies ist mein Bund, den ihr halten sollt,
- zwischen mir und euch und deinen Nachkommen nach dir: alles, was
- männlich ist, soll bei euch beschnitten werden; $11$ und zwar
- sollt ihr am Fleisch eurer Vorhaut beschnitten werden! Das wird
- das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und euch. $12$ Im
- Alter von acht Tagen soll alles, was männlich ist, bei euch
- beschnitten werden, durch eure Generationen, der im Haus
- geborene und der von irgendeinem Fremden für Geld gekaufte
- [Sklave], der nicht von deiner Nachkommenschaft ist; $13$
- beschnitten werden muβ, der in deinem Haus geborene und der für
- dein Geld gekaufte [Sklave]! Und mein Bund an eurem Fleisch soll
- ein ewiger Bund sein. $14$ Ein unbeschnittener Männlicher
- aber, der am Fleisch seiner Vorhaut nicht beschnitten ist, diese
- Seele soll ausgerottet werden aus ihrem Volk; meinen Bund hat er
- ungültig gemacht!
-
- $15$ Und Gott sprach zu Abraham: Deine Frau Sarai sollst du
- nicht [mehr] Sarai nennen, sondern Sara soll ihr Name sein!
- $16$ Und ich werde sie segnen, und auch von ihr gebe ich dir
- einen Sohn; und ich werde sie segnen, und sie wird zu Nationen
- werden; Könige von Völkern sollen von ihr kommen. $17$ Da
- fiel Abraham auf sein Gesicht und lachte und sprach in seinem
- Herzen: Sollte einem Hundertjährigen [ein Kind] geboren werden,
- und sollte Sara, eine Neunzigjährige, etwa gebären? $18$ Und
- Abraham sagte zu Gott: Möchte doch Ismael vor dir leben! $19$
- Und Gott sprach: Nein, [sondern] Sara, deine Frau, wird dir
- einen Sohn gebären. Und du sollst ihm den Namen Isaak geben! Und
- ich werde meinen Bund mit ihm aufrichten zu einem ewigen Bund
- für seine Nachkommen nach ihm. $20$ Aber [auch] für Ismael
- habe ich dich erhört: Siehe, ich werde ihn segnen und werde ihn
- fruchtbar machen und ihn sehr, sehr mehren. Zwölf Fürsten wird
- er zeugen, und ich werde ihn zu einer groβen Nation machen.
- $21$ Aber meinen Bund werde ich mit Isaak aufrichten, den
- Sara dir im nächsten Jahr um diese Zeit gebären wird. - $22$
- Und er hörte auf, mit ihm zu reden; und Gott fuhr auf von
- Abraham.
-
- $23$ Und Abraham nahm seinen Sohn Ismael und alle in seinem
- Haus geborenen und alle mit seinem Geld gekauften [Sklaven],
- alles, was unter den Leuten des Hauses Abraham männlich war, und
- beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut an eben diesem Tag, wie Gott
- zu ihm geredet hatte. $24$ Abraham war 99 Jahre alt, als er
- am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde. $25$ Und sein
- Sohn Ismael war dreizehn Jahre alt, als er am Fleisch seiner
- Vorhaut beschnitten wurde. $26$ So wurden an eben diesem Tag
- Abraham und sein Sohn Ismael beschnitten $27$ und alle Männer
- seines Hauses, der im Haus geborene und der von einem Fremden
- für Geld gekaufte [Sklave] wurden mit ihm beschnitten.
-
- \18\
- Gottes Besuch bei Abraham.
-
- $1$ Und der HERR erschien ihm bei den Terebinthen von Mamre,
- als er bei der Hitze des Tages am Eingang des Zeltes saβ. $2$
- Und er hob seine Augen auf und sah: und siehe, drei Männer
- standen vor ihm; sobald er sie sah, lief er ihnen vom Eingang
- des Zeltes entgegen und verneigte sich zur Erde $3$ und
- sagte: Herr, wenn ich denn Gunst gefunden habe in deinen Augen,
- so geh doch nicht an deinem Knecht vorüber! $4$ Man hole doch
- ein wenig Wasser, dann wascht eure Füβe, und ruht euch aus unter
- dem Baum! $5$ Ich will indessen einen Bissen Brot holen, daβ
- ihr euer Herz stärkt; danach mögt ihr weitergehen; wozu wäret
- ihr sonst bei eurem Knecht vorbeigekommen? Und sie sprachen: Tu
- so, wie du geredet hast! $6$ Da eilte Abraham ins Zelt zu
- Sara und sagte: Nimm schnell drei Maβ Mehl, Weizengrieβ, knete
- und mache Kuchen! $7$ Und Abraham lief zu den Rindern und
- nahm ein Kalb, zart und gut, und gab es dem Knecht; und der
- beeilte sich, es zuzubereiten. $8$ Und er holte Rahm und
- Milch und das Kalb, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen
- vor; und er stand vor ihnen unter dem Baum, und sie aβen.
-
- $9$ Und sie sagten zu ihm: Wo ist deine Frau Sara? Und er
- sagte: Dort im Zelt. $10$ Da sprach er: Wahrlich, übers Jahr
- um diese Zeit komme ich wieder zu dir, siehe, dann hat Sara,
- deine Frau, einen Sohn. Und Sara horchte am Eingang des Zeltes,
- der hinter ihm war. $11$ Abraham und Sara aber waren alt,
- hochbetagt; es erging Sara nicht mehr nach der Frauen Weise.
- $12$ Und Seran lachte in ihrem Innern und sagte: Nachdem ich
- alt geworden bin, sollte ich [noch] Liebeslust haben? Und [auch]
- mein Herr ist ja alt! $13$ Da sprach der HERR zu Abraham:
- Warum hat Sara denn gelacht und gesagt: Sollte ich wirklich noch
- gebären, da ich doch alt bin? $14$ Sollte für den HERRN eine
- Sache zu wunderbar sein? Zur bestimmten Zeit komme ich wieder zu
- dir, übers Jahr um diese Zeit, dann hat Sara einen Sohn. $15$
- Doch Sara leugnete und sagte: Ich habe nicht gelacht! Denn sie
- fürchtete sich. Er aber sprach: Nein, du hast doch gelacht!
-
- \18\
- Abrahams Bitte für Sodom.
-
- $16$ Und die Männer erhoben sich von dort und blickten auf
- die Fläche von Sodom hinab; und Abraham ging mit ihnen, sie zu
- begleiten. $17$ Der HERR aber sprach [bei sich]: Sollte ich
- vor Abraham verbergen, was ich tun will? $18$ Abraham soll
- doch zu einer groβen und mächtigen Nation werden, und in ihm
- sollen gesegnet werden alle Nationen der Erde! $19$ Denn ich
- habe ihn erkannt, damit er seinen Söhnen und seinem Haus nach
- ihm befehle, daβ sie den Weg des HERRN bewahren, Gerechtigkeit
- und Recht zu üben, damit der HERR auf Abraham kommen lasse, was
- er über ihn geredet hat. $20$ Und der HERR sprach: Das
- Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, wahrlich, es ist groβ, und
- ihre Sünde, wahrlich, sie ist sehr schwer. $21$ Ich will doch
- hinabgehen und sehen, ob sie ganz nach ihrem Geschrei, das vor
- mich gekommen ist, getan haben; und wenn nicht, so will ich es
- wissen.
-
- $22$ Und die Männer wandten sich von dort und gingen nach
- Sodom; Abraham aber blieb noch vor dem HERRN stehen. $23$ Und
- Abraham trat hinzu und sagte: Willst du wirklich den Gerechten
- mit dem Ungerechten wegraffen? $24$ Vielleicht gibt es
- fünfzig Gerechte innerhalb der Stadt. Willst du sie denn
- wegraffen und dem Ort nicht vergeben um der fünfzig Gerechten
- willen, die darin sind? $25$ Fern sei es von dir, so etwas zu
- tun, den Gerechten mit dem Ungerechten zu töten, so daβ der
- Ungerechte wäre wie der Gerechte; fern sei es von dir! Sollte
- der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben? $26$ Da sprach
- der HERR: Wenn ich in Sodom fünfzig Gerechte in der Stadt finde,
- so will ich um ihretwillen dem ganzen Ort vergeben. $27$ Und
- Abraham antwortete und sagte: Siehe doch, ich habe mich
- erdreistet, zu dem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche
- bin. $28$ Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten [nur]
- fünf. Willst du wegen der fünf die ganze Stadt vernichten? Da
- sprach er: Ich will [sie] nicht vernichten, wenn ich dort 45
- finde. $29$ Und er fuhr fort, weiter zu ihm zu reden, und
- sagte: Vielleicht werden dort vierzig gefunden. Und er sprach:
- Ich will es nicht tun um der Vierzig willen. $30$ Und er
- sagte: Der Herr möge doch nicht zürnen, daβ ich [noch einmal]
- rede! Vielleicht werden dort dreiβig gefunden. Und er sprach:
- $31$ Ich will es nicht tun, wenn ich dort dreiβig finde. Da
- sagte er: Siehe doch, ich habe mich erdreistet, zu dem Herrn zu
- reden; vielleicht werden dort zwanzig gefunden. Und er sprach:
- Ich will nicht vernichten um der Zwanzig willen. $32$ Da
- sagte er: Der Herr möge doch nicht zürnen, ich will nur [noch]
- dieses Mal reden. Vielleicht werden dort zehn gefunden. Und er
- sprach: Ich will nicht vernichten um der Zehn willen. $33$
- Und der HERR ging weg, als er mit Abraham ausgeredet hatte; und
- Abraham kehrte zurück an seinen Ort.
-
- \19\
- Das Gericht über Sodom und Gomorra - Rettung Lots.
-
- $1$ Und die beiden Engel kamen am Abend nach Sodom, als Lot
- [gerade] im Tor von Sodom saβ. Und als Lot sie sah, stand er
- auf, [ging] ihnen entgegen und verneigte sich mit dem Gesicht
- zur Erde; $2$ und er sprach: Ach siehe, meine Herren! Kehrt
- doch ein in das Haus eures Knechtes, und übernachtet, und wascht
- eure Füβe; morgen früh mögt ihr [dann] eures Weges ziehen! Aber
- sie sagten: Nein, sondern wir wollen auf dem Platz übernachten.
- $3$ Als er jedoch sehr in sie drang, kehrten sie bei ihm ein
- und kamen in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl, backte
- ungesäuertes Brot, und sie aβen. $4$ Noch hatten sie sich
- nicht niedergelegt, da umringten die Männer der Stadt, die
- Männer von Sodom, das Haus, vom Knaben bis zum Greis, das ganze
- Volk von allen Enden [der Stadt]. $5$ Und sie riefen nach Lot
- und sagten zu ihm: Wo sind die Männer, die diese Nacht zu dir
- gekommen sind? Führe sie zu uns heraus, daβ wir sie erkennen!
- $6$ Da trat Lot zu ihnen hinaus an den Eingang und schloβ die
- Tür hinter sich zu; $7$ und er sagte: Tut doch nichts Böses,
- meine Brüder! $8$ Seht doch, ich habe zwei Töchter, die
- keinen Mann erkannt haben; die will ich zu euch herausbringen.
- Tut ihnen, wie es gut ist in euren Augen! Nur diesen Männern tut
- nichts, da sie nun einmal unter den Schatten meines Daches
- gekommen sind! $9$ Aber sie sagten: Zurück da! Und sie
- sagten: Da ist einer allein gekommen, sich als Fremder [hier]
- aufzuhalten, und will sich [schon] als Richter aufspielen! Nun,
- wir wollen dir Schlimmeres antun als jenen. Und sie drangen hart
- ein auf den Mann, auf Lot, und machten sich daran, die Tür
- aufzubrechen. $10$ Da streckten die Männer ihre Hand aus und
- brachten Lot zu sich herein ins Haus; und die Tür verschlossen
- sie. $11$ Die Männer aber, die am Eingang des Hauses waren,
- schlugen sie mit Blindheit, vom kleinsten bis zum gröβten, so
- daβ sie sich vergeblich mühten, den Eingang zu finden.
-
- $12$ Und die Männer sagten zu Lot: Hast du hier noch
- jemanden? Einen Schwiegersohn, und deine Söhne und deine Töchter
- oder einen, der sonst [noch] in der Stadt zu dir gehört? Führe
- [sie] hinaus aus diesem Ort! $13$ Denn wir werden diesen Ort
- vernichten, weil das Geschrei über sie groβ geworden ist vor dem
- HERRN; und der HERR hat uns gesandt, die Stadt zu vernichten.
- $14$ Da ging Lot hinaus und redete zu seinen Schwiegersöhnen,
- die seine Töchter nehmen sollten, und sagte: Macht euch auf,
- geht aus diesem Ort! Denn der HERR wird die Stadt vernichten.
- Aber er war in den Augen seiner Schwiegersöhne wie einer, der
- Scherz treibt. $15$ Und sobald die Morgenröte aufging,
- drängten die Engel Lot zur Eile und sagten: Mache dich auf, nimm
- deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du
- nicht weggerafft wirst durch die Schuld der Stadt! $16$ Als
- er aber zögerte, ergriffen die Männer seine Hand und die Hand
- seiner Frau und die Hand seiner beiden Töchter, weil der HERR
- ihn verschonen wollte, und führten ihn hinaus und lieβen ihn
- auβerhalb der Stadt. $17$ Und es geschah, als sie sie ins
- Freie hinausgeführt hatten, da sprach er: Rette dich, [es geht]
- um dein Leben! Sieh nicht hinter dich, und bleib nicht stehen in
- der ganzen Ebene [des Jordan]; rette dich auf das Gebirge, damit
- du nicht weggerafft wirst! $18$ Da sagte Lot zu ihnen: Ach,
- nein, Herr! $19$ Siehe doch, dein Knecht hat Gunst gefunden
- in deinen Augen, und du hast deine Gnade, die du an mir erwiesen
- hast, groβ gemacht, meine Seele am Leben zu erhalten. Aber ich
- kann mich nicht auf das Gebirge retten, es könnte das Unheil
- mich ereilen, daβ ich sterbe. $20$ Siehe doch, diese Stadt da
- ist nahe, dahin zu fliehen, sie ist ja [nur] klein; ich könnte
- mich doch dahin retten - ist sie nicht klein? -, damit meine
- Seele am Leben bleibt. $21$ Da sprach er zu ihm: Siehe, auch
- darin habe ich Rücksicht auf dich genommen, daβ ich die Stadt
- nicht umkehre, von der du geredet hast. $22$ Schnell, rette
- dich dorthin! Denn ich kann nichts tun, bis du dorthin gekommen
- bist. Daher nennt man die Stadt Zoar.
-
- $23$ Die Sonne ging über der Erde auf, als Lot nach Zoar kam.
- $24$ Da lieβ der HERR auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und
- Feuer regnen von dem HERRN aus dem Himmel $25$ und kehrte
- diese Städte um und die ganze Ebene [des Jordan] und alle
- Bewohner der Städte und das Gewächs des Erdbodens. $26$ Aber
- seine Frau sah sich hinter ihm um; da wurde sie zu einer
- Salzsäule.
-
- $27$ Und Abraham machte sich früh am Morgen auf an den Ort,
- wo er vor dem HERRN gestanden hatte. $28$ Und er blickte
- hinab auf die Fläche von Sodom und Gormorra und auf die ganze
- Fläche des Landes [in] der Ebene [des Jordan], und er sah: und
- siehe, Rauch stieg vom Land auf, wie der Rauch eines
- Schmelzofens.
-
- $29$ Und es geschah, als Gott die Städte der Ebene [des
- Jordan] vernichtete, da dachte Gott an Abraham und geleitete Lot
- mitten aus der Umkehrung, als er die Städte umkehrte, in denen
- Lot gewohnt hatte.
-
- \19\
- Lot und seine Töchter.
-
- $30$ Lot aber zog von Zoar hinauf und wohnte im Gebirge, [er]
- und seine beiden Töchter mit ihm; denn er fürchtete sich in Zoar
- zu wohnen. Und er wohnte in einer Höhle, er und seine beiden
- Töchter. $31$ Und die Erstgeborene sprach zu der Jüngeren:
- Unser Vater ist alt, und es gibt keinen Mann im Land, der zu uns
- eingehen könnte nach der Weise aller Welt. $32$ Komm, laβ uns
- unserem Vater Wein zu trinken geben und bei ihm liegen, damit
- wir von unserem Vater Nachkommenschaft am Leben erhalten!
- $33$ Und sie gaben ihrem Vater in jener Nacht Wein zu
- trinken, und die Erstgeborene ging hinein und legte sich zu
- ihrem Vater; er aber merkte weder [etwas] von ihrem Niederlegen
- noch von ihrem Aufstehen. $34$ Und es geschah am Morgen, da
- sprach die Erstgeborene zu der Jüngeren: Siehe, ich habe mich
- gestern abend zu meinem Vater gelegt. Laβ uns ihm auch diese
- Nacht Wein zu trinken geben, dann geh hinein, liege bei ihm,
- damit wir von unserem Vater Nachkommenschaft am Leben erhalten!
- $35$ Da gaben sie auch in dieser Nacht ihrem Vater Wein zu
- trinken, und die Jüngere stand auf und lag bei ihm; und er
- merkte weder [etwas] von ihrem Niederlegen noch von ihrem
- Aufstehen. $36$ Und die beiden Töchter Lots wurden von ihrem
- Vater schwanger. $37$ Und die Erstgeborene gebar einen Sohn,
- und sie gab ihm den Namen Moab; der ist der Vater der Moabiter
- bis auf diesen Tag. $38$ Und die Jüngere, auch sie gebar
- einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Ben-Ammi. Der ist der
- Vater der Söhne Ammon bis auf diesen Tag.
-
- \20\
- Abraham und Sara bei Abimelech.
-
- $1$ Und Abraham brach von dort auf ins Land des Südens und
- wohnte zwischen Kadesch und Schur. Als er sich in Gerar als
- Fremder aufhielt, $2$ sagte Abraham von seiner Frau Sara: Sie
- ist meine Schwester. Da sandte Abimelech, der König von Gerar,
- hin und lieβ Sara holen. $3$ Und Gott kam zu Abimelech im
- Traum der Nacht und sprach zu ihm: Siehe, du bist des Todes
- wegen der Frau, die du genommen hast; denn sie ist eine
- verheiratete Frau. $4$ Abimelech aber hatte sich ihr nicht
- genaht; und er sprach: Herr, willst du denn eine gerechte Nation
- erschlagen? $5$ Hat er nicht selbst zu mir gesagt: Sie ist
- meine Schwester? Und sie, auch sie selbst hat gesagt: Er ist
- mein Bruder. In Lauterkeit meines Herzens und in Unschuld meiner
- Hände habe ich das getan. $6$ Da sprach Gott im Traum zu ihm:
- Auch ich weiβ, daβ du in Lauterkeit deines Herzens dies getan
- hast, und so habe ich selbst dich auch davon abgehalten, gegen
- mich zu sündigen; darum habe ich dir nicht gestattet, sie zu
- berühren. $7$ Und nun, gib die Frau des Mannes zurück! Denn
- er ist ein Prophet und wird für dich bitten, daβ du am Leben
- bleibst! Wenn du sie aber nicht zurückgibst, so wisse, daβ du
- sterben muβt, du und alles, was [zu] dir gehört. $8$ Und
- Abimelech stand früh am Morgen auf und rief alle seine Knechte
- und redete alle diese Worte vor ihren Ohren; da fürchteten sich
- die Männer sehr. $9$ Und Abimelech rief Abraham und sagte zu
- ihm: Was hast du uns angetan! Und was habe ich an dir gesündigt,
- daβ du über mich und über mein Königreich eine [so] groβe Sünde
- gebracht hast? Dinge, die nicht getan werden dürfen, hast du mir
- angetan. $10$ Und Abimelech sagte zu Abraham: Was hast du
- [damit] beabsichtigt, daβ du dies getan hast? $11$ Und
- Abraham sprach: Weil ich [mir] sagte: Gewiβ gibt es keine
- Gottesfurcht an diesem Ort, und sie werden mich erschlagen um
- meiner Frau willen. $12$ Und sie ist auch wirklich meine
- Schwester; die Tochter meines Vaters ist sie, nur nicht die
- Tochter meiner Mutter; so ist sie meine Frau geworden. $13$
- Und es geschah, als Gott mich aus meines Vaters Haus [ziehen
- und] umherirren lieβ, da sagte ich zu ihr: Das sei deine
- Gefälligkeit, die du mir erweisen mögest: An jedem Ort, wohin
- wir kommen, sage von mir: Er ist mein Bruder! $14$ Da nahm
- Abimelech Schafe und Rinder und Knechte und Mägde und gab sie
- dem Abraham; und [auch] Sara, seine Frau, gab er ihm zurück.
- $15$ Und Abimelech sagte: Siehe, mein Land [liegt] vor dir;
- wohne, wo es gut ist in deinen Augen! $16$ Und zu Sara sagte
- er: Siehe, ich habe deinem Bruder tausend Silber[-Schekel]
- gegeben; siehe, das sei zu deinen Gunsten eine Augendecke für
- alle, die bei dir sind, und du bist in allem gerechtfertigt.
- $17$ Und Abraham betete zu Gott; und Gott heilte Abimelech
- und seine Frau und seine Mägde, so daβ sie [wieder Kinder]
- gebaren. $18$ Denn der HERR hatte jeden Mutterleib dem Haus
- Abimelech vollständig verschlossen um Saras willen, der Frau
- Abrahams.
-
- \21\
- Die Geburt Isaaks.
-
- $1$ Und der HERR suchte Sara heim, wie er gesagt hatte, und
- der HERR tat an Sara, wie er geredet hatte. $2$ Und Sara
- wurde schwanger und gebar dem Abraham einen Sohn in seinem
- Alter, zu der bestimmten Zeit, die Gott ihm gesagt hatte. $3$
- Und Abraham gab seinem Sohn, der ihm geboren worden war, den
- Sara ihm geboren hatte, den Namen Isaak. $4$ Und Abraham
- beschnitt seinen Sohn Isaak, als er acht Tage alt war, wie Gott
- ihm geboten hatte. $5$ Abraham aber war hundert Jahre alt,
- als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde. $6$ Und Sara sagte:
- Gott hat mir ein Lachen bereitet; jeder, der es hört, wird mir
- zulachen. $7$ Und sie sagte: Wer hätte [je] dem Abraham
- verkündet: Sara stillt einen Sohn!Denn ich habe [ihm] in seinem
- Alter einen Sohn geboren.
-
- \21\
- Ausweisung Hagars mit Ismael.
-
- $8$ Und das Kind wuchs und wurde entwöhnt; und an dem Tag,
- als Isaak entwöhnt wurde, bereitete Abraham ein groβes Mahl.
- $9$ Und Sara sah den Sohn der Ägypterin Hagar, den diese dem
- Abraham geboren hatte, scherzen. $10$ Da sagte sie zu
- Abraham: Vertreibe diese Magd und ihren Sohn, denn der Sohn
- dieser Magd soll nicht mit meinem Sohn Erbe werden, mit Isaak!
- $11$ Und dieses Wort war sehr übel in Abrahams Augen um
- seines Sohnes willen. $12$ Aber Gott sprach zu Abraham: Laβ
- es nicht übel sein in deinen Augen wegen des Jungen und wegen
- deiner Magd; in allem, was Sara zu dir sagt, höre auf ihre
- Stimme! Denn nach Isaak soll dir [die] Nachkommenschaft genannt
- werden. $13$ Doch auch den Sohn der Magd werde ich zu einer
- Nation machen, weil er dein Nachkomme ist.
-
- $14$ Und Abraham machte sich früh am Morgen auf, und er nahm
- Brot und einen Schlauch Wasser und gab es der Hagar, legte es
- auf ihre Schulter und [gab ihr] das Kind und schickte sie fort.
- Da ging sie hin und irrte in der Wüste von Beerscheba umher.
- $15$ Als aber das Wasser im Schlauch zu Ende war, warf sie
- das Kind unter einen der Sträucher; $16$ und sie ging und
- setzte sich gegenüber hin, einen Bogenschuβ weit entfernt, denn
- sie sagte [sich]: Ich kann das Sterben des Kindes nicht ansehen.
- So setzte sie sich gegenüber hin, erhob ihre Stimme und weinte.
- $17$ Gott aber hörte die Stimme des Jungen. Da rief der Engel
- Gottes der Hagar vom Himmel zu und sprach zu ihr: Was ist dir,
- Hagar? Fürchte dich nicht! Denn Gott hat auf die Stimme des
- Jungen gehört, dort wo er ist. $18$ Steh auf, nimm den
- Jungen, und fasse ihn mit deiner Hand! Denn ich will ihn zu
- einer groβen Nation machen. $19$ Und Gott öffnete ihre Augen,
- und sie sah einen Wasserbrunnen; da ging sie hin und füllte den
- Schlauch mit Wasser und gab dem Jungen zu trinken. $20$ Gott
- aber war mit dem Jungen, und er wurde groβ und wohnte in der
- Wüste; und er wurde ein Bogenschütze. $21$ Und er wohnte in
- der Wüste Paran, und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus dem
- Land Ägypten.
-
- \21\
- Abrahams Vertrag mit Abimelech.
-
- $22$ Und es geschah zu dieser Zeit, da sagten Abimelech und
- Pichol, sein Heeroberster, zu Abraham: Gott ist mit dir in
- allem, was du tust. $23$ So schwöre mir nun hier bei Gott,
- daβ du weder an mir noch an meinem Sproβ noch an meinen
- Nachkommen betrügerisch handeln wirst! Nach der Gnade, die ich
- dir erwiesen habe, sollst du an mir tun und an dem Land, in dem
- du dich als Fremder aufhältst. $24$ Da sprach Abraham: Ich
- will schwören. $25$ Abraham aber stellte Abimelech zur Rede
- wegen eines Wasserbrunnens, den Abimelechs Knechte [mit Gewalt]
- weggenommen hatten. $26$ Da sagte Abimelech: Ich weiβ nicht,
- wer das getan hat; weder hast du es mir berichtet, noch habe ich
- [davon] gehört, auβer heute. $27$ Da nahm Abraham Schafe und
- Rinder und gab sie Abimelech, und die beiden schlossen einen
- Bund. $28$ Und Abraham stellte sieben Schaflämmer der Herde
- beiseite. $29$ Da sagte Abimelech zu Abraham: Was sollen
- diese sieben Schaflämmer, die du beiseite gestellt hast? $30$
- Und er sagte: Die sieben Schaflämmer sollst du von meiner Hand
- annehmen, damit mir [das] zum Zeugnis sei, daβ ich diesen
- Brunnen gegraben habe. $31$ Daher nennt man diesen Ort
- Beerscheba, weil sie beide dort geschworen hatten. $32$ So
- schlossen sie einen Bund in Beerscheba. Dann machten Abimelech
- und sein Heeroberster Pichol sich auf und kehrten in das Land
- der Philister zurück. $33$ Und Abraham pflanzte eine
- Tamariske in Beerscheba und rief dort den Namen des HERRN, des
- ewigen Gottes, an. $34$ Und Abraham hielt sich [noch] lange
- Zeit als Fremder im Land der Philister auf.
-
- \22\
- Abrahams Opfergang nach Morija.
-
- $1$ Und es geschah nach diesen Dingen, da prüfte Gott den
- Abraham. Und er sprach zu ihm: Abraham! Und er sagte: Hier bin
- ich! $2$ Und er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen,
- den du liebhast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija,
- und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich
- dir nennen werde! $3$ Da machte sich Abraham früh am Morgen
- auf, sattelte seinen Esel und nahm seine beiden Knechte mit sich
- und seinen Sohn Isaak. Er spaltete Holz zum Brandopfer und
- machte sich auf und ging an den Ort, den Gott ihm genannt hatte.
- $4$ Am dritten Tag erhob Abraham seine Augen und sah den Ort
- von ferne. $5$ Da sagte Abraham zu seinen Knechten: Bleibt
- ihr mit dem Esel hier! Ich aber und der Junge wollen dorthin
- gehen und anbeten und zu euch zurückkehren. $6$ Und Abraham
- nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak,
- und in seine Hand nahm er das Feuer und das Messer. Und sie
- gingen beide miteinander. $7$ Da sprach Isaak zu seinem Vater
- Abraham und sagte: Mein Vater! Und er sprach: Hier bin ich, mein
- Sohn. Und er sagte: Siehe, das Feuer und das Holz! Wo aber ist
- das Schaf zum Brandopfer? $8$ Da sagte Abraham: Gott wird
- sich das Schaf zum Brandopfer ersehen, mein Sohn. Und sie gingen
- beide miteinander. $9$ Und sie kamen an den Ort, den Gott ihm
- genannt hatte. Und Abraham baute dort den Altar und schichtete
- das Holz auf. Dann band er seinen Sohn Isaak und legte ihn auf
- den Altar oben auf das Holz. $10$ Und Abraham streckte seine
- Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.
- $11$ Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel her zu und
- sprach: Abraham, Abraham! Und er sagte: Hier bin ich! $12$
- Und er sprach: Strecke deine Hand nicht aus nach dem Jungen, und
- tu ihm nichts! Denn nun habe ich erkannt, daβ du Gott fürchtest,
- da du deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast.
- $13$ Und Abraham erhob seine Augen und sah, und siehe, da war
- ein Widder hinten im Gestrüpp an seinen Hörnern festgehalten. Da
- ging Abraham hin, nahm den Widder und opferte ihn anstelle
- seines Sohnes als Brandopfer. $14$ Und Abraham gab diesem Ort
- den Namen `der HERR wird ersehen', von dem man heute [noch]
- sagt: Auf dem Berg des HERRN wird ersehen. $15$ Und der Engel
- des HERRN rief Abraham ein zweites Mal vom Himmel her zu $16$
- und sprach: Ich schwöre bei mir selbst, spricht der HERR,
- deshalb, weil du das getan und deinen Sohn, deinen einzigen,
- [mir] nicht vorenthalten hast, $17$ darum werde ich dich
- reichlich segnen und deine Nachkommen überaus zahlreich machen
- wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des
- Meeres ist; und deine Nachkommenschaft wird das Tor ihrer Feinde
- in Besitz nehmen. $18$ Und in deinem Samen werden sich segnen
- alle Nationen der Erde dafür, daβ du meiner Stimme gehorcht
- hast. $19$ Dann kehrte Abraham zu seinen Knechten zurück, und
- sie machten sich auf und zogen miteinander nach Beerscheba; und
- Abraham lieβ sich in Beerseba nieder.
-
- \22\
- Nachkommen Nahors.
-
- $20$ Und es geschah nach diesen Dingen, da wurde dem Abraham
- berichtet: Siehe, Milka, auch sie hat deinem Bruder Nahor Söhne
- geboren: $21$ Uz, seinen Erstgeborenen, und dessen Bruder Bus
- und Kemuel, den Vater Arams, $22$ und Kesed und Haso und
- Pildasch und Jidlaf und Betuel. $23$ Betuel aber zeugte
- Rebekka. Diese acht gebar Milka dem Nahor, Abrahams Bruder.
- $24$ Und seine Nebenfrau, namens Rehuma, auch sie gebar
- [,nämlich] Tebach und Gaham und Tahasch und Maacha.
-
- \23\
- Saras Tod und Begräbnis.
-
- $1$ Und die Lebenszeit Saras betrug 127 Jahre; [das waren]
- die Lebensjahre Saras. $2$ Und Sara starb zu Kirjat-Arba, das
- ist Hebron, im Land Kanaan. Und Abraham ging hin, um über Sara
- zu klagen und sie zu beweinen. $3$ Dann stand Abraham auf
- [und ging] weg von seiner Toten und redete zu den Söhnen Het:
- $4$ Ein Fremder und Beisasse bin ich bei euch. Gebt mir ein
- Erbbegräbnis bei euch, daβ ich meine Tote von meinem Angesicht
- hinweg[bringe und] begrabe! $5$ Da antworteten die Söhne Het
- dem Abraham und sagten zu ihm: $6$ Höre uns an, mein Herr! Du
- bist ein Fürst Gottes unter uns, begrabe deine Tote in dem
- auserlesensten unserer Gräber! Keiner von uns wird dir sein Grab
- verweigern, deine Tote zu begraben. $7$ Da erhob sich Abraham
- und verneigte sich vor dem Volk des Landes, vor den Söhnen Het.
- $8$ Und er redete zu ihnen und sagte: Wenn es euer Wille ist,
- daβ ich meine Tote begrabe von meinem Angesicht hinweg, so hört
- mich an, und legt Fürsprache für mich ein bei Efron, dem Sohn
- Zohars, $9$ daβ er mir die Höhle Machpela gebe, die ihm
- gehört, die am Ende seines Feldes [liegt]; zum vollen Kaufpreis
- gebe er sie mir zu einem Erbbegräbnis in eurer Mitte! $10$
- Efron aber saβ mitten unter den Söhnen Het. Und Efron, der
- Hetiter, antwortete dem Abraham vor den Ohren der Söhne Het, vor
- allen, die ins Tor seiner Stadt gekommen waren, und sagte:
- $11$ Nein, mein Herr, höre mir zu! Das Feld schenke ich dir;
- und die Höhle, die darauf ist, dir schenke ich sie; vor den
- Augen der Kinder meines Volkes schenke ich sie dir. Begrabe
- deine Tote! $12$ Da verneigte sich Abraham vor dem Volk des
- Landes; $13$ und er redete zu Efron vor den Ohren des Volkes
- des Landes und sagte: Ach, wenn du doch auf mich hören wolltest!
- Ich gebe [dir] den Kaufpreis des Feldes. Nimm ihn von mir an,
- daβ ich meine Tote dort begraben kann! $14$ Da antwortete
- Efron dem Abraham und sagte zu ihm: $15$ Mein Herr, höre mich
- an! Ein Land von vierhundert Schekel Silber, was ist das
- zwischen mir und dir? So begrabe deine Tote! $16$ Und Abraham
- hörte auf Efron; und Abraham wog dem Efron das Geld dar, von dem
- er vor den Ohren der Söhne Het geredet hatte, vierhundert
- Schekel Silber, wie es beim Händler gängig ist. $17$ So fiel
- das Feld Efrons, das bei Machpela gegenüber von Mamre [liegt],
- das Feld und die Höhle, die darauf war, und alle Bäume auf dem
- Feld innerhalb seiner ganzen Grenze ringsum $18$ als Besitz
- an Abraham vor den Augen der Söhne Het, vor allen, die ins Tor
- seiner Stadt gekommen waren. $19$ Und danach begrub Abraham
- seine Frau Sara in der Höhle des Feldes von Machpela, gegenüber
- von Mamre, das ist Hebron, im Land Kanaan. $20$ So fiel das
- Feld und die Höhle, die darauf war, von den Söhnen Het an
- Abraham als Erbbegräbnis.
-
- \24\
- Werbung um Rebekka als Frau für Isaak.
-
- $1$ Und Abraham war alt, hochbetagt, und der HERR hatte
- Abraham in allem gesegnet. $2$ Da sagte Abraham zu seinem
- Knecht, dem Ältesten seines Hauses, der alles verwaltete, was er
- hatte: Lege doch deine Hand unter meine Hüfte! $3$ Ich will
- dich schwören lassen bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und dem
- Gott der Erde, daβ du meinem Sohn nicht eine Frau von den
- Töchtern der Kanaaniter nimmst, in deren Mitte ich wohne. $4$
- Sondern du sollst in mein Land und zu meiner Verwandtschaft
- gehen und [dort] eine Frau für meinen Sohn, für Isaak, nehmen!
- $5$ Der Knecht aber sagte zu ihm: Vielleicht wird die Frau
- mir nicht in dieses Land folgen wollen. Soll ich dann deinen
- Sohn in das Land zurückbringen, aus dem du ausgezogen bist?
- $6$ Da sagte Abraham zu ihm: Hüte dich wohl, meinen Sohn
- dorthin zurückzubringen! $7$ Der HERR, der Gott des Himmels,
- der mich aus dem Haus meines Vaters und aus dem Land meiner
- Verwandtschaft genommen und der zu mir geredet und der mir dies
- geschworen hat: Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben,
- der wird seinen Engel vor dir hersenden, daβ du eine Frau für
- meinen Sohn von dort holen kannst. $8$ Wenn aber die Frau dir
- nicht folgen will, so bist du frei von diesem Schwur. Nur sollst
- du meinen Sohn nicht dorthin zurückbringen! $9$ Und der
- Knecht legte seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn,
- und schwor ihm [in Hinsicht] auf dieses Wort.
-
- $10$ Dann nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines
- Herrn und zog hin und [nahm] allerlei Gut seines Herrn mit sich.
- Und er machte sich auf und zog nach Aram-Naharaim, zu der Stadt
- Nahors. $11$ Und er lieβ die Kamele niederknieen drauβen vor
- der Stadt am Wasserbrunnen um die Abendzeit, zur Zeit, da die
- Schöpferinnen herauskommen. $12$ Und er sagte: HERR, Gott
- meines Herrn Abraham, laβ es mir doch heute begegnen, und
- erweise Gnade an meinem Herrn Abraham! $13$ Siehe, ich stehe
- an der Wasserquelle, und die Töchter der Leute der Stadt kommen
- heraus, um Wasser zu schöpfen. $14$ Möge es nun geschehen:
- Das Mädchen, zu dem ich sagen werde: `Neige doch deinen Krug,
- daβ ich trinke!' und das [dann] sagt: `Trinke! Und auch deine
- Kamele will ich tränken', das [soll es sein, das] du für deinen
- Knecht Isaak bestimmt hast! Und daran werde ich erkennen, daβ du
- an meinem Herrn Gnade erwiesen hast. $15$ Und es geschah - er
- hatte noch nicht ausgeredet - und siehe, da kam Rebekka heraus,
- die dem Betuel geboren war, dem Sohn der Milka, der Frau Nahors,
- des Bruders Abrahams; [sie trug] ihren Krug auf ihrer Schulter.
- $16$ Und das Mädchen war sehr schön von Aussehen, eine
- Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Sie stieg zur Quelle
- hinab, füllte ihren Krug und stieg [wieder] herauf. $17$ Da
- lief ihr der Knecht entgegen und sagte: Laβ mich doch ein wenig
- Wasser aus deinem Krug schlürfen! $18$ Und sie sagte: Trinke,
- mein Herr! Und eilends lieβ sie ihren Krug auf ihre Hand
- herunter und gab ihm zu trinken. $19$ Und als sie ihm genug
- zu trinken gegeben hatte, sagte sie: Auch für deine Kamele will
- ich schöpfen, bis sie genug getrunken haben. $20$ Und sie
- eilte und goβ ihren Krug aus in die Tränkrinne, lief noch einmal
- zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte so für alle seine
- Kamele. $21$ Der Mann aber sah ihr zu, schweigend, um zu
- erkennen, ob der HERR seine Reise würde gelingen lassen oder
- nicht. $22$ Und es geschah, als die Kamele genug getrunken
- hatten, da nahm der Mann einen goldenen Ring, ein halber Schekel
- sein Gewicht, und zwei Spangen für ihre Handgelenke, zehn
- [Schekel] Gold ihr Gewicht; $23$ und er sagte: Wessen Tochter
- bist du? Sage es mir doch! Gibt es im Haus deines Vaters Platz
- für uns zu übernachten? $24$ Da sagte sie zu ihm: Ich bin die
- Tochter Betuels, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren
- hat. $25$ Und sie sagte [weiter] zu ihm: Sowohl Stroh als
- auch Futter ist bei uns in Menge, auch Platz zum Übernachten.
- $26$ Da verneigte sich der Mann und warf sich nieder vor dem
- HERRN $27$ und sprach: Gepriesen sei der HERR, der Gott
- meines Herrn Abraham, der seine Gnade und Treue gegenüber meinem
- Herrn nicht hat aufhören lassen! Mich hat der HERR den Weg zum
- Haus der Brüder meines Herrn geführt.
-
- $28$ Das Mädchen aber lief und berichtete diese Dinge dem
- Haus ihrer Mutter. $29$ Nun hatte Rebekka einen Bruder, der
- hieβ Laban. Und Laban lief zu dem Mann hinaus an die Quelle.
- $30$ Und es geschah, als er den Ring sah und die Spangen an
- den Handgelenken seiner Schwester und als er die Worte seiner
- Schwester Rebekka hörte, die sagte: `So hat der Mann zu mir
- geredet', da kam er zu dem Mann; und siehe, er stand [noch] bei
- den Kamelen an der Quelle. $31$ Und er sprach: Komm herein,
- du Gesegneter des HERRN! Warum stehst du drauβen? Habe ich doch
- schon das Haus aufgeräumt, und [auch] für die Kamele ist Platz
- da. $32$ Da kam der Mann ins Haus; und man sattelte die
- Kamele ab und gab den Kamelen Stroh und Futter, [ihm] aber
- Wasser, um seine Füβe zu waschen und die Füβe der Männer, die
- bei ihm waren. $33$ Dann wurde ihm zu essen vorgesetzt. Er
- aber sagte: Ich will nicht essen, bis ich meine Worte geredet
- habe. Und er sagte: Rede! $34$ Da sagte er: Ich bin Abrahams
- Knecht. $35$ Der HERR hat meinen Herrn sehr gesegnet, so daβ
- er groβ geworden ist. Er hat ihm Schafe und Rinder gegeben,
- Silber und Gold, dazu Knechte und Mägde, Kamele und Esel.
- $36$ Und Sara, die Frau meines Herrn, hat meinem Herrn einen
- Sohn geboren, nachdem sie schon alt geworden war; dem hat er
- alles, was er hat, übergeben. $37$ Mein Herr aber hat mich
- schwören lassen und gesagt: Du sollst für meinen Sohn nicht eine
- Frau von den Töchtern der Kanaaniter nehmen, in deren Land ich
- wohne; $38$ sondern zu dem Haus meines Vaters und zu meiner
- Sippe sollst du gehen und [dort] für meinen Sohn eine Frau
- nehmen! $39$ Und ich sagte zu meinem Herrn: Vielleicht will
- die Frau mir nicht folgen. $40$ Da sagte er zu mir: Der HERR,
- vor dessen Angesicht ich gelebt habe, wird seinen Engel mit dir
- senden und wird deine Reise gelingen lassen, daβ du für meinen
- Sohn eine Frau aus meiner Sippe und aus dem Haus meines Vaters
- nimmst. $41$ Dann bist du frei von dem Schwur: Wenn du zu
- meiner Sippe kommst und wenn sie sie dir nicht geben, dann bist
- du entlastet von dem Schwur. $42$ So kam ich heute zu der
- Quelle und sprach: HERR, Gott meines Herrn Abraham, wenn du doch
- Gelingen geben wolltest zu meinem Weg, auf dem ich gehe! $43$
- Siehe, ich stehe bei der Wasserquelle. Möge es nun geschehen,
- daβ das Mädchen, das herauskommt, um zu schöpfen, und zu dem ich
- sage: `Gib mir doch ein wenig Wasser aus deinem Krug zu
- trinken!' $44$ und das [dann] zu mir sagt: `Trinke du, und
- auch für deine Kamele will ich schöpfen', [daβ dies] die Frau
- sei, die der HERR für den Sohn meines Herrn bestimmt hat!
- $45$ Ich hatte in meinem Herzen noch nicht ausgeredet, siehe,
- da kam Rebekka heraus mit ihrem Krug auf ihrer Schulter; und sie
- stieg zur Quelle hinab und schöpfte. Da sagte ich zu ihr: Gib
- mir doch zu trinken! $46$ Und eilends lieβ sie ihren Krug von
- ihrer Schulter herunter und sagte: Trinke, und auch deine Kamele
- will ich tränken. Da trank ich, und sie tränkte auch die Kamele.
- $47$ Und ich fragte sie und sprach: Wessen Tochter bist du?
- Und sie sagte: Die Tochter Betuels, des Sohnes Nahors, den Milka
- ihm geboren hat. Und ich legte den Ring an ihre Nase und die
- Spangen an ihre Handgelenke. $48$ Dann verneigte ich mich und
- warf mich vor dem HERRN nieder und dankte dem HERRN, dem Gott
- meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt hatte,
- die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn zu nehmen.
- $49$ Und nun, wenn ihr Gnade und Treue an meinem Herrn
- erweisen wollt, so teilt es mir mit; und wenn nicht, so teilt es
- mir [auch] mit! Und ich werde mich zur Rechten oder zur Linken
- wenden.
-
- $50$ Da antworteten Laban und Betuel und sagten: Vom HERRN
- ist die Sache ausgegangen; wir können dir nichts sagen, weder
- Böses noch Gutes. $51$ Siehe, Rebekka ist vor dir: Nimm sie
- und geh hin, daβ sie die Frau des Sohnes deines Herrn werde, wie
- der HERR geredet hat! $52$ Und es geschah, als Abrahams
- Knecht ihre Worte hörte, da warf er sich zur Erde nieder vor dem
- HERRN. $53$ Und der Knecht holte silbernes Geschmeide und
- goldenes Geschmeide und Kleider hervor und gab sie der Rebekka;
- und Kostbarkeiten gab er ihrem Bruder und ihrer Mutter. $54$
- Dann aβen und tranken sie, er und die Männer, die bei ihm waren,
- und übernachteten. Aber am Morgen standen sie auf, und er sagte:
- Entlaβt mich zu meinem Herrn! $55$ Da sagten ihr Bruder und
- ihre Mutter: Laβ das Mädchen [noch einige] Tage oder zehn bei
- uns bleiben, danach magst du gehen. $56$ Er aber sagte zu
- ihnen: Haltet mich nicht auf, da der HERR meine Reise hat
- gelingen lassen; entlaβt mich, daβ ich zu meinem Herrn ziehe!
- $57$ Da sagten sie: Laβt uns das Mädchen rufen und ihren Mund
- befragen. $58$ Und sie riefen Rebekka und sagten zu ihr:
- Willst du mit diesem Mann gehen? Sie sagte: Ich will gehen.
- $59$ So entlieβen sie ihre Schwester Rebekka mit ihrer Amme
- und den Knecht Abrahams und seine Männer. $60$ Und sie
- segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du, unsere Schwester,
- werde zu tausendmal Zehntausenden, und deine Nachkommen mögen
- das Tor ihrer Hasser in Besitz nehmen!
-
- $61$ Und Rebekka machte sich mit ihren Mädchen auf, und sie
- bestiegen die Kamele und folgten dem Mann. Und der Knecht nahm
- Rebekka und zog hin. $62$ Isaak aber war von einem Gang zum
- Brunnen Lachai-Roi gekommen; er wohnte nämlich im Land des
- Südens. $63$ Und Isaak aber war hinausgegangen, um auf dem
- Feld zu sinnen beim Anbruch des Abends. Und er erhob seine Augen
- und sah, und siehe, Kamele kamen. $64$ Und [auch] Rebekka
- erhob ihre Augen und sah Isaak. Da glitt sie vom Kamel $65$
- und sagte zu dem Knecht: Wer ist dieser Mann, der uns da auf dem
- Feld entgegenkommt? Und der Knecht sagte: Das ist mein Herr. Da
- nahm sie den Schleier und verhüllte sich. $66$ Der Knecht
- aber erzählte Isaak all die Dinge, die er ausgerichtet hatte.
- $67$ Dann führte Isaak sie in das Zelt seiner Mutter Sara;
- und er nahm Rebekka, und sie wurde seine Frau, und er gewann sie
- lieb. Und Isaak tröstete sich nach [dem Tod] seiner Mutter.
-
- \25\
- Abrahams neue Ehe, Tod und Begräbnis.
- #
- V. 1-4: 1Chr 1,32.33.
- #
- $1$ Und Abraham nahm wieder eine Frau, die hieβ Ketura.
- $2$ Und sie gebar ihm Simran und Jokschan, Medan und Midian,
- Jischbak und Schuach. $3$ Jokschan aber zeugte Saba und
- Dedan; und die Söhne Dedans waren die Aschuriter und Letuschiter
- und Leummiter. $4$ Und die Söhne Midians: Efa und Efer,
- Henoch, Abida und Eldaa. Diese alle sind Söhne der Ketura. -
- $5$ Und Abraham gab dem Isaak alles, was er hatte. $6$ Und
- den Söhnen der Nebenfrauen, die Abraham hatte, gab Abraham
- Geschenke; und er schickte sie, während er noch lebte, von
- seinem Sohn Isaak weg, nach Osten in das Land des Ostens. -
- $7$ Und dies sind die Tage der Lebensjahre Abrahams, die er
- lebte: 175 Jahre. $8$ Und Abraham verschied und starb in
- gutem Alter, alt und [der Tage] satt, und wurde versammelt zu
- seinen Völkern. $9$ Und seine Söhne Isaak und Ismael begruben
- ihn in der Höhle Machpela, auf dem Feld des Hetiters Efron, des
- Sohnes Zohars, das gegenüber Mamre [liegt], $10$ [auf] dem
- Feld, das Abraham von den Söhnen Het gekauft hatte; dort wurden
- Abraham und seine Frau Sara begraben. $11$ Und es geschah
- nach dem Tode Abrahams, da segnete Gott Isaak, seinen Sohn; und
- Isaak wohnte bei dem Brunnen Lachai-Roi.
-
- \25\
- Nachkommen Ismaels.
- #
- V. 12-16: 1Chr 1,29-31
- #
- $12$ Das ist die Geschlechterfolge Ismaels, des Sohnes
- Abrahams, den die Ägypterin Hagar, die Magd Saras, dem Abraham
- geboren hat; $13$ und dies sind die Namen der Söhne Ismaels
- mit ihren Namen, nach ihrer Geschlechterfolge: Der Erstgeborene
- Ismaels: Nebajot, dann Kedar und Adbeel und Mibsam $14$ und
- Mischma und Duma und Massa, $15$ Hadad und Tema, Jetur,
- Nafisch und Kedma. $16$ Das sind die Söhne Ismaels, und das
- sind ihre Namen in ihren Gehöften und in ihren Zeltlagern; zwölf
- Fürsten nach ihren Völkerschaften. $17$ Und dies sind die
- Lebensjahre Ismaels: 137 Jahre; und er verschied und starb und
- wurde versammelt zu seinen Völkern. $18$ Und sie wohnten von
- Hawila an bis nach Schur, das vor Ägypten liegt, nach Assur hin.
- So setzte er sich allen seinen Brüdern vors Gesicht.
-
- \25\
- Nachkommen Isaaks: Esau und Jakob.
-
- $19$ Das ist die Geschlechterfolge Isaaks, des Sohnes
- Abrahams: Abraham zeugte Isaak. $20$ Und Isaak war vierzig
- Jahre alt, als er sich Rebekka zur Frau nahm, die Tochter des
- Aramäers Betuel aus Paddan-Aram, die Schwester des Aramäers
- Laban. $21$ Und Isaak bat den HERRN für seine Frau, denn sie
- war unfruchtbar; da lieβ der HERR sich von ihm erbitten, und
- Rebekka, seine Frau, wurde schwanger. $22$ Und die Kinder
- stieβen sich in ihrem Leib. Da sagte sie: Wenn es so steht,
- warum [trifft] mich dies? Und sie ging hin, den HERRN zu
- befragen. $23$ Der HERR aber sprach zu ihr:
-
- Zwei Nationen sind in deinem Leib, und zwei Volksstämme scheiden
- sich aus deinem Innern; und ein Volksstamm wird stärker sein als
- der andere, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.
-
- $24$ Und als ihre Tage erfüllt waren, daβ sie gebären sollte,
- siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leib. $25$ Und der erste
- kam heraus, rötlich, ganz [und gar] wie ein haariger Mantel; und
- man gab ihm den Namen Esau. $26$ Und danach kam sein Bruder
- heraus, und seine Hand hielt die Ferse Esaus. Da gab man ihm den
- Namen Jakob. Und Isaak war sechzig Jahre alt, als sie geboren
- wurden.
-
- $27$ Und die Jungen wuchsen heran. Esau wurde ein
- jagdkundiger Mann, ein Mann des [freien] Feldes; Jakob aber war
- ein gesitteter Mann, der bei den Zelten blieb. $28$ Und Isaak
- hatte Esau lieb, denn Wildbret war nach seinem Mund; Rebekka
- aber hatte Jakob lieb.
-
- \25\
- Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht.
-
- $29$ Einst kochte Jakob ein Gericht. Da kam Esau vom Feld,
- und er war erschöpft. $30$ Und Esau sagte zu Jakob: Laβ mich
- doch schnell essen von dem Roten, dem Roten da, denn ich bin
- erschöpft! Darum gab man ihm den Namen Edom. $31$ Da sagte
- Jakob: Verkaufe mir heute dein Erstgeburtsrecht! $32$ Esau
- sagte: Siehe, ich gehe [ja doch] dem Sterben entgegen. Was soll
- mir da das Erstgeburtsrecht? $33$ Jakob aber sagte: Schwöre
- mir heute! Da schwor er ihm und verkaufte sein Erstgeburtsrecht
- an Jakob. $34$ Und Jakob gab Esau Brot und ein Gericht
- Linsen; und er aβ und trank und stand auf und ging davon. So
- verachtete Esau das Erstgeburtsrecht.
-
- \26\
- Isaak und Abimelech.
-
- $1$ Und es entstand eine Hungersnot im Lande, nach der
- vorigen Hungersnot, die in den Tagen Abrahams gewesen war. Da
- ging Isaak zu Abimelech, dem König der Philister, nach Gerar.
- $2$ Und der HERR erschien ihm und sprach: Zieh nicht hinab
- nach Ägypten; bleibe in dem Land, das ich dir sage! $3$ Halte
- dich als Fremder auf in diesem Land! Und ich werde mit dir sein
- und dich segnen; denn dir und deinen Nachkommen werde ich alle
- diese Länder geben, und ich werde den Schwur aufrecht erhalten,
- den ich deinem Vater Abraham geschworen habe. $4$ Und ich
- werde deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne des
- Himmels und deinen Nachkommen alle diese Länder geben; und mit
- deinen Nachkommen werden sich segnen alle Nationen der Erde
- $5$ dafür, daβ Abraham meiner Stimme gehorcht und meine
- Vorschriften gehalten hat, meine Gebote, meine Ordnungen und
- meine Gesetze. $6$ So blieb Isaak in Gerar.
-
- $7$ Als nun die Männer des Ortes sich nach seiner Frau
- erkundigten, da sagte er: Sie ist meine Schwester. Denn er
- fürchtete sich zu sagen: meine Frau. [Er dachte nämlich:] Die
- Männer des Ortes könnten mich sonst wegen Rebekka erschlagen;
- denn sie ist schön von Aussehen. $8$ Und es geschah, als er
- längere Zeit dort war, da blickte Abimelech, der König der
- Philister, durchs Fenster herab und er sah, und siehe, Isaak
- koste mit Rebekka, seiner Frau. $9$ Da rief Abimelech den
- Isaak und sagte: Siehe, sie ist ja deine Frau! Wie konntest du
- sagen: Sie ist meine Schwester? Da sagte Isaak zu ihm: Weil ich
- [mir] sagte: Ich könnte sonst ihretwegen sterben. $10$ Und
- Abimelech sprach: Was hast du uns da angetan! Wie leicht hätte
- einer aus dem Volk bei deiner Frau liegen können, und du hättest
- Schuld über uns gebracht. $11$ Und Abimelech befahl allem
- Volk: Wer diesen Mann und seine Frau antastet, muβ getötet
- werden.
-
- $12$ Und Isaak säte in diesem Land und gewann in jenem Jahr
- das Hundertfache; so segnete ihn der HERR. $13$ Und der Mann
- wurde reich und wurde immer reicher, bis er sehr reich war.
- $14$ Und er hatte Schafherden und Rinderherden und viel
- Gesinde. Da beneideten ihn die Philister. $15$ Und alle
- Brunnen, die die Knechte seines Vaters in den Tagen seines
- Vaters Abraham gegraben hatten, die verstopften die Philister
- und füllten sie mit Erde. $16$ Und Abimelech sagte zu Isaak:
- Zieh weg von uns, denn du bist uns viel zu mächtig geworden!
- $17$ Da zog Isaak von dort [weg] und schlug sein Lager im Tal
- Gerar auf und blieb dort.
-
- $18$ Und Isaak grub die Wasserbrunnen wieder auf, die sie in
- den Tagen seines Vaters Abraham gegraben und die die Philister
- nach Abrahams Tod verstopft hatten; und er gab ihnen [dieselben]
- Namen wie die Namen, die ihnen sein Vater gegeben hatte. $19$
- Und die Knechte Isaaks gruben im Tal und fanden dort einen
- Brunnen mit lebendigem Wasser. $20$ Da stritten sich die
- Hirten von Gerar mit den Hirten Isaaks und sagten: Uns gehört
- das Wasser! Da gab er dem Brunnen den Namen Esek, weil sie mit
- ihm gezankt hatten. $21$ Dann gruben sie einen anderen
- Brunnen, aber auch um den stritten sie sich. Da gab er ihm den
- Namen Sitna. $22$ Und er brach von dort auf und grub [noch]
- einen anderen Brunnen, und um den stritten sie sich nicht. Da
- gab er ihm den Namen Rechobot und sagte: Denn jetzt hat der HERR
- uns weiten Raum geschafft, und wir werden fruchtbar sein im
- Land. $23$ Dann zog er von dort hinauf nach Beerscheba.
- $24$ Und der HERR erschien ihm in jener Nacht und sprach: Ich
- bin der Gott deines Vaters Abraham. Fürchte dich nicht! Denn ich
- bin mit dir, und ich werde dich segnen und deine Nachkommen
- vermehren um meines Knechtes Abraham willen. $25$ Und der
- baute dort einen Altar und rief den Namen des HERRN an und
- schlug dort sein Zelt auf. Und die Knechte Isaaks gruben dort
- einen Brunnen.
-
- $26$ Und Abimelech kam zu ihm aus Gerar mit seinem Freund
- Ahusat und seinem Heerobersten Pichol. $27$ Da sagte Isaak zu
- ihnen: Warum kommt ihr zu mir, da ihr mich doch haβt und mich
- von euch weggeschickt habt? $28$ Sie aber sagten: Wir haben
- deutlich gesehen, daβ der HERR mit dir ist; und wir haben [uns]
- gesagt: Es soll ein Schwur zwischen uns sein, zwischen uns und
- dir; wir wollen einen Bund mit dir schlieβen, $29$ daβ du uns
- nichts Böses antust, so wie wir dich nicht angetastet haben und
- wie wir dir nur Gutes erwiesen und dich haben in Frieden ziehen
- lassen. Du bist nun einmal ein Gesegneter des HERRN. $30$ Da
- machte er ihnen ein Mahl, und sie aβen und tranken. $31$ Und
- sie standen früh am Morgen auf und schworen einer dem andern.
- Dann entlieβ Isaak sie, und sie gingen in Frieden von ihm fort.
- - $32$ Und es geschah an jenem Tag, da kamen Isaaks Knechte
- und berichteten ihm von dem Brunnen, den sie gegraben hatten,
- und sagten zu ihm: Wir haben Wasser gefunden. $33$ Da nannte
- er ihn Sibea; daher [lautet] der Name der Stadt Beerscheba bis
- auf diesen Tag.
-
- \26\
- Esaus erste Heirat.
-
- $34$ Und Esau war vierzig Jahre alt, da nahm er Jehudit, die
- Tochter des Hetiters Beeri, zur Frau und Basemat, die Tochter
- des Hetiters Elon. $35$ Und sie waren ein Herzeleid für Isaak
- und Rebekka.
-
- \27\
- Jakobs Betrug - Isaaks Segen.
-
- $1$ Und es geschah, als Isaak alt geworden und seine Augen
- trübe waren, so daβ er nicht mehr sehen konnte, da rief er
- seinen älteren Sohn Esau und sagte zu ihm: Mein Sohn! Und er
- sagte zu ihm: Hier bin ich! $2$ Und er sagte: Siehe doch, ich
- bin alt geworden, ich kenne nicht den Tag meines Todes. $3$
- Und nun nimm doch dein [Jagd-]Gerät, deinen Köcher und deinen
- Bogen, und gehe hinaus aufs Feld und erjage mir ein Wildbret;
- $4$ und bereite mir einen Leckerbissen, wie ich ihn liebe,
- und bring ihn mir her, daβ ich esse, damit meine Seele dich
- segnet, bevor ich sterbe! $5$ Rebekka aber hatte gehört, wie
- Isaak zu seinem Sohn Esau redete. Und Esau ging aufs Feld, um
- ein Wildbret zu erjagen, um es [heim]zubringen. $6$ Da sagte
- Rebekka zu ihrem Sohn Jakob: Siehe, ich habe deinen Vater zu
- deinem Bruder Esau so reden hören: $7$ Bring mir ein Wildbret
- und bereite mir einen Leckerbissen, daβ ich esse und daβ ich
- dich vor dem HERRN segne, bevor ich sterbe! $8$ Und nun, mein
- Sohn, höre auf meine Stimme in dem, was ich dir auftrage! $9$
- Geh doch zur Herde, und hole mir von dort zwei gute
- Ziegenböckchen! Und ich will sie zu einem Leckerbissen für
- deinen Vater zubereiten, wie er es liebt. $10$ Dann sollst du
- es deinem Vater bringen, daβ er iβt, damit er dich vor seinem
- Tod segnet. $11$ Da sagte Jakob zu Rebekka, seiner Mutter:
- Siehe, mein Bruder Esau ist ein behaarter Mann, und ich bin ein
- glatter Mann. $12$ Vielleicht betastet mich mein Vater; dann
- wäre ich in seinen Augen wie einer, der Spott [mit ihm] treibt,
- und würde Fluch auf mich bringen und nicht Segen. $13$ Seine
- Mutter aber sagte zu ihm: Dein Fluch [komme] auf mich, mein
- Sohn! Höre nur auf meine Stimme, und geh, hole mir!
-
- $14$ Und er ging und holte und brachte [sie] seiner Mutter.
- Und seine Mutter bereitete einen Leckerbissen, wie sein Vater es
- gern hatte. $15$ Dann nahm Rebekka die guten Kleider ihres
- älteren Sohnes Esau, die bei ihr im Haus waren, und zog sie
- ihrem jüngeren Sohn Jakob an. $16$ Die Felle der
- Ziegenböckchen aber zog sie über seine Hände und über die Glätte
- seines Halses, $17$ und sie gab den Leckerbissen und das
- Brot, das sie bereitet hatte, in die Hand ihres Sohnes Jakob.
-
- $18$ So ging er zu seinem Vater hinein und sagte: Mein Vater!
- Und er sagte: Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn? $19$ Da
- sagte Jakob zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener;
- ich habe getan, wie du zu mir geredet hast. Richte dich doch
- auf, setze dich, und iβ von meinem Wildbret, damit deine Seele
- mich segnet! $20$ Isaak aber sagte zu seinem Sohn: Wie hast
- du es denn so schnell gefunden, mein Sohn? Er sagte: Weil der
- HERR, dein Gott, es mir begegnen lieβ. $21$ Da sagte Isaak zu
- Jakob: Tritt doch heran, daβ ich dich betaste, mein Sohn, ob du
- wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht! $22$ Und Jakob trat
- zu seinem Vater Isaak heran; und er betastete ihn und sagte: Die
- Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände.
- $23$ Und er erkannte ihn nicht, weil seine Hände behaart
- waren wie die Hände seines Bruders Esau. Da segnete er ihn.
- $24$ Und er sagte: Bist du wirklich mein Sohn Esau? Er aber
- sagte: Ich bin's. $25$ Da sagte er: Reiche es mir her! Ich
- will von dem Wildbret meines Sohnes essen, damit meine Seele
- dich segnet. Und er reichte es ihm hin, so daβ er aβ. Auch
- brachte er ihm Wein, und er trank. $26$ Dann sagte sein Vater
- Isaak zu ihm: Tritt doch heran und küβ mich, mein Sohn! Da trat
- er heran und küβte ihn. $27$ Und als er den Geruch seiner
- Kleider roch, da segnete er ihn und sprach:
-
- Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch eines Feldes,
- das der HERR gesegnet hat.
-
- $28$ So gebe dir Gott vom Tau des Himmels und vom Fett der
- Erde und von Korn und Most die Fülle!
-
- $29$ Völker sollen dir dienen und Völkerschaften sich vor dir
- niederbeugen! Sei Herr über deine Brüder, und vor dir sollen
- sich niederbeugen die Söhne deiner Mutter! Die dir fluchen,
- seien verflucht, und die dich segnen, seien gesegnet!
-
- $30$ Und es geschah, sobald Isaak geendet hatte, Jakob zu
- segnen, ja, es geschah, als Jakob gerade eben von seinem Vater
- Isaak hinausgegangen war, da kam sein Bruder Esau von seiner
- Jagd. $31$ Und auch er bereitete einen Leckerbissen, brachte
- ihn zu seinem Vater und sagte zu seinem Vater: Mein Vater richte
- sich auf und esse von dem Wildbret seines Sohnes, damit deine
- Seele mich segne! $32$ Da sagte sein Vater Isaak zu ihm: Wer
- bist du? Er sagte: Ich bin dein erstgeborener Sohn Esau. $33$
- Da erschrak Isaak mit groβem Schrecken über alle Maβen und
- sagte: Wer war denn der, der ein Wildbret erjagt und mir
- gebracht hat, daβ ich von allem gegessen habe, bevor du kamst,
- und ich ihn gesegnet habe? Er wird auch gesegnet bleiben.
- $34$ Als Esau die Worte seines Vaters hörte, da schrie er mit
- lautem und erbittertem Geschrei über alle Maβen und sagte zu
- seinem Vater: Segne mich, auch mich, mein Vater! $35$ Er aber
- sagte: Dein Bruder ist mit Betrug gekommen und hat deinen Segen
- weggenommen. $36$ Da sagte er: Heiβt er darum Jakob, weil er
- mich nun [schon] zweimal betrogen hat? Mein Erstgeburtsrecht hat
- er genommen, und siehe, jetzt hat er [auch] meinen Segen
- genommen! Und er sagte: Hast du mir keinen Segen aufbehalten?
- $37$ Da antwortete Isaak und sagte zu Esau: Siehe, ich habe
- ihn zum Herrn über dich gesetzt und alle seine Brüder ihm zu
- Knechten gegeben, und mit Korn und Most habe ich ihn versehen,
- und nun, was kann ich [da noch] für dich tun, mein Sohn? $38$
- Da sagte Esau zu seinem Vater: Hast du [nur diesen] einen Segen,
- mein Vater? Segne mich, auch mich, mein Vater! Und Esau erhob
- seine Stimme und weinte. $39$ Da antwortete sein Vater Isaak
- und sagte zu ihm:
-
- Siehe, fern vom Fett der Erde wird dein Wohnsitz sein und fern
- vom Tau des Himmels oben.
-
- $40$ Von deinem Schwert wirst du leben, und deinem Bruder
- wirst du dienen. Doch wird es geschehen, wenn du dich losmachst,
- wirst du sein Joch von deinem Hals wegreiβen.
-
- \27\
- Esaus Rachegedanken.
-
- $41$ Und Esau war dem Jakob Feind wegen des Segens, mit dem
- sein Vater ihn gesegnet hatte; und Esau sagte in seinem Herzen:
- Es nahen die Tage der Trauer um meinen Vater, dann werde ich
- meinen Bruder Jakob erschlagen. $42$ Als nun der Rebekka die
- Worte ihres älteren Sohnes Esau berichtet wurden, da sandte sie
- hin, rief ihren jüngeren Sohn Jakob und sagte zu ihm: Siehe,
- dein Bruder Esau will an dir Rache nehmen [und] dich erschlagen.
- $43$ Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme, und mache
- dich auf, flieh zu meinem Bruder Laban, nach Haran; $44$ und
- bleib einige Tage bei ihm, bis der Grimm deines Bruders sich
- wendet, $45$ bis der Zorn deines Bruders sich von dir
- abwendet und er vergiβt, was du ihm angetan hast! Dann will ich
- hinsenden und dich von dort holen lassen. Warum sollte ich euch
- beide an einem Tag verlieren?
-
- $46$ Und Rebekka sagte zu Isaak: Ich bin des Lebens
- überdrüssig wegen der Töchter Hets. Wenn Jakob [auch] eine Frau
- wie diese nimmt, von den Töchtern Hets, von den Töchtern des
- Landes, was sollte mir [dann noch] das Leben?
-
- \28\
- Jakobs Flucht nach Haran.
-
- $1$ Da rief Isaak den Jakob und segnete ihn. Und er befahl
- ihm und sagte zu ihm: Nimm dir nicht eine Frau von den Töchtern
- Kanaans! $2$ Mache dich auf, geh nach Paddan-Aram zum Haus
- Betuels, des Vaters deiner Mutter, und nimm dir von dort eine
- Frau von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter! $3$
- Gott, der Allmächtige, segne dich und mache dich fruchtbar und
- vermehre dich, daβ du zu einer Schar von Völkern werdest; $4$
- und er gebe dir den Segen Abrahams, dir und deiner
- Nachkommenschaft mit dir, damit du das Land deiner
- Fremdlingschaft, das Gott dem Abraham gegeben hat, in Besitz
- nehmest! $5$ So entlieβ Isaak den Jakob, und er ging nach
- Paddan-Aram zu Laban, dem Sohn des Aramäers Betuel, dem Bruder
- Rebekkas, der Mutter Jakobs und Esaus.
-
- \28\
- Esaus andere Frau.
-
- $6$ Und als Esau sah, daβ Isaak den Jakob gesegnet und ihn
- nach Paddan-Aram entlassen hatte, sich von dort eine Frau zu
- nehmen, indem er ihn segnete und ihm gebot: Nimm ja nicht eine
- Frau von den Töchtern Kanaans! $7$ und daβ Jakob seinem Vater
- und seiner Mutter gehorchte und nach Paddan-Aram ging, $8$ da
- sah Esau, daβ die Töchter Kanaans übel waren in den Augen seines
- Vaters Isaak, $9$ und Esau ging zu Ismael und nahm sich
- Mahalat zur Frau, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die
- Schwester Nebajots, zu seinen [anderen] Frauen hinzu.
-
- \28\
- Jakobs Traum und Gelübde.
-
- $10$ Und Jakob zog aus von Beerscheba und ging nach Haran.
- $11$ Und er gelangte an eine Stätte und übernachtete dort;
- denn die Sonne war [schon] untergegangen. Und er nahm [einen]
- von den Steinen der Stätte und legte ihn an sein Kopfende und
- legte sich nieder an jener Stätte. $12$ Und er träumte: und
- siehe, eine Leiter war auf die Erde gestellt, und ihre Spitze
- berührte den Himmel; und siehe, Engel Gottes stiegen darauf auf
- und nieder. $13$ Und siehe, der HERR stand über ihr und
- sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham und der
- Gott Isaaks; das Land, auf dem du liegst, dir will ich es geben
- und deiner Nachkommenschaft. $14$ Und deine Nachkommenschaft
- soll wie der Staub der Erde werden, und du wirst dich ausbreiten
- nach Westen und nach Osten und nach Norden und nach Süden hin;
- und in dir und in deiner Nachkommenschaft sollen gesegnet werden
- alle Geschlechter der Erde. $15$ Und siehe, ich bin mit dir,
- und ich will dich behüten überall, wohin du gehst, und dich in
- dieses Land zurückbringen; denn ich werde dich nicht verlassen,
- bis ich getan, was ich zu dir geredet habe. $16$ Da erwachte
- Jakob aus seinem Schlaf und sagte: Fürwahr, der HERR ist an
- dieser Stätte, und ich habe es nicht erkannt! $17$ Und er
- fürchtete sich und sagte: Wie furchtbar ist diese Stätte! Dies
- ist nichts anderes als das Haus Gottes, und dies die Pforte des
- Himmels. $18$ Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den
- Stein, den er an sein Kopfende gelegt hatte, und stellte ihn auf
- als Gedenkstein und goβ Öl auf seine Spitze. $19$ Und er gab
- dieser Stätte den Namen Bethel. Im Anfang jedoch war Lus der
- Name der Stadt. $20$ Und Jakob legte ein Gelübde ab und
- sagte: Wenn Gott mit mir ist und mich behütet auf diesem Weg,
- den ich gehe, und mir Brot zu essen und Kleidung anzuziehen gibt
- $21$ und ich in Frieden zurückkehre zum Haus meines Vaters,
- dann soll der HERR mein Gott sein. $22$ Und dieser Stein, den
- ich als Gedenkstein aufgestellt habe, soll ein Haus Gottes
- werden; und alles, was du mir geben wirst, werde ich dir treu
- verzehnten.
-
- \29\
- Jakobs Ankunft und Dienst bei Laban.
-
- $1$ Und Jakob machte sich auf und ging in das Land der Söhne
- des Ostens. $2$ Und er sah, und siehe, [da war] ein Brunnen
- auf dem Feld; und siehe, drei Schafherden lagerten dort an ihm,
- denn aus diesem Brunnen tränkte man die Herden; und der Stein
- auf der Öffnung des Brunnens war groβ. $3$ Und waren alle
- Herden dort versammelt, dann wälzte man den Stein von der
- Öffnung des Brunnens und tränkte die Schafe; dann brachte man
- den Stein wieder auf die Öffnung des Brunnens an seine Stelle.
- $4$ Und Jakob sagte zu ihnen: Meine Brüder, woher seid ihr?
- Und Sie sagten: Wir sind von Haran. $5$ Da sagte er zu ihnen:
- Kennt ihr Laban, den Sohn Nahors? Sie sagten: Wir kennen ihn.
- $6$ Und er sagte zu ihnen: Geht es ihm gut? sie sagten: [Es
- geht ihm] gut; doch siehe, da kommt seine Tochter Rahel mit den
- Schafen. $7$ Da sagte er: Siehe, es ist noch hoch am Tag, es
- ist nicht Zeit, das Vieh zu sammeln. Tränkt die Schafe, und geht
- hin, weidet [sie]! $8$ Sie aber sagten: Wir können nicht, bis
- alle Herden sich versammelt haben; dann wälzt man den Stein von
- der Öffnung des Brunnens und wir tränken die Schafe.
-
- $9$ Noch redete er mit ihnen, da kam Rahel mit den Schafen,
- die ihrem Vater gehörten; denn sie war eine Hirtin. $10$ Und
- es geschah, als Jakob die Rahel sah, die Tochter Labans, des
- Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner
- Mutter, da trat Jakob hinzu und wälzte den Stein von der Öffnung
- des Brunnens und tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner
- Mutter. $11$ Und Jakob küβte Rahel und erhob seine Stimme und
- weinte. $12$ Und Jakob berichtete Rahel, daβ er ein Neffe
- ihres Vaters und daβ er der Sohn Rebekkas sei. Da lief sie und
- berichtete es ihrem Vater. $13$ Und es geschah, als Laban die
- Nachricht von Jakob, dem Sohn seiner Schwester, hörte, da lief
- er ihm entgegen und umarmte ihn und küβte ihn und führte ihn in
- sein Haus. Und er erzählte dem Laban alle diese Dinge. $14$
- Und Laban sagte zu ihm: Fürwahr, du bist mein Bein und mein
- Fleisch. Und er blieb bei ihm einen Monat lang.
-
- $15$ Und Laban sagte zu Jakob: Solltest du, weil du mein
- Neffe bist, mir umsonst dienen? Sag mir, was soll dein Lohn
- sein? $16$ Laban aber hatte zwei Töchter; der Name der
- älteren war Lea und der Name der jüngeren Rahel. $17$ Leas
- Augen waren matt; Rahel aber war schön von Gestalt und schön von
- Aussehen. $18$ Und Jakob liebte Rahel; so sagte er: Ich will
- dir sieben Jahre für deine jüngere Tochter Rahel dienen. $19$
- Da sagte Laban: Besser, ich gebe sie dir, als daβ ich sie einem
- andern Mann gebe. Bleibe bei mir! $20$ So diente Jakob für
- Rahel sieben Jahre; und sie waren in seinen Augen wie einige
- [wenige] Tage, weil er sie liebte.
-
- \29\
- Jakobs Heirat.
-
- $21$ Und Jakob sagte zu Laban: Gib [mir nun] meine Frau! Denn
- meine Tage sind erfüllt, daβ ich zu ihr eingehe. $22$ Da
- versammelte Laban alle Männer des Ortes und veranstaltete ein
- Mahl. $23$ Und es geschah am Abend, da nahm er seine Tochter
- Lea und brachte sie zu ihm; und er ging zu ihr ein. $24$ Und
- Laban gab ihr, seiner Tochter Lea, seine Magd Silpa als Magd.
- $25$ Und es geschah am Morgen, siehe, da war es Lea. Da sagte
- er zu Laban: Was hast du mir da angetan? Habe ich nicht für
- Rahel bei dir gedient? Warum hast du mich betrogen? $26$
- Laban aber sagte: Das tut man an unserm Ort nicht, die Jüngere
- vor der Erstgeborenen zu geben. $27$ Vollende die
- [Hochzeits-]Woche [mit] dieser! Dann wollen wir dir auch jene
- geben, für den Dienst, den du bei mir noch weitere sieben Jahre
- dienen sollst. $28$ Und Jakob tat so und vollendete die
- [Hochzeits-]Woche [mit] dieser. Dann gab er ihm seine Tochter
- Rahel zur Frau. $29$ Und Laban gab seiner Tochter Rahel seine
- Magd Bilha als ihre Magd. $30$ Da ging er auch zu Rahel ein.
- Und er liebte auch Rahel, mehr als Lea. Und er diente bei ihm
- noch weitere sieben Jahre.
-
- \29\
- Jakobs Kinder.
-
- $31$ Und als der HERR sah, daβ Lea zurückgesetzt war, da
- öffnete er ihren Mutterleib; Rahel aber war unfruchtbar. $32$
- Und Lea wurde schwanger und gebar einen Sohn, und sie gab ihm
- den Namen Ruben, denn sie sagte: Ja, der HERR hat mein Elend
- angesehen. Denn jetzt wird mein Mann mich lieben. $33$ Und
- sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn; und sie sagte:
- Ja, der HERR hat gehört, daβ ich zurückgesetzt bin, so hat er
- mir auch den gegeben. Und sie gab ihm den Namen Simeon. $34$
- Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn; da sagte
- sie: Diesmal endlich wird sich mein Mann an mich anschlieβen,
- denn ich habe ihm drei Söhne geboren. Darum gab man ihm den
- Namen Levi. $35$ Dann wurde sie noch einmal schwanger und
- gebar einen Sohn; und sie sagte: Diesmal will ich den HERRN
- preisen! Darum gab sie ihm den Namen Juda. Und sie hörte auf zu
- gebären.
-
- \30\
-
- $1$ Und als Rahel sah, daβ sie dem Jakob nicht gebar, da war
- Rahel auf ihre Schwester eifersüchtig und sagte zu Jakob: Gib
- mir Kinder! Und wenn nicht, dann sterbe ich. $2$ Da
- entbrannte Jakobs Zorn gegen Rahel, und er sagte: Bin ich an
- Gottes Stelle, der dir Leibesfrucht vorenthalten hat? $3$ Sie
- sagte: Siehe, [da ist] meine Magd Bilha. Geh zu ihr ein, daβ sie
- auf meinen Knien gebäre und auch ich aus ihr erbaut werde!
- $4$ Und sie gab ihm ihre Magd Bilha zur Frau; und Jakob ging
- zu ihr ein. $5$ Da wurde Bilha schwanger und gebar Jakob
- einen Sohn. $6$ Rahel aber sagte: Gott hat mir Recht
- verschafft und auch auf meine Stimme gehört und mir einen Sohn
- gegeben. Darum gab sie ihm den Namen Dan. $7$ Und Rahels Magd
- Bilha wurde noch einmal schwanger und gebar dem Jakob einen
- zweiten Sohn. $8$ Da sprach Rahel: Kämpfe Gottes habe ich mit
- meiner Schwester gekämpft, habe auch gesiegt. Und sie gab ihm
- den Namen Naftali.
-
- $9$ Und als Lea sah, daβ sie aufhörte zu gebären, da nahm sie
- ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau. $10$ Und Silpa,
- die Magd Leas, gebar dem Jakob einen Sohn. $11$ Da sagte Lea:
- Zum Glück! Und sie gab ihm den Namen Gad. $12$ Und Silpa, die
- Magd Leas, gebar dem Jakob einen zweiten Sohn. $13$ Da sprach
- Lea: Zu meiner Glückseligkeit! Denn glückselig preisen mich die
- Töchter. Und sie gab ihm den Namen Asser.
-
- $14$ Und Ruben ging aus in den Tagen der Weizenernte und fand
- Dudaim auf dem Feld; und er brachte sie seiner Mutter Lea. Da
- sagte Rahel zu Lea: Gib mir doch von den Dudaim deines Sohnes!
- $15$ Sie aber sagte zu ihr: Ist es dir zu wenig, meinen Mann
- zu nehmen, daβ du auch die Dudaim meines Sohnes nehmen willst?
- Da sagte Rahel: So mag er denn diese Nacht bei dir liegen [als
- Entgelt] für die Dudaim deines Sohnes. $16$ Und als Jakob am
- Abend vom Feld kam, da ging Lea hinaus, ihm entgegen, und sagte:
- Zu mir sollst du eingehen, denn gekauft habe ich dich, gekauft
- mit den Dudaim meines Sohnes. Da lag er in dieser Nacht bei ihr.
-
- $17$ Und Gott hörte auf Lea, so daβ sie schwanger wurde und
- dem Jakob einen fünften Sohn gebar. $18$ Da sagte Lea: Gott
- hat [mir] meinen Lohn gegeben dafür, daβ ich meinem Mann meine
- Magd gegeben habe. Und sie gab ihm den Namen Issaschar. $19$
- Und Lea wurde noch einmal schwanger und gebar dem Jakob einen
- sechsten Sohn. $20$ Da sagte Lea: Mir hat Gott ein schönes
- Geschenk geschenkt; diesmal wird mein Mann mich erheben, denn
- ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und sie gab ihm den Namen
- Sebulon. $21$ Und danach gebar sie eine Tochter und gab ihr
- den Namen Dina.
-
- $22$ Und Gott dachte an Rahel, und Gott hörte auf sie und
- öffnete ihren Mutterleib. $23$ Und sie wurde schwanger und
- gebar einen Sohn. Da sagte sie: Gott hat meine Schmach
- weggenommen. $24$ Und sie gab ihm den Namen Joseph und sagte:
- Der HERR füge mir einen anderen Sohn hinzu!
-
- \30\
- Jakobs listiger Vermögenserwerb.
-
- $25$ Und es geschah, als Rahel den Joseph geboren hatte, da
- sagte Jakob zu Laban: Entlaβ mich, daβ ich an meinen Ort und in
- mein Land ziehe! $26$ Gib mir meine Frauen und meine Kinder,
- für die ich dir gedient habe, damit ich [weg] ziehe! Du selbst
- kennst ja meinen Dienst, mit dem ich dir gedient habe. $27$
- Laban aber sagte zu ihm: Wenn ich doch Gunst gefunden habe in
- deinen Augen - ich habe durch Wahrsagung erfahren, daβ der HERR
- mich um deinetwillen gesegnet hat. $28$ Und er sagte:
- Bestimme mir deinen Lohn, so will ich ihn [dir] geben! $29$
- Da sagte er zu ihm: Du weiβt ja selbst, wie ich dir gedient habe
- und was aus deinem Vieh bei mir geworden ist. $30$ Denn wenig
- war, was du vor mir hattest, und es hat sich zu einer Menge
- ausgebreitet, und der HERR hat dich gesegnet auf jedem meiner
- Tritte. Nun aber, wann soll ich auch für mein Haus schaffen?
- $31$ Da sagte er: Was soll ich dir geben? Und Jakob sagte: Du
- sollst mir gar nichts geben; wenn du mir diese [eine] Sache
- zugestehst, dann will ich wieder deine Schafe weiden [und]
- hüten. $32$ Ich will heute durch deine ganze Herde gehen und
- daraus aussondern jedes gesprenkelte und gefleckte Tier und
- jedes dunkelfarbige Tier unter den Schafen und das Gefleckte und
- Gesprenkelte unter den Ziegen: Das sei mein Lohn! $33$ Und
- meine Gerechtigkeit soll an einem künftigen Tag für mich zeugen,
- wenn du herkommst wegen meines Lohnes vor dir: Alles, was nicht
- gesprenkelt und gefleckt ist unter den Ziegen und dunkelfarbig
- unter den Schafen, das gelte als gestohlen bei mir. $34$ Da
- sagte Laban: Siehe, es geschehe nach deinem Wort! $35$ So
- sonderte er an jenem Tag die gestreiften und gefleckten Böcke
- aus und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen, alles, woran
- [etwas] Weiβes war, und alles Dunkelfarbige unter den Schafen,
- und gab sie in die Hand seiner Söhne. $36$ Und er legte einen
- Weg von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob; und Jakob
- weidete die übrige Herde Labans.
-
- $37$ Und Jakob nahm sich frische Stäbe von Storaxbaum,
- Mandelbaum und Platane und schälte an ihnen weiβe Streifen
- heraus, indem er das Weiβe, das an den Stäben war, bloβlegte.
- $38$ Und er legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die
- Tränkrinnen, in die Wassertränken, wohin die Tiere zum Trinken
- kamen, vor die Tiere hin; und sie waren brünstig, wenn sie zum
- Trinken kamen. $39$ So waren die Tiere vor den Stäben
- brünstig, und die Tiere warfen gestreifte, gesprenkelte und
- gefleckte [Lämmer]. $40$ Und Jakob sonderte die Lämmer aus,
- und er richtete das Gesicht der Tiere auf das Gestreifte und
- alles Dunkelfarbige unter den Tieren Labans; und so legte er
- eigene Herden an für sich besonders und tat sie nicht zu den
- Tieren Labans. $41$ Und es geschah, sooft die kräftigen Tiere
- brünstig waren, legte Jakob die Stäbe vor die Augen der Tiere in
- die Tränkrinnen, damit sie bei den Stäben brünstig würden;
- $42$ wenn aber die Tiere schwächlich waren, legte er sie
- nicht hin. So wurden die schwächlichen dem Laban [zuteil] und
- die kräftigen dem Jakob. $43$ Und der Mann breitete sich mehr
- [und] mehr aus, und er bekam viele Tiere, Mägde und Knechte,
- Kamele und Esel.
-
- \31\
- Jakobs Flucht aus Haran - Übereinkunft mit Laban.
-
- $1$ Und er hörte die Reden der Söhne Labans, die sagten:
- Jakob hat alles an sich genommen, was unserem Vater gehörte; und
- von dem, was unserem Vater gehört, hat er sich all diesen
- Reichtum verschafft. $2$ Und Jakob sah das Gesicht Labans,
- und siehe, es war ihm gegenüber nicht wie früher.
-
- $3$ Und der HERR sprach zu Jakob: Kehre zurück in das Land
- deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft! Ich werde mit dir
- sein. $4$ Da sandte Jakob hin und rief Rahel und Lea aufs
- Feld zu seinen Tieren. $5$ Und er sagte zu ihnen: Ich sehe
- das Gesicht eures Vaters, daβ es zu mir nicht wie früher ist;
- aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen. $6$ Ihr
- selbst wiβt ja, daβ ich mit all meiner Kraft eurem Vater gedient
- habe. $7$ Und euer Vater hat mich betrogen und hat meinen
- Lohn zehnmal verändert; aber Gott hat ihm nicht gestattet, mir
- Böses zu tun. $8$ Wenn er so sagte: Die Gesprenkelten sollen
- dein Lohn sein, dann gebaren alle Tiere Gesprenkelte; und wenn
- er so sagte: Die Gestreiften sollen dein Lohn sei, dann gebaren
- alle Tiere Gestreifte. $9$ Und Gott hat eurem Vater das Vieh
- entzogen und mir gegeben. $10$ Und es geschah zur Brunstzeit
- der Tiere, da hob ich meine Augen und sah im Traum: und siehe,
- die Böcke, die die Tiere besprangen, waren gestreift,
- gesprenkelt und scheckig. $11$ Und der Engel Gottes sprach im
- Traum zu mir: Jakob! Und ich sagte: Hier bin ich! $12$ Und er
- sprach: Hebe doch deine Augen auf und sieh: alle Böcke, die die
- Tiere bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und scheckig; denn
- ich habe alles gesehen, was Laban dir antut. $13$ Ich bin der
- Gott von Bethel, wo du einen Gedenkstein gesalbt, wo du mir ein
- Gelübde abgelegt hast. Mache dich jetzt auf, zieh aus diesem
- Land und kehre zurück in das Land deiner Verwandtschaft! $14$
- Da antworteten Rahel und Lea und sagten zu ihm: Haben wir noch
- einen Anteil und ein Erbe im Haus unseres Vaters? $15$ Haben
- wir ihm nicht als Fremde gegolten? Denn er hat uns verkauft und
- hat sogar unseren [Kauf]-Preis völlig verzehrt. $16$ Denn
- aller Reichtum, den Gott unserem Vater entzogen hat, uns gehört
- er und unseren Kindern. So tu nun alles, was Gott zu dir gesagt
- hat! $17$ Da machte Jakob sich auf und hob seine Kinder und
- seine Frauen auf die Kamele $18$ und trieb all sein Vieh weg
- und all seine Habe, die er erworben, das Vieh seines Eigentums,
- das er in Paddan-Aram erworben hatte, um zu seinem Vater Isaak
- in das Land Kanaan zu kommen. $19$ Laban aber war gegangen,
- um seine Schafe zu scheren; da stahl Rahel den Teraphim, der
- ihrem Vater gehörte. $20$ Und Jakob täuschte Laban, den
- Aramäer, weil er ihm nicht mitteilte, daβ er fliehen wollte.
- $21$ Und er floh, er und alles, was er hatte; und er machte
- sich auf und setzte über den Strom und richtete sein Gesicht auf
- das Gebirge Gilead.
-
- $22$ Am dritten Tag aber wurde dem Laban berichtet, daβ Jakob
- geflohen sei. $23$ Da nahm er seine Brüder mit sich und jagte
- ihm sieben Tagereisen weit nach und holte ihn auf dem Gebirge
- Gilead ein. $24$ Gott aber kam zu Laban, dem Aramäer, in
- einem Traum der Nacht und sprach zu ihm: Hüte dich [davor], daβ
- du mit Jakob Gutes oder Böses redest! $25$ Und Laban
- erreichte Jakob, als Jakob sein Zelt auf dem Gebirge
- aufgeschlagen hatte; und [auch] Laban schlug es mit seinen
- Brüdern auf dem Gebirge Gilead auf. $26$ Und Laban sagte zu
- Jakob: Was hast du getan, daβ du mich getäuscht und meine
- Töchter wie Kriegsgefangene weggeführt hast? $27$ Warum bist
- du heimlich geflohen und hast mich getäuscht und hast es mir
- nicht mitgeteilt? Ich hätte dich ja begleitet mit Freude und mit
- Gesängen, mit Tamburin und Zither! $28$ Und du hast mich
- nicht [einmal] meine Söhne und meine Töchter küssen lassen! Nun,
- du hast töricht gehandelt. $29$ Es stünde in der Macht meiner
- Hand, übel mit euch zu verfahren. Aber der Gott eures Vaters hat
- gestern nacht zu mir geredet und gesagt: Hüte dich, mit Jakob
- Gutes oder Böses zu reden! $30$ Nun denn - du bist nun einmal
- weggegangen, weil du dich so sehr nach dem Haus deines Vaters
- sehntest. Warum [aber] hast du meinen Gott gestohlen? $31$ Da
- antwortete Jakob und sagte zu Laban: Ja, ich fürchtete mich;
- denn ich sagte [mir], du würdest deine Töchter von mir reiβen.
- $32$ [Doch] bei wem du deinen Gott findest, der soll nicht am
- Leben bleiben. Untersuche [hier] vor unseren Brüdern, was bei
- mir ist, und nimm es dir! Jakob aber wuβte nicht, daβ Rahel ihn
- gestohlen hatte. $33$ Da ging Laban in das Zelt Jakobs und in
- das Zelt Leas und in das Zelt der beiden Mägde und fand nichts;
- und er kam aus Leas Zelt und ging in das Zelt Rahels. $34$
- Rahel aber hatte den Teraphim genommen und ihn in den
- Kamelsattel gelegt und sich darauf gesetzt. Und Laban tastete
- das ganze Zelt ab und fand nichts. $35$ Da sagte sie zu ihrem
- Vater: Mein Herr, zürne nicht, daβ ich nicht vor dir aufstehen
- kann; denn es [geht] mir nach der Weise der Frauen. Und er
- durchsuchte [alles] und fand den Teraphim nicht. $36$ Da
- wurde Jakob zornig und stritt mit Laban. Und Jakob antwortete
- und sprach zu Laban: Was ist mein Verbrechen, was meine Sünde,
- daβ du so hitzig hinter mir her bist? $37$ Da du all meine
- Sachen durchtastet hast, was hast du gefunden von allen Sachen
- deines Hauses? Lege es hierher vor meine Brüder und deine
- Brüder, sie sollen zwischen uns beiden entscheiden! $38$
- Zwanzig Jahre bin ich nun bei dir gewesen; deine Mutterschafe
- und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner
- Herde habe ich nicht gegessen. $39$ Das Zerrissene habe ich
- nicht zu dir gebracht, ich habe es ersetzen müssen; von meiner
- Hand hast du es gefordert, mochte es gestohlen sein bei Tag,
- mochte es gestohlen sein bei Nacht. $40$ [So] erging es mir:
- Am Tag verzehrte mich die Hitze und der Frost in der Nacht, und
- mein Schlaf floh von meinen Augen. $41$ Zwanzig Jahre bin ich
- nun in deinem Haus gewesen; vierzehn Jahre habe ich dir für
- deine beiden Töchter gedient und sechs Jahre für deine Herde,
- und du hast meinen Lohn zehnmal verändert. $42$ Wenn nicht
- der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams, und der Schrecken
- Isaaks für mich gewesen wäre, gewiβ, du hättest mich jetzt mit
- leeren Händen entlassen. Mein Elend und die Arbeit meiner Hände
- hat Gott angesehen und hat gestern nacht entschieden. $43$ Da
- antwortete Laban und sagte zu Jakob: Die Töchter sind meine
- Töchter, und die Söhne sind meine Söhne, und die Tiere sind
- meine Tiere, und alles, was du [hier] siehst, mir gehört es!
- Aber meinen Töchtern [gegenüber], was könnte ich ihnen heute
- tun, oder ihren Söhnen, die sie geboren haben? $44$ Und nun
- komm, laβ uns einen Bund schlieβen, ich und du, der sei zum
- Zeugnis zwischen mir und dir!
-
- $5$ Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn als
- Gedenkstein auf. $46$ Und Jakob sagte zu seinen Brüdern:
- Sammelt Steine! Da nahmen sie Steine und machten [daraus] einen
- Haufen und aβen dort auf dem Haufen. $47$ Und Laban nannte
- ihn Jegar-Sahaduta, und Jakob nannte ihn Gal-Ed. $48$ Und
- Laban sagte: Dieser Haufen sei heute Zeuge zwischen mir und dir!
- Darum gab man ihm den Namen Gal-Ed $49$ und Mizpa, weil er
- sagte: Der HERR halte Wache zwischen mir und dir, wenn wir uns
- nicht mehr sehen! $50$ Wenn du meine Töchter unterdrücken und
- wenn du [noch andere] Frauen zu meinen Töchtern hinzunehmen
- solltest, - kein Mensch ist bei uns, siehe, Gott ist Zeuge
- zwischen mir und dir. $51$ Und Laban sagte zu Jakob: Siehe,
- dieser Haufen, und siehe, der Gedenkstein, den ich errichtet
- habe zwischen mir und dir, $52$ dieser Haufen sei Zeuge und
- der Gedenkstein ein Zeugnis, daβ ich nicht über diesen Haufen zu
- dir hinausgehe und daβ du über diesen Haufen und diesen
- Gedenkstein nicht zu mir hinausgehst zum Bösen. $53$ Der Gott
- Abrahams und der Gott Nahors soll zwischen uns richten, der Gott
- ihres Vaters! Da schwor Jakob bei dem Schrecken seines Vaters
- Isaak. $54$ Und Jakob opferte ein Schlachtopfer auf dem Berg
- und lud seine Brüder ein zu essen; und sie aβen und
- übernachteten auf dem Berg.
-
- \32\
-
- $1$ Und Laban stand früh am Morgen auf, küβte seine Söhne und
- seine Töchter und segnete sie; und Laban ging und kehrte an
- seinen Ort zurück.
-
- \32\
- Jakobs Begegnung mit Engeln.
-
- $2$ Und Jakob zog seiner Wege. Da begegneten ihm Engel
- Gottes. $3$ Und Jakob sagte, als er sie sah: Das ist das
- Heerlager Gottes. Und er gab dieser Stätte den Namen Mahanajim.
-
- \32\
- Jakobs Furcht vor Esau.
-
- $4$ Und Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau
- in das Land Seir, das Gebiet Edom. $5$ Und er befahl ihnen:
- So sollt ihr zu meinem Herrn, zu Esau, sagen: So spricht dein
- Knecht Jakob: Bei Laban habe ich mich als Fremder aufgehalten
- und bin bis jetzt geblieben; $6$ und ich habe Rinder und
- Esel, Schafe und Knechte und Mägde; und ich sende [Boten], es
- meinem Herrn mitzuteilen, um Gunst zu finden in deinen Augen.
- $7$ Und die Boten kehrten zu Jakob zurück und sagten: Wir
- sind zu deinem Bruder, zu Esau, gekommen, und er zieht dir auch
- [schon] entgegen und vierhundert Mann mit ihm. $8$ Da
- fürchtete sich Jakob sehr, und ihm wurde angst; und er teilte
- das Volk, das bei ihm war, die Schafe, die Rinder und die Kamele
- in zwei Lager. $9$ Er sagte [sich] nämlich: Wenn Esau über
- das eine Lager kommt und es schlägt, dann wird das
- übriggebliebene Lager entkommen können.
-
- \32\
- Jakobs Gebet und Vorbereitungen zur Begegnung mit Esau.
-
- $10$ Und Jakob sprach: Gott meines Vaters Abraham und Gott
- meines Vaters Isaak, HERR, der du zu mir geredet hast: `Kehre
- zurück in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, und ich will
- dir Gutes tun!' $11$ Ich bin zu gering für alle Gnadenerweise
- und all die Treue, die du deinem Knecht erwiesen hast; denn mit
- meinem Stab bin ich über diesen Jordan gegangen, und nun bin ich
- zu zwei Lagern geworden. $12$ Rette mich doch vor der Hand
- meines Bruders, vor der Hand Esaus - denn ich fürchte ihn -, daβ
- er nicht etwa komme und mich schlage, die Mutter samt den
- Kindern! $13$ Du hast doch selbst gesagt: Gutes, ja Gutes
- will ich dir tun und deine Nachkommenschaft [zahlreich] machen
- wie den Sand des Meeres vor Menge, den man vor Menge nicht
- zählen kann.
-
- $14$ Und er übernachtete dort in jener Nacht; und er nahm von
- dem, was in seine Hand gekommen war, ein Geschenk für seinen
- Bruder Esau: $15$ Zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke,
- zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder, $16$ dreiβig
- säugende Kamele mit ihren Fohlen, vierzig Kühe und zehn Stiere,
- zwanzig Eselinnen und zehn Eselhengste. $17$ Und er gab sie
- in die Hand seiner Knechte, Herde [für] Herde besonders, und
- sagte zu seinen Knechten: Zieht vor mir her, und laβt einen
- Abstand zwischen Herde und Herde! $18$ Und er befahl dem
- ersten und sagte: Wenn mein Bruder Esau dir begegnet und dich
- fragt: `Wem gehörst du an, und wohin gehst du, und wem gehören
- diese da vor dir?' $19$ dann sollst du sagen: `Deinem Knecht
- Jakob; es ist ein Geschenk, gesandt an meinen Herrn, an Esau;
- und siehe, er selbst ist hinter uns. $20$ Und auch dem
- zweiten, auch dem dritten, auch allen, die hinter den Herden
- hergingen, befahl er: Nach diesem Wort sollt ihr zu Esau reden,
- wenn ihr ihn trefft, $21$ und sollt sagen: `Siehe, dein
- Knecht Jakob ist selbst hinter uns.' Denn er sagte [sich]: Ich
- will ihn versöhnen durch das Geschenk, das vor mir hergeht,
- danach erst will ich sein Gesicht sehen; vielleicht wird er mich
- annehmen. $22$ So zog das Geschenk vor ihm her, er aber
- übernachtete in jener Nacht im Lager.
-
- \32\
- Jakobs Ringen mit Gott - Neuer Name.
-
- $23$ Und er stand in jener Nacht auf, nahm seine beiden
- Frauen, seine beiden Mägde und seine elf Söhne und zog über die
- Furt des Jabbok; $24$ und er nahm sie und führte sie über den
- Fluβ und führte hinüber, was er hatte. $25$ Und Jakob blieb
- allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte
- heraufkam. $26$ Und als er sah, daβ er ihn nicht überwältigen
- konnte, berührte er sein Hüftgelenk; und das Hüftgelenk Jakobs
- wurde verrenkt, während er mit ihm rang. $27$ Da sagte er:
- Laβ mich los, denn die Morgenröte ist aufgegangen! Er aber
- sagte: Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du hast mich
- [vorher] gesegnet. $28$ Da sprach er zu ihm: Was ist dein
- Name? Er sagte: Jakob. $29$ Da sprach er: Nicht mehr Jakob
- soll dein Name heiβen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und
- mit Menschen gekämpft und hast überwältigt. $30$ Und Jakob
- fragte und sagte: Teile [mir] doch deinen Namen mit! Er aber
- sagte: Warum fragst du denn nach meinem Namen? Und er segnete
- ihn dort. $31$ Und Jakob gab der Stätte den Namen Pnuel: denn
- ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine
- Seele ist gerettet worden! $32$ Und die Sonne ging ihm auf,
- als er an Pnuel vorüberkam; und er hinkte an seiner Hüfte.
- $33$ Darum essen die Söhne Israel bis zum heutigen Tag nicht
- den Hüftmuskel, der über dem Hüftgelenk ist, weil er das
- Hüftgelenk Jakobs, den Hüftmuskel, berührt hat.
-
- \33\
- Jakobs Versöhnung mit Esau.
-
- $1$ Und Jakob erhob seine Augen und sah: und siehe, Esau kam
- und mit ihm vierhundert Mann. Da verteilte er die Kinder auf Lea
- und auf Rahel und auf die beiden Mägde; $2$ und er stellte
- die Mägde und ihre Kinder vornan und Lea und ihre Kinder
- dahinter und Rahel und Joseph zuletzt. $3$ Er selbst aber
- ging vor ihnen her und warf sich siebenmal zur Erde nieder, bis
- er nahe an seinen Bruder herangekommen war. $4$ Esau aber
- lief ihm entgegen, umarmte ihn und fiel ihm um den Hals und
- küβte ihn; und sie weinten. $5$ Und er erhob seine Augen und
- sah die Frauen und die Kinder und sagte: Wer sind diese [bei]
- dir? Er sagte: Die Kinder, die Gott deinem Knecht aus Gnaden
- geschenkt hat. $6$ Da traten die Mägde heran, sie und ihre
- Kinder, und verneigten sich. $7$ Und auch Lea trat heran und
- ihre Kinder, und sie verneigten sich. Und danach traten Joseph
- und Rahel heran und verneigten sich. $8$ Und er sagte: Was
- willst du mit diesem ganzen Lager, dem ich begegnet bin? Er
- sagte: Um Gunst zu finden in den Augen meines Herrn. $9$ Da
- sagte Esau: Ich habe genug, mein Bruder; es sei dein, was du
- hast. $10$ Jakob aber sagte: Nicht doch; wenn ich überhaupt
- Gunst gefunden habe in deinen Augen, dann nimm mein Geschenk aus
- meiner Hand! Denn ich habe ja doch dein Angesicht gesehen, wie
- man das Angesicht Gottes sieht, und du hast Gefallen an mir
- gehabt. $11$ Nimm doch mein Geschenk, das dir überbracht
- worden ist! Denn Gott hat es mir aus Gnaden geschenkt, und ich
- habe alles. Und als er in ihn drang, da nahm er es. $12$ Und
- Esau sagte: Laβ uns aufbrechen und weiterziehen, und ich will
- vor dir herziehen. $13$ Er aber sagte zu ihm: Mein Herr weiβ,
- daβ die Kinder zart sind und daβ säugende Schafe und Kühe bei
- mir sind; wenn man sie nur einen Tag zu schnell triebe, so würde
- die ganze Herde sterben. $14$ Mein Herr ziehe doch vor seinem
- Knecht hin! Ich aber, ich will einherziehen nach meiner
- Gemächlichkeit, nach dem Schritt des Viehs, das vor mir ist, und
- nach dem Schritt der Kinder, bis ich zu meinem Herrn nach Seir
- komme. $15$ Da sagte Esau: Ich will doch von dem Volk, das
- bei mir ist, [einige] bei dir zurücklassen. Er aber sagte: Wozu
- das? Möchte ich [nur] Gunst finden in den Augen meines Herrn!
- $16$ So kehrte Esau an diesem Tag auf seinem Weg nach Seir
- zurück.
-
- \33\
- Jakob in Sichem.
-
- $17$ Und Jakob brach auf nach Sukkot und baute sich ein Haus,
- und seinem Vieh machte er Hütten; darum gab er dem Ort den Namen
- Sukkot. $18$ Und Jakob kam wohlbehalten zur Stadt Sichem, die
- im Land Kanaan ist, als er aus Paddan-Aram kam, und lagerte vor
- der Stadt. $19$ Und er kaufte das Stück Feld, wo er sein Zelt
- aufgeschlagen hatte, von der Hand der Söhne Hamors, des Vaters
- Sichems, für hundert Kesita. $20$ Und er richtete dort einen
- Altar auf und nannte ihn: Gott, der Gott Israels.
-
- \34\
- Dina und Sichem - Betrug und Rache durch Jakobs Söhne.
-
- $1$ Und Dina, die Tochter Leas, die sie dem Jakob geboren
- hatte, ging aus, die Töchter des Landes zu sehen. $2$ Da sah
- Sichem sie, der Sohn des Hewiters Hamor, des Fürsten des Landes;
- und er nahm sie und legte sich zu ihr und tat ihr Gewalt an.
- $3$ Und seine Seele hing an Dina, der Tochter Jakobs, und er
- liebte das Mädchen und redete zum Herzen des Mädchens. $4$
- Und Sichem sagte zu seinem Vater Hamor: Nimm mir dieses Mädchen
- zur Frau! $5$ Und Jakob hatte gehört, daβ er seine Tochter
- Dina entehrt hatte, seine Söhne aber waren mit seinem Vieh auf
- dem Feld; so schwieg Jakob, bis sie kamen. $6$ Und Hamor, der
- Vater Sichems, kam heraus zu Jakob, um mit ihm zu reden. $7$
- Und die Söhne Jakobs kamen vom Feld. Als sie [aber davon]
- hörten, fühlten sich die Männer gekränkt und wurden sehr zornig,
- weil er eine Schandtat in Israel verübt hatte, bei der Tochter
- Jakobs zu liegen. Denn so [etwas] hätte nicht geschehen dürfen.
- $8$ Und Hamor redete mit ihnen und sagte: Mein Sohn Sichem -
- seine Seele hängt an eurer Tochter. Gebt sie ihm doch zur Frau,
- $9$ und verschwägert euch mit uns: gebt uns eure Töchter, und
- nehmt euch unsere Töchter; $10$ und bleibt bei uns wohnen,
- und das Land soll [offen] vor euch liegen! Bleibt, verkehrt
- darin, und macht euch darin ansässig! $11$ Und Sichem sprach
- zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Laβt mich Gunst finden in
- euren Augen! Was ihr mir sagt, will ich geben. $121$ Legt mir
- sehr viel auf als Heiratsgeld und als Geschenk, ich will es
- geben, so wie ihr [es] mir sagt; nur gebt mir das Mädchen zur
- Frau! $132$ Da antworteten die Söhne Jakobs dem Sichem und
- seinem Vater Hamor mit Hinterlist und redeten, weil er ihre
- Schwester Dina entehrt hatte; $143$ und sie sagten zu ihnen:
- Wir können das nicht tun, unsere Schwester einem unbeschnittenen
- Mann geben, denn das wäre eine Schande für uns. $154$ Nur
- unter der [Bedingung] wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr
- werdet wie wir, indem sich alles Männliche bei euch beschneiden
- läβt; $165$ dann wollen wir euch unsere Töchter geben und uns
- eure Töchter nehmen, und wir wollen bei euch wohnen bleiben und
- zu einem Volk werden. $176$ Wenn ihr aber nicht auf uns hört,
- euch beschneiden zu lassen, dann nehmen wir unsere Tochter und
- ziehen weg.
-
- $18$ Und ihre Worte waren gut in den Augen Hamors und in den
- Augen Sichems, des Sohnes Hamors. $19$ Und der junge Mann
- zögerte nicht, dies zu tun, denn er hatte Gefallen an der
- Tochter Jakobs. Und er genoβ mehr Ansehen als alle im Haus
- seines Vaters. $20$ Und Hamor und sein Sohn Sichem kamen in
- das Tor ihrer Stadt, und sie redeten zu den Männern ihrer Stadt
- und sagten: $21$ Diese Männer sind friedlich gegen uns
- [gesinnt], so mögen sie im Land wohnen bleiben und darin
- verkehren; und das Land, siehe, nach beiden Seiten ausgedehnt
- [liegt es] vor ihnen. Wir wollen uns ihre Töchter als Frauen
- nehmen und ihnen unsere Töchter geben. $22$ Nur unter der
- [Bedingung] wollen die Männer uns zu Willen sein, bei uns zu
- wohnen [und] ein Volk [mit uns] zu werden, daβ sich bei uns
- alles Männliche beschneiden läβt, so wie sie beschnitten sind.
- $23$ Ihre Herden und ihr Besitz und all ihr Vieh, werden die
- nicht uns gehören? Nur laβt uns ihnen zu Willen sein, und sie
- werden bei uns wohnen. $24$ Da hörten auf Hamor und auf
- seinen Sohn Sichem alle, die zum Tor seiner Stadt [ein- und]
- ausgingen. So lieβ sich alles Männliche beschneiden, alle die
- zum Tor seiner Stadt [ein- und] ausgingen.
-
- $25$ Und es geschah am dritten Tag, als sie in Schmerzen
- waren, da nahmen die beiden Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die
- Brüder Dinas, jeder sein Schwert und kamen ungehindert gegen die
- Stadt und erschlugen alles Männliche. $26$ Auch Hamor und
- seinen Sohn Sichem erschlugen sie mit der Schärfe des Schwertes
- und nahmen Dina aus dem Haus Sichems und gingen davon. $27$
- Die Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen und plünderten die
- Stadt, weil sie ihre Schwester entehrt hatten. $28$ Ihre
- Schafe und ihre Rinder und ihre Esel und [alles], was in der
- Stadt und was auf dem Feld war, nahmen sie; $29$ und all ihr
- Vermögen und alle ihre Kinder und ihre Frauen führten sie weg
- und plünderten auch alles, was in den Häusern war. $30$ Da
- sagte Jakob zu Simeon und Levi: Ihr habt mich ins Unglück
- gebracht, indem ihr mich stinkend macht bei den Bewohnern des
- Landes, bei den Kanaanitern und bei den Perisitern. Ich aber bin
- ein geringes Häuflein. Wenn sie sich gegen mich versammeln,
- werden sie mich schlagen, und ich werde vernichtet, ich und mein
- Haus. $31$ Sie aber sagten: Durfte er unsere Schwester wie
- eine Hure behandeln?
-
- \35\
- Jakob in Bethel.
-
- $1$ Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf, zieh hinauf
- nach Bethel und wohne dort, und mache dort einen Altar dem Gott,
- der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest!
- $2$ Da sagte Jakob zu seinem Haus und zu allen, die bei ihm
- waren: Schafft die fremden Götter weg, die in eurer Mitte sind,
- reinigt euch, und wechselt eure Kleider! $3$ Dann wollen wir
- uns aufmachen und nach Bethel hinaufziehen, dort werde ich dem
- Gott einen Altar machen, der mir am Tag meiner Not geantwortet
- hat und der mit mir gewesen ist auf dem Weg, den ich gegangen
- bin. $4$ Und sie gaben Jakob alle fremden Götter, die in
- ihrer Hand waren, und die Ringe, die an ihren Ohren [hingen],
- und Jakob vergrub sie unter der Terebinthe, die bei Sichem ist.
- $5$ Und sie brachen auf. Und der Schrecken Gottes kam über
- die Städte, die rings um sie her waren, so daβ sie den Söhnen
- Jakobs nicht nachjagten.
-
- $6$ So kam Jakob nach Lus, das im Land Kanaan [liegt], das
- ist Bethel, er und alles Volk, das bei ihm war. $7$ Und er
- baute dort einen Altar und nannte den Ort El-Bethel; denn dort
- hatte Gott sich ihm geoffenbart, als er vor seinem Bruder floh.
- $8$ Und Debora, die Amme Rebekkas, starb, und sie wurde
- unterhalb von Bethel begraben unter der Eiche; und er gab ihr
- den Namen Allon Bachut.
-
- $9$ Und Gott erschien dem Jakob noch einmal, als er aus
- Paddan-Aram kam, und segnete ihn. $10$ Und Gott sprach zu
- ihm: Dein Name ist Jakob. Dein Name soll nicht mehr Jakob
- heiβen, sondern Israel soll dein Name sein! So gab er ihm den
- Namen Israel. $11$ Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott, der
- Allmächtige, sei fruchtbar und mehre dich; eine Nation und eine
- Schar von Nationen soll aus dir entstehen, und Könige sollen aus
- deinen Lenden hervorkommen! $12$ Und das Land, das ich
- Abraham und Isaak gegeben habe, dir will ich es geben, und
- deinen Nachkommen nach dir will ich das Land geben. $13$ Und
- Gott fuhr von ihm auf an dem Ort, an dem er mit ihn geredet
- hatte. $14$ Und Jakob richtete einen Gedenkstein auf an dem
- Ort, an dem er mit ihm geredet hatte, ein Denkmal aus Stein, und
- spendete darauf ein Trankopfer und goβ Öl darauf. $15$ Und
- Jakob gab dem Ort, wo Gott mit ihm geredet hatte, den Namen
- Bethel.
-
- \35\
- Rahels Tod bei der Geburt Benjamins.
-
- $16$ Und sie brachen von Bethel auf. Und es war noch eine
- Strecke Landes, um nach Efrata zu kommen, da gebar Rahel; und
- sie hatte es schwer mit ihrem Gebären. $17$ Und es geschah,
- als sie es schwer hatte mit ihrem Gebären, da sagte die Hebamme
- zu ihr: Fürchte dich nicht, denn auch der wird dir ein Sohn!
- $18$ Und es geschah, als ihre Seele ausging - denn sie muβte
- sterben -, da gab sie ihm den Namen Ben-Oni; sein Vater aber
- nannte ihn Ben-Jamin. $19$ Und Rahel starb und wurde begraben
- am Weg nach Efrata, das ist Bethlehem. $20$ Und Jakob
- richtete über ihrem Grab einen Gedenkstein auf, das ist das
- Grabmal Rahels bis auf diesen Tag.
-
- \35\
- Jakobs Söhne.
-
- $21$ Und Israel brach auf und schlug sein Zelt auf jenseits
- von Migdal-Eder. $22$ Und es geschah, als Israel in jenem
- Land wohnte, ging Ruben hin und lag bei Bilha, der Nebenfrau
- seines Vaters. Und Israel hörte es. Die Söhne Jakobs waren
- zwölf:
- #
- V. 23-26: Kap. 46,8-24; 49,3-27; 2Mo 2,1-5; 4Mo 1,5-15.20-42;
- 2,3-29; 7,12-78; 10,14-27; 13,4-15; 26,5-57; 34,19-28; 5Mo
- 27,12-14; 33,6-24; Jos 13-19; Ri 5,14-18; 1Chr 2,1.2; 4-7;
- 12,25-38; 27,16-22; Hes 48,31-34; Offb 7,4-8.
- #
- $23$ Die Söhne Leas: Ruben, der
- Erstgeborene Jakobs, und Simeon, Levi, Juda, Issaschar und
- Sebulon. $24$ Die Söhne Rahels: Joseph und Benjamin. $25$
- Die Söhne Bilhas, der Magd Rahels: Dan und Naftali. $26$ Und
- die Söhne Silpas, der Magd Leas: Gad und Asser. Das sind die
- Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden.
-
- \35\
- Isaaks Tod.
-
- $27$ Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, nach
- Kirjat-Arba, das ist Hebron, wo Abraham und Isaak sich als
- Fremde aufgehalten hatten. $28$ Und die Tage Isaaks waren 180
- Jahre. $29$ Und Isaak verschied und starb und wurde
- versamm {
- wind_update(BEG_UPDATE);elt zu seinen Völkern, alt und der Tage satt. Und seine
- Söhne Esau und Jakob begruben ihn.
-
- \36\
- Esaus Nachkommen.
-
- $1$ Und dies ist die Geschlechterfolge Esaus, das ist Edom.
- $2$ Esau hatte sich seine Frauen von den Töchtern Kanaans
- genommen: Ada, die Tochter des Hetiters Elon, und Oholibama, die
- Tochter Anas, der Tochter Zibons, des Horiters, $3$ und
- Basemat, die Tochter Ismaels, die Schwester Nebajots.
- #
- V. 4-14: 1Chr 1,35-37.
- #
- $4$ Und Ada gebar dem Esau Elifas, und Basemat gebar Reguel.
- $5$ Oholibama aber gebar Jeusch, Jalam und Korach. Das sind
- die Söhne Esaus, die ihm im Land Kanaan geboren wurden. $6$
- Und Esau nahm seine Frauen, seine Söhne und seine Töchter und
- alle Seelen seines Hauses und seine Herden und all sein Vieh und
- all sein Besitztum, das er im Land Kanaan erworben hatte, und
- zog in ein Land, von seinem Bruder Jakob hinweg. $7$ Denn
- ihre Habe war zu groβ, um beieinander zu wohnen, und das Land
- ihrer Fremdlingschaft konnte sie wegen [der Menge] ihrer Herden
- nicht tragen. $8$ So lieβ sich Esau auf dem Gebirge Seir
- nieder. Esau, das ist Edom.
-
- $9$ Dies ist die Geschlechterfolge Esaus, des Vaters von
- Edom, auf dem Gebirge Seir. $10$ Dies sind die Namen der
- Söhne Esaus: Elifas, der Sohn Adas, der Frau Esaus; Reguel, der
- Sohn Basemats, der Frau Esaus. $11$ Und die Söhne des Elifas
- waren: Teman, Omar, Zefo und Gatam und Kenas. $12$ Und Timna
- war eine Nebenfrau von Elifas, des Sohnes Esaus, die gebar dem
- Elifas Amalek. Das sind die Söhne Adas, der Frau Esaus. $13$
- Und dies sind die Söhne Reguels: Nahat und Serach, Schamma und
- Misa. Das waren die Söhne von Basemat, der Frau Esaus. $14$
- Und dies waren die Söhne von Oholibama, der Tochter Anas, der
- Tochter Zibons, der Frau Esaus: sie gebar dem Esau Jeusch, Jalam
- und Korach.
-
- $15$ Dies sind die Fürsten der Söhne Esaus: Die Söhne des
- Elifas, des Erstgeborenen Esaus: der Fürst Teman, der Fürst
- Omar, der Fürst Zefo, der Fürst Kenas, $16$ der Fürst Korach,
- der Fürst Gatam, der Fürst Amalek. Das sind die Fürsten des
- Elifas im Land Edom; es sind die Söhne Adas. $17$ Und dies
- sind die Söhne Reguels, des Sohnes Esaus: der Fürst Nahat, der
- Fürst Serach, der Fürst Schamma, der Fürst Misa. Das sind die
- Fürsten des Reguel im Land Edom; es sind die Söhne der Basemat,
- der Frau Esaus. $18$ Und dies sind die Söhne Oholibamas, der
- Frau Esaus: der Fürst Jeusch, der Fürst Jalam, der Fürst Korach.
- Das sind die Fürsten Oholibamas, der Tochter Anas, der Frau
- Esaus. $19$ Das sind die Söhne Esaus und das ihre Fürsten;
- das ist Edom.
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- V. 20-43: 1Chr 1,38-54.
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- $20$ Dies sind die Söhne des Horiters Seir, die Bewohner des
- Landes: Lotan, Schobal, Zibon und Ana, $21$ Dischon und Ezer
- und Dischan. Das sind die Fürsten der Horiter, Söhne Seirs, im
- Land Edom. $22$ Und die Söhne Lotans waren: Hori und Hemam,
- Lotans Schwester aber war Timna. $23$ Und dies sind die Söhne
- Schobals: Alwan, Manahat und Ebal, Schefo und Onam. $24$ Und
- dies sind die Söhne Zibons: Ajja und Ana. Das ist der Ana, der
- die warmen Quellen in der Wüste fand, als er die Esel seines
- Vaters Zibon weidete. $25$ Und dies sind die Söhne des Ana:
- Dischon und Oholibama, die Tochter des Ana. $26$ Und dies
- sind die Söhne Dischons: Hemdan, Eschban, Jitran und Keran.
- $27$ Dies sind die Söhne Ezers: Bilhan, Saawan und Akan.
- $28$ Dies sind die Söhne Dischans: Uz und Aran. $29$ Dies
- sind die Fürsten der Horiter: der Fürst Lotan, der Fürst
- Schobal, der Fürst Zibon, der Fürst Ana, $30$ der Fürst
- Dischon, der Fürst Ezer, der Fürst Dischan. Das sind die Fürsten
- der Horiter, nach ihren Fürsten, im Land Seir.
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- $31$ Und dies sind die Könige, die im Land Edom herrschten,
- bevor ein König über die Söhne Israel regierte: $32$ König in
- Edom war Bela, der Sohn Beors; und der Name seiner Stadt war
- Dinhaba. $33$ Und Bela starb, und König wurde an seiner
- Stelle Jobab, der Sohn Serachs, aus Bozra. $34$ Und Jobab
- starb, und König wurde an seiner Stelle Huscham, aus dem Land
- der Temaniter. $35$ Und Huscham starb, und König wurde an
- seiner Stelle Hadad, der Sohn Bedads, der Midian schlug im
- Gebiet Moabs; und der Name seiner Stadt war Awit. $36$ Und
- Hadad starb, und König wurde an seiner Stelle Samla aus Masreka.
- $37$ Und Samla starb, und König wurde an seiner Stelle Schaul
- aus Rehobot am Strom. $38$ Und Saul starb, und König wurde an
- seiner Stelle Baal-Hanan, der Sohn Achbors. $39$ Und
- Baal-Hanan, der Sohn Achbors, starb, und König wurde an seiner
- Stelle Hadar; und der Name seiner Stadt war Pagu und der Name
- seiner Frau Mehetabel, die Tochter Matreds, der Tochter des
- Me-Sahab.
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- $40$ Und dies sind die Namen der Fürsten Esaus, nach ihren
- Sippen, nach ihren Ortschaften, mit ihren Namen: der Fürst
- Timna, der Fürst Alwa, der Fürst Jetet, $41$ der Fürst
- Oholibama, der Fürst Ela, der Fürst Pinon, $42$ der Fürst
- Kenas, der Fürst Teman, der Fürst Mibzar, $43$ der Fürst
- Magdiel, der Fürst Iram. Das sind die Fürsten von Edom nach
- ihren Wohnsitzen, im Land ihres Eigentums. Das ist Esau, der
- Vater Edoms.
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- \37\
- Josephs Träume - Neid seiner Brüder.
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- $1$ Und Jakob wohnte im Land der Fremdlingsschaft seines
- Vaters, im Land Kanaan. $2$ Dies ist die Geschichte Jakobs:
- Joseph, siebzehn Jahre alt, war als Hirte mit seinen Brüdern bei
- den Schafen - als er [noch] ein Junge war -, mit den Söhnen
- Bilhas und mit den Söhnen Silpas, der Frauen seines Vaters. Und
- Joseph hinterbrachte ihrem Vater die üble Nachrede über sie.
- $3$ Und Israel liebte Joseph mehr als all seine Söhne, weil
- er der Sohn seines Alters war; und er machte ihm einen bunten
- Leibrock. $4$ Als aber seine Brüder sahen, daβ ihr Vater ihn
- mehr liebte als alle seine Brüder, da haβten sie ihn und konnten
- ihn nicht [mehr] grüβen.
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- $5$ Und Joseph hatte einen Traum, den erzählte er seinen
- Brüdern; da haβten sie ihn noch mehr. $6$ Und er sagte zu
- ihnen: Hört doch diesen Traum, den ich gehabt habe: $7$
- Siehe, wir banden Garben mitten auf dem Feld, und siehe, meine
- Garbe richtete sich auf und blieb auch aufrecht stehen; und
- siehe, eure Garben stellten sich ringsum auf und verneigten sich
- vor meiner Garbe. $8$ Da sagten seine Brüder zu ihm: Willst
- du etwa König über uns werden, willst du gar über uns herrschen?
- Und sie haβten ihn noch mehr wegen seiner Träume und wegen
- seiner Reden. $9$ Und er hatte noch einen anderen Traum, auch
- den erzählte er seinen Brüdern und sagte: Siehe, noch einen
- Traum hatte ich, und siehe, die Sonne und der Mond und elf
- Sterne beugten sich vor mir nieder. $10$ Und er erzählte es
- seinem Vater und seinen Brüdern. Da schalt ihn sein Vater und
- sagte zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du gehabt hast?
- Sollen wir etwa kommen, ich und deine Mutter und deine Brüder,
- um uns vor dir zur Erde niederzubeugen? $11$ Und seine Brüder
- waren eifersüchtig auf ihn; aber sein Vater bewahrte das Wort.
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- \37\
- Josephs Verkauf nach Ägypten - Jakobs Trauer.
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- $12$ Und seine Brüder gingen fort, um die Schafe ihres Vaters
- bei Sichem zu weiden. $13$ Da sagte Israel zu Joseph: Weiden
- nicht deine Brüder bei Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen
- senden! Er aber sagte zu ihm: Hier bin ich. $14$ Da sagte er
- zu ihm: Geh doch hin, sieh nach dem Wohlergehen deiner Brüder
- und nach dem Wohlergehen der Schafe, und bring mir Antwort. So
- sandte er ihn aus dem Tal von Hebron, und er kam nach Sichem.
- $15$ Da fand ihn ein Mann, und siehe, er irrte auf dem Feld
- umher; und der Mann fragte ihn: Was suchst du? $16$ Und er
- sagte: Ich suche meine Brüder. Teile mir doch mit, wo sie
- weiden! $17$ Da sagte der Mann: Sie sind von hier
- aufgebrochen, denn ich hörte sie sagen: `Laβt uns nach Dotan
- gehen!' Da ging Joseph seinen Brüdern nach und fand sie bei
- Dotan. $18$ Als sie ihn von ferne sahen und bevor er sich
- ihnen genähert hatte, da ersannen sie gegen ihn den Anschlag,
- ihn zu töten. $19$ Und sie sagten einer zum andern: Siehe, da
- kommt dieser Träumer! $20$ So kommt nun und laβt uns ihn
- erschlagen und ihn in eine der Zisternen werfen, und wir wollen
- sagen: Ein böses Tier hat ihn gefressen! Dann werden wir sehen,
- was aus seinen Träumen wird. $21$ Als Ruben [das] hörte,
- wollte er ihn aus ihrer Hand retten und sagte: Laβt uns [ihn]
- nicht totschlagen! $22$ Und Ruben sagte zu ihnen: Vergieβt
- nicht Blut, werft ihn in diese Zisterne, die in der Wüste ist,
- aber legt nicht Hand an ihn! [Das sagte er], damit er ihn aus
- ihrer Hand errettete, um ihn zu seinem Vater zurückzubringen.
- $23$ Und es geschah, als Joseph zu seinen Brüdern kam, da
- zogen sie Joseph seinen Leibrock aus, den bunten Leibrock, den
- er anhatte. $24$ Und sie nahmen ihn und warfen ihn in die
- Zisterne; die Zisterne aber war leer, es war kein Wasser darin.
-
- $25$ Dann setzten sie sich, um zu essen. Und sie erhoben ihre
- Augen und sahen: und siehe, eine Karawane von Ismaelitern kam
- von Gilead her; und ihre Kamele trugen Tragakant und Balsamharz
- und Ladanum; sie zogen hin, um es nach Ägypten hinabzubringen.
- $26$ Da sagte Juda zu seinen Brüdern: Was für ein Gewinn ist
- es, daβ wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut zudecken?
- $27$ Kommt, laβt uns ihn an die Ismaeliter verkaufen; aber
- unsere Hand sei nicht an ihm, denn unser Bruder, unser Fleisch
- ist er! Und seine Brüder hörten [darauf]. $28$ Da kamen
- midianitische Männer vorüber, Händler, und sie zogen [ihn]
- heraus und holten Joseph aus der Zisterne herauf. Und sie
- verkauften Joseph an die Ismaeliter für zwanzig
- Silber[-Schekel]. Und sie brachten Joseph nach Ägypten. $29$
- Als nun Ruben zur Zisterne zurückkam, und siehe, Joseph war
- nicht in der Zisterne, da zerriβ er seine Kleider. $30$ Und
- er kehrte zu seinen Brüdern zurück und sagte: Der Junge ist
- nicht [mehr] da! Ich aber, wohin soll ich [jetzt] gehen?
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- $31$ Da nahmen sie den Leibrock Josephs und schlachteten
- einen Ziegenbock und tauchten den Leibrock in das Blut. $32$
- Dann schickten sie den bunten Leibrock hin und lieβen ihn ihrem
- Vater bringen und sagen: Das haben wir gefunden. Untersuche
- doch, ob es der Leibrock deines Sohnes ist oder nicht! $33$
- Da untersuchte er ihn und sagte: Der Leibrock meines Sohnes! Ein
- böses Tier hat ihn gefressen; zerrissen, zerrissen ist Joseph!
- $34$ Und Jakob zerriβ seine Kleider und legte Sacktuch um
- seine Hüften, und er trauerte um seinen Sohn viele Tage. $35$
- Und alle seine Söhne und alle seine Töchter machten sich auf, um
- ihn zu trösten; er aber weigerte sich, sich trösten zu lassen,
- und sagte: [Nein], sondern in Trauer werde ich zu meinem Sohn in
- den Scheol hinabfahren. So beweinte ihn sein Vater.
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- $36$ Und die Midianiter verkauften ihn nach Ägypten, an
- Potifar, einen Kämmerer des Pharao, den Obersten der
- Leibwächter.
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- \38\
- Juda und seine Schwiegertochter Tamar.
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- $1$ Und es geschah in jener Zeit, daβ Juda von seinen Brüdern
- hinabzog und zu einem Mann von Adullam einkehrte, dessen Name
- war Hira. $2$ Dort sah Juda die Tochter eines kanaanitischen
- Mannes, mit Namen Schua; und er nahm sie [zur Frau] und ging zu
- ihr ein. $3$ Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn,
- dem gab er den Namen Er. $4$ Und sie wurde wieder schwanger
- und gebar einen Sohn, dem gab sie den Namen Onan. $5$ Und
- noch einmal gebar sie einen Sohn, dem gab sie den Namen Schela;
- Juda war aber zu Kesib, als sie ihn gebar. $6$ Und Juda nahm
- für seinen Erstgeborenen Er eine Frau, deren Name war Tamar.
- $7$ Aber Er, der Erstgeborene Judas, war böse in den Augen
- des HERRN, so lieβ der HERR ihn sterben. $8$ Da sagte Juda zu
- Onan: Geh zu der Frau deines Bruders ein, und geh mit ihr die
- Schwagerehe ein, und laβ deinem Bruder Nachkommen erstehen!
- $9$ Da aber Onan wuβte, daβ die Nachkommen nicht ihm gehören
- würden, geschah es, wenn er zu der Frau seines Bruders einging,
- daβ er [den Samen] auf die Erde [fallen und] verderben lieβ, um
- seinem Bruder keine Nachkommen zu geben. $10$ Und es war böse
- in den Augen des HERRN, was er tat; so lieβ er auch ihn sterben.
- $11$ Da sagte Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: Bleibe
- Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela groβ sein
- wird! Denn er sagte [sich]: Daβ nicht auch er sterbe wie seine
- Brüder! So ging Tamar hin und blieb im Haus ihres Vaters.
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- $12$ Als nun viele Tage vergangen waren, da starb die Tochter
- Schuas, Judas Frau. Und als Juda getröstet war, ging er zu
- seinen Schafscherern hinauf nach Timna, er und sein Freund Hira,
- der Adullamiter. $13$ Und es wurde der Tamar berichtet:
- Siehe, dein Schwiegervater geht nach Timna hinauf, um seine
- Schafe zu scheren. $14$ Da legte sie die Kleider ihrer
- Witwenschaft von sich ab, bedeckte sich mit einem Schleier und
- verhüllte sich. Dann setzte sie sich an den Eingang von Enajim,
- das am Weg nach Timna [liegt]; denn sie hatte gesehen, daβ
- Schela groβ geworden war und sie ihm [doch] nicht zur Frau
- gegeben wurde. $15$ Und Juda sah sie und hielt sie für eine
- Hure, denn sie hatte ihr Gesicht bedeckt. $16$ Und er bog zu
- ihr ab an den Weg und sagte: Wohlan, laβ mich zu dir eingehen!
- Denn er erkannte nicht, daβ sie seine Schwiegertochter war. Sie
- aber sagte: Was gibst du mir, wenn du zu mir eingehst? $17$
- Da sagte er: Ich will dir ein Ziegenböckchen von der Herde
- senden. Sie sagte: Wenn du ein Pfand gibst, bis du es sendest!
- $18$ Da sagte er: Was für ein Pfand soll ich dir geben? Sie
- sagte: Deinen Siegelring und deine Schnur und deinen Stab, der
- in deiner Hand ist. Da gab er es ihr und ging zu ihr ein, und
- sie wurde schwanger von ihm. $19$ Dann stand sie auf und ging
- hin, sie legte ihren Schleier von sich ab und zog die Kleider
- ihrer Witwenschaft [wieder] an. $20$ Juda aber sandte das
- Ziegenböckchen durch die Hand seines Freundes, des Adullamiters,
- um das Pfand aus der Hand der Frau zu holen; aber er fand sie
- nicht. $21$ Da fragte er die Leute ihres Ortes: Wo ist jene
- Geweihte, die zu Enajim am Weg war? Sie aber sagten: Hier ist
- keine Geweihte gewesen. $22$ Da kehrte er zu Juda zurück und
- sagte: Ich habe sie nicht gefunden, auch sagten die Leute des
- Ortes: `Hier ist keine Geweihte gewesen.' $23$ Da sagte Juda:
- Sie soll es bei sich behalten, damit wir nicht zum Gespött
- werden; siehe, ich habe ja dieses Böckchen gesandt, und du hast
- sie nicht gefunden.
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- $24$ Und es geschah nach etwa drei Monaten, da wurde dem Juda
- berichtet: Deine Schwiegertochter Tamar hat Hurerei getrieben,
- und siehe, sie ist sogar schwanger von Hurerei. Da sagte Juda:
- Führt sie hinaus, sie soll verbrannt werden! $25$ Als sie nun
- hinausgeführt wurde, da sandte sie zu ihrem Schwiegervater und
- lieβ [ihm] sagen: Von einem Mann, dem dies gehört, bin ich
- schwanger. Und sie sagte: Untersuche doch, wem dieser Siegelring
- und diese Schnur und dieser Stab gehört! $26$ Da untersuchte
- es Juda und sagte: Sie ist gerechter als ich, deswegen weil ich
- sie meinem Sohn Schela nicht gegeben habe. Und er erkannte sie
- künftig nicht mehr. $27$ Und es geschah zur Zeit, als sie
- gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leib. $28$
- Und es geschah, während sie gebar, da streckte [einer] die Hand
- heraus, und die Hebamme nahm sie und band eine rote Schnur um
- seine Hand und sagte: Der ist zuerst herausgekommen. $29$ Und
- es geschah, als er seine Hand zurückzog, siehe, da kam sein
- Bruder heraus; und sie sagte: Was für einen Riβ hast du um
- deinetwillen gerissen! Und man gab ihm den Namen Perez. $30$
- Und danach kam sein Bruder heraus, um dessen Hand die rote
- Schnur war. Dem gab man den Namen Serach.
-
- \39\
- Joseph im Haus des Potifar.
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- $1$ Und Joseph war nach Ägypten hinabgeführt worden. Und
- Potifar, ein Kämmerer des Pharao, der Oberste der Leibwächter,
- ein Ägypter, kaufte ihn aus der Hand der Ismaeliter, die ihn
- dorthin hinabgeführt hatten. $2$ Der HERR aber war mit
- Joseph, und er war ein Mann, dem alles gelang; und er blieb im
- Haus seines ägyptischen Herrn. $3$ Als nun sein Herr sah, daβ
- der HERR mit ihm war und daβ der HERR alles, was er tat, in
- seiner Hand gelingen lieβ, $4$ da fand Joseph Gunst in seinen
- Augen, und er bediente ihn [persönlich]. Und er bestellte ihn
- über sein Haus, und alles, was er besaβ, gab er in seine Hand.
- $5$ Und es geschah, seitdem er ihn über sein Haus bestellt
- hatte und über alles, was er besaβ, da segnete der HERR das Haus
- des Ägypters um Josephs willen; und der Segen des HERRN war auf
- allem, was er hatte, im Haus und auf dem Feld. $6$ Und er
- überlieβ alles, was er hatte, der Hand Josephs und kümmerte sich
- bei ihm um gar nichts, auβer um das Brot, das er aβ. Joseph aber
- war schön von Gestalt und schön von Aussehen.
-
- $7$ Und es geschah nach diesen Dingen, da warf die Frau
- seines Herrn ihre Augen auf Joseph und sagte: Liege bei mir!
- $8$ Er aber weigerte sich und sagte zu der Frau seines Herrn:
- Siehe, mein Herr kümmert sich um nichts bei mir im Haus; und
- alles, was er besitzt, hat er in meine Hand gegeben. $9$ Er
- [selbst] ist in diesem Haus nicht gröβer als ich, und er hat mir
- gar nichts vorenthalten als nur dich, weil du seine Frau bist.
- Wie sollte ich dieses groβe Unrecht tun und gegen Gott sündigen?
- $10$ Und es geschah, obwohl sie Tag für Tag auf Joseph
- einredete, hörte er nicht auf sie, bei ihr zu liegen, mit ihr
- [zusammen] zu sein. $11$ Da geschah es an einem solchen Tag,
- daβ er ins Haus kam, um sein Geschäft zu besorgen, als [gerade]
- kein Mensch von den Leuten des Hauses dort im Haus war, $12$
- da ergriff sie ihn bei seinem Kleid und sagte: Liege bei mir! Er
- aber lieβ sein Kleid in ihrer Hand, floh und lief hinaus.
- $13$ Und es geschah, als sie sah, daβ er sein Kleid in ihrer
- Hand gelassen hatte und hinausgeflohen war, $14$ da rief sie
- die Leute ihres Hauses und sagte zu ihnen: Seht, er hat uns
- einen hebräischen Mann hergebracht, Mutwillen mit uns zu
- treiben. Er ist zu mir gekommen, um bei mir zu liegen, aber ich
- habe mit lauter Stimme gerufen. $15$ Und es geschah, als er
- hörte, daβ ich meine Stimme erhob und rief, da lieβ er sein
- Kleid neben mir und floh und lief hinaus. $16$ Und sie lieβ
- sein Kleid neben sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam.
- $17$ Da redete sie zu ihm mit denselben Worten: Der
- hebräische Sklave, den du uns hergebracht hast, ist zu mir
- gekommen, um Mutwillen mit mir zu treiben; $18$ und es
- geschah, als ich meine Stimme erhob und rief, da lieβ er sein
- Kleid neben mir und floh hinaus.
-
- \39\
- Joseph im Gefängnis - Träume der beiden Kämmerer.
-
- $19$ Und es geschah, als sein Herr die Worte seiner Frau
- hörte, die sie zu ihm redete, indem sie sagte: Nach diesen
- Worten hat mir dein Sklave getan, da entbrannte sein Zorn.
- $20$ Und Josephs Herr nahm ihn und legte ihn ins Gefängnis,
- an den Ort, wo die Gefangenen des Königs gefangen lagen; und er
- war dort im Gefängnis. $21$ Der HERR aber war mit Joseph und
- wandte sich ihm [in] Treue zu und gab ihm Gunst in den Augen des
- Obersten des Gefängnisses. $22$ Und der Oberste des
- Gefängnisses übergab alle Gefangenen, die im Gefängnis waren,
- der Hand Josephs; und alles, was man dort tat, das veranlaβte
- er. $23$ Der Oberste des Gefängnisses sah nicht nach dem
- Geringsten, das unter seiner Hand war, weil der HERR mit ihm
- war; und was er tat, lieβ der HERR gelingen.
-
- \40\
-
- $1$ Und es geschah nach diesen Dingen, da versündigten sich
- der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker gegen ihren
- Herrn, den König von Ägypten. $2$ Und der Pharao wurde zornig
- über seine beiden Kämmerer, über den Obersten der Mundschenke
- und über den Obersten der Bäcker; $3$ und er gab sie in
- Gewahrsam, in das Haus des Obersten der Leibwächter, ins
- Gefängnis, an den Ort, wo Joseph gefangen lag. $4$ Und der
- Oberste der Leibwächter gab ihnen Joseph bei, und er bediente
- sie; und sie waren eine Zeitlang in Gewahrsam.
-
- $5$ Und sie hatten beide einen Traum, jeder seinen Traum in
- einer Nacht, jeder mit einer [besonderen] Deutung seines
- Traumes, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten,
- die im Gefängnis gefangen lagen. $6$ Als Joseph am Morgen zu
- ihnen kam und sie sah, siehe, da waren sie traurig. $7$ Und
- er fragte die Kämmerer des Pharao, die mit ihm im Haus seines
- Herrn in Gewahrsam waren: Warum sind eure Gesichter heute so
- traurig? $8$ Da sagten sie zu ihm: Wir haben einen Traum
- gehabt, aber es gibt keinen, der ihn deute. Da sagte Joseph zu
- ihnen: Sind die Deutungen nicht Gottes [Sache]? Erzählt mir
- doch! $9$ Da erzählte der Oberste der Mundschenke dem Joseph
- seinen Traum und sagte zu ihm: In meinem Traum, siehe, da war
- ein Weinstock vor mir $10$ und an dem Weinstock drei Ranken;
- und sowie er [Knospen] trieb, kam sein Blütenstand hervor [und]
- seine Traubenkämme reiften zu Trauben. $11$ Und der Becher
- des Pharao war in meiner Hand, und ich nahm die Trauben und
- preβte sie in den Becher des Pharao aus und gab den Becher in
- die Hand des Pharao. $12$ Da sagte Joseph zu ihm: Das ist
- seine Deutung: Die drei Ranken, sie [bedeuten] drei Tage.
- $13$ Noch drei Tage, dann wird der Pharao dein Haupt erheben
- und dich wieder in deine Stellung einsetzen, und du wirst den
- Becher des Pharao in seine Hand geben nach der früheren Weise,
- als du sein Mundschenk warst. $14$ Aber denke an mich bei
- dir, wenn es dir gut geht, und erweise doch Treue an mir, und
- erwähne mich beim Pharao, und bring mich aus diesem Haus heraus!
- $15$ Denn gestohlen bin ich aus dem Land der Hebräer, und
- auch hier habe ich gar nichts getan, daβ sie mich in den Kerker
- gesetzt haben.
-
- $16$ Als nun der Oberste der Bäcker sah, daβ er gut gedeutet
- hatte, sagte er zu Joseph: Auch ich [sah] in meinem Traum, und
- siehe, drei Körbe mit Weiβbrot waren auf meinem Kopf $17$ und
- im obersten Korb allerlei Eβwaren des Pharao, Backwerk, und die
- Vögel fraβen sie aus dem Korb auf meinem Kopf weg. $18$ Da
- antwortete Joseph und sagte: Das ist seine Deutung: Die drei
- Körbe, sie [bedeuten] drei Tage. $19$ Noch drei Tage, dann
- wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an ein Holz hängen,
- und die Vögel werden dein Fleisch von dir wegfressen.
-
- $20$ Und es geschah am dritten Tag, dem Geburtstag des
- Pharao, da machte er für all seine Knechte ein Mahl; und er
- erhob das Haupt des Obersten der Mundschenke und das Haupt des
- Obersten der Bäcker unter seinen Knechten. $21$ Und er setzte
- den Obersten der Mundschenke wieder in sein Schenkamt ein, daβ
- er den Becher in die Hand des Pharao gab. $22$ Den Obersten
- der Bäcker aber lieβ er hängen, so wie es ihnen Joseph gedeutet
- hatte. $23$ Aber der Oberste der Mundschenke dachte nicht
- [mehr] an Joseph und vergaβ ihn.
-
- \41\
- Träume des Pharao - Deutung durch Joseph.
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- $1$ Es geschah aber am Ende von zwei vollen Jahren, da
- träumte der Pharao: und siehe, er stand am Strom. $2$ Und
- siehe, aus dem Strom stiegen sieben Kühe herauf, schön von
- Aussehen und fett an Fleisch, und sie weideten im Riedgras.
- $3$ Und siehe, sieben anderen Kühe stiegen nach ihnen aus dem
- Strom herauf, häβlich von Aussehen und mager an Fleisch, und sie
- stellten sich neben die Kühe ans Ufer des Stromes. $4$ Und
- die Kühe, die häβlich von Aussehen und mager an Fleisch waren,
- fraβen die sieben Kühe, die schön von Aussehen und fett waren.
- Da erwachte der Pharao. $5$ Und er schlief [wieder] ein und
- träumte zum zweiten Mal: und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an
- einem Halm, fett und schön. $6$ Und siehe, sieben Ähren,
- mager und vom Ostwind versengt, sproβten nach ihnen auf. $7$
- Und die mageren Ähren verschlangen die sieben fetten und vollen
- Ähren. Da erwachte der Pharao, und siehe, es war ein Traum.
- $8$ Und es geschah am Morgen, da war sein Geist voller
- Unruhe, und er sandte hin und lieβ alle Wahrsagepriester
- Ägyptens und alle seine Weisen rufen; und der Pharao erzählte
- ihnen seine Träume, aber da war keiner, der sie dem Pharao
- deutete.
-
- $9$ Da redete der Oberste der Mundschenke den Pharao an: Ich
- bringe heute meine Sünde in Erinnerung. $10$ Der Pharao war
- [einst] sehr zornig über seine Knechte und gab mich in Gewahrsam
- in das Haus des Obersten der Leibwächter, mich und den Obersten
- der Bäcker. $11$ Da hatten wir einen Traum in einer Nacht,
- ich und er; wir träumten jeder mit einer [besonderen] Deutung
- seines Traumes. $12$ Aber dort bei uns war ein junger
- Hebräer, ein Sklave des Obersten der Leibwächter, und wir
- erzählten ihm [die Träume]. Da deutete er uns unsere Träume,
- jeden deutete er nach seinem Traum. $13$ Und es geschah, wie
- er uns deutete, also ist es geschehen: mich hat man wieder in
- meine Stellung eingesetzt, und ihn hat man gehängt.
-
- $14$ Da sandte der Pharao hin und lieβ Joseph rufen; da
- lieβen sie ihn schnell aus dem Kerker holen. Und er schor sich,
- wechselte seine Kleider und kam zum Pharao. $15$ Und der
- Pharao sprach zu Joseph: Ich habe einen Traum gehabt, aber es
- gibt keinen, der ihn deute; ich habe nun von dir sagen hören, du
- verstehst es, einen Traum zu deuten. $16$ Da antwortete
- Joseph dem Pharao: Das steht nicht bei mir; Gott wird antworten,
- was dem Pharao zum Heil ist. $17$ Da redete der Pharao zu
- Joseph: In meinem Traum, siehe, da stand ich am Ufer des
- Stromes. $18$ Und siehe, aus dem Strom stiegen sieben Kühe
- herauf, fett an Fleisch und schön von Gestalt, und sie weideten
- im Riedgras. $19$ Und siehe, sieben andere Kühe stiegen nach
- ihnen herauf, dürr und sehr häβlich von Gestalt und mager an
- Fleisch; ich habe im ganzen Land Ägypten nie so häβliche gesehen
- wie diese. $20$ Und die mageren und häβlichen Kühe fraβen die
- sieben ersten fetten Kühe. $21$ Und als sie in ihren Bauch
- gekommen waren, da merkte man nichts [davon], daβ sie in ihren
- Bauch gekommen waren, sondern ihr Aussehen war häβlich wie im
- Anfang. Und ich erwachte. $22$ Dann sah ich in meinem
- [zweiten] Traum, und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem
- Halm, voll und schön. $23$ Und siehe, sieben Ähren, dürr,
- mager [und] vom Ostwind versengt, sproβten nach ihnen auf;
- $24$ und die mageren Ähren verschlangen die sieben schönen
- Ähren. Und ich habe es den Wahrsagepriestern gesagt; aber es
- gibt keinen, der es mir erklärt.
-
- $25$ Da sprach Joseph zum Pharao: Der Traum des Pharao ist
- einer. Gott hat dem Pharao mitgeteilt, was er tun will. $26$
- Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben
- schönen Ähren sind sieben Jahre; nur ein Traum ist es. $27$
- Und die sieben mageren und häβlichen Kühe, die nach ihnen
- heraufstiegen, [auch] sie sind sieben Jahre, so auch die sieben
- leeren, vom Ostwind versengten Ähren: es werden sieben Jahre der
- Hungersnot sein. $28$ Das ist das Wort, das ich zu dem Pharao
- geredet habe: Gott hat den Pharao sehen lassen, was er tun will.
- $29$ Siehe, sieben Jahre kommen, groβer Überfluβ [wird
- herrschen] im ganzen Land Ägypten. $30$ Nach ihnen aber
- werden sieben Jahre der Hungersnot aufkommen, und aller Überfluβ
- wird im Land Ägypten vergessen sein, und die Hungersnot wird das
- Land erschöpfen. $31$ Und man wird nichts mehr von dem
- Überfluβ im Land erkennen angesichts dieser Hungersnot danach,
- denn sie wird sehr schwer sein. $32$ Und daβ der Traum sich
- für den Pharao zweimal wiederholte, [bedeutet], daβ die Sache
- bei Gott fest beschlossen ist und daβ Gott eilt, sie zu tun.
- $33$ Und nun sehe der Pharao nach einem verständigen und
- weisen Mann und setze ihn über das Land Ägypten. $34$ [Dies]
- tue der Pharao, daβ er Aufseher über das Land bestelle und den
- Fünften vom Land Ägypten erhebe in den sieben Jahren des
- Überflusses. $35$ Und sie sollen alle Nahrungsmittel dieser
- kommenden guten Jahre einsammeln und unter der Obhut des Pharao
- Getreide aufspeichern als Nahrungsmittel in den Städten und [es
- dort] aufbewahren. $36$ So soll die [eingesammelte] Nahrung
- zum Vorrat für das Land dienen für die sieben Jahre der
- Hungersnot, die im Land Ägypten sein werden, damit das Land
- durch die Hungersnot nicht zugrunde geht.
-
- \41\
- Josephs hohe Stellung und Heirat - Maβnahmen gegen die
- Hungersnot.
-
- $37$ Und das Wort war gut in den Augen des Pharao und in den
- Augen aller seiner Diener. $38$ Und der Pharao sagte zu
- seinen Dienern: Werden wir einen finden wie diesen, einen Mann,
- in dem der Geist Gottes ist? $39$ Und zu Joseph sagte der
- Pharao: Nachdem dich Gott dies alles hat erkennen lassen, ist
- keiner so verständig und weise wie du. $40$ Du sollst über
- mein Haus sein, und deinem Mund soll mein ganzes Volk sich
- fügen; nur um den Thron will ich gröβer sein als du. $41$ Und
- der Pharao sagte zu Joseph: Siehe, ich habe dich über das ganze
- Land Ägypten gesetzt. $42$ Und der Pharao nahm seinen
- Siegelring von seiner Hand und steckte ihn an Josephs Hand, und
- er kleidete ihn in Kleider aus Byssus und legte die goldene
- Kette um seinen Hals. $43$ Und er lieβ ihn auf dem zweiten
- Wagen fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her: Werft euch
- nieder! So setzte er ihn über das ganze Land Ägypten. $44$
- Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich bin der Pharao, aber ohne
- dich soll kein Mensch im ganzen Land Ägypten seine Hand oder
- seinen Fuβ erheben! $45$ Und der Pharao gab Joseph den Namen:
- Zafenat-Paneach, und gab ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des
- Priesters von On, zur Frau. Dann zog Joseph aus über das [ganze]
- Land Ägypten. $46$ Und Joseph war dreiβig Jahre alt, als er
- vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand. Und Joseph ging
- vom Pharao weg und zog durch das ganze Land Ägypten.
-
- $47$ Und das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses
- haufenweise. $48$ Und er sammelte alle Nahrungsmittel der
- sieben Jahre, in denen im Land Ägypten Überfluβ war, und brachte
- die Nahrungsmittel in die Städte; die Nahrungsmittel der Felder,
- die im Umkreis der Stadt [lagen], brachte er in sie hinein.
- $49$ Und Joseph speicherte Getreide auf wie Sand des Meeres,
- über die Maβen viel, bis man aufhörte zu zählen, denn es war
- ohne Zahl.
-
- $50$ Und dem Joseph wurden zwei Söhne geboren, ehe das Jahr
- der Hungersnot kam, die Asenat ihm gebar, die Tochter Potiferas,
- des Priesters von On. $51$ Und Joseph gab dem Erstgeborenen
- den Namen Manasse: Denn Gott hat mich vergessen lassen all meine
- Mühe und das ganze Haus meines Vaters. $52$ Und dem zweiten
- gab er den Namen Ephraim: Denn Gott hat mich fruchtbar gemacht
- im Land meines Elends.
-
- $53$ Und die sieben Jahre des Überflusses, der im Land
- Ägypten gewesen war, gingen zu Ende, $54$ und die sieben
- Jahre der Hungersnot begannen zu kommen, so wie es Joseph gesagt
- hatte. Und in allen Ländern war Hungersnot, aber im ganzen Land
- Ägypten war Brot. $55$ Als nun das ganze Land Ägypten
- hungerte und das Volk zum Pharao um Brot schrie, da sagte der
- Pharao zu allen Ägyptern: Geht zu Joseph; tut, was er euch sagt!
- $56$ Und die Hungersnot war auf der ganzen Erde; und Joseph
- öffnete alles, worin [Getreide] war, und verkaufte den Ägyptern
- Getreide; und die Hungersnot war stark im Land Ägypten. $57$
- Und alle Welt kam nach Ägypten zu Joseph, um Getreide zu kaufen;
- denn die Hungersnot war stark auf der ganzen Erde.
-
- \42\
- Erste Reise der Brüder Josephs nach Ägypten ohne Benjamin.
-
- $1$ Als Jakob sah, daβ Getreide in Ägypten war, da sagte
- Jakob zu seinen Söhnen: Was seht ihr einander an? $2$ Und er
- sagte: Siehe, ich habe gehört, daβ es in Ägypten Getreide gibt.
- Zieht hinab und kauft uns von da Getreide, damit wir am Leben
- bleiben und nicht sterben! $3$ Da zogen die zehn Brüder
- Josephs hinab, um Getreide aus Ägypten zu kaufen. $4$ Aber
- Benjamin, Josephs Bruder, sandte Jakob nicht mit seinen Brüdern;
- denn er sagte: Daβ ihm nicht etwa ein Unfall begegne! $5$ Und
- so kamen die Söhne Israels unter den Ankommenden, um Getreide zu
- kaufen; denn die Hungersnot war [auch] im Land Kanaan.
-
- $6$ Und Joseph, er war der Machthaber über das Land, er war
- es, der allem Volk des Landes Getreide verkaufte. Als nun die
- Brüder Josephs kamen, beugten sie sich vor ihm nieder, mit dem
- Gesicht zur Erde. $7$ Als Joseph seine Brüder sah, da
- erkannte er sie; aber er stellte sich fremd gegen sie und redete
- hart mit ihnen und sagte zu ihnen: Woher kommt ihr? Sie sagten:
- Aus dem Land Kanaan, um Nahrungsmittel zu kaufen. $8$ Und
- Joseph hatte seine Brüder erkannt, sie aber erkannten ihn nicht.
- $9$ Da dachte Joseph an die Träume, die er von ihnen gehabt
- hatte, und er sagte zu ihnen: Ihr seid Kundschafter; die Blöβe
- des Landes auszuspähen, seid ihr gekommen. $10$ Sie aber
- sagten zu ihm: Nein, mein Herr; sondern deine Knechte sind
- gekommen, um Nahrungsmittel zu kaufen. $11$ Wir alle - Söhne
- eines Mannes sind wir! Redliche [Männer] sind wir! Deine Knechte
- sind keine Kundschafter. $12$ Er aber sagte zu ihnen: Nein,
- sondern die Blöβe des Landes zu erspähen, seid ihr gekommen.
- $13$ Da sagten sie: Zwölf [an der Zahl] sind deine Knechte,
- Brüder sind wir, Söhne eines Mannes im Land Kanaan; und siehe,
- der jüngste ist heute bei unserm Vater [geblieben], und der eine
- - er ist nicht mehr. $14$ Joseph aber sagte zu ihnen: Das ist
- es, was ich zu euch gesagt habe: Kundschafter seid ihr! $15$
- Daran sollt ihr geprüft werden: [So wahr] der Pharao lebt! Ihr
- werdet von hier nicht weggehen, es sei denn, daβ euer jüngster
- Bruder hierher kommt! $16$ Sendet einen von euch hin, daβ er
- euren Bruder hole! Ihr aber bleibt gefangen, und eure Worte
- sollen geprüft werden, ob Wahrheit bei euch ist; und wenn nicht,
- - [so wahr] der Pharao lebt! - dann seid ihr Kundschafter.
- $17$ Und er setzte sie zusammen drei Tage in Gewahrsam.
-
- $18$ Am dritten Tag aber sagte Joseph zu ihnen: Tut
- folgendes! Dann sollt ihr leben; ich fürchte Gott: $19$ Wenn
- ihr redlich seid, so bleibe einer eurer Brüder gefangen im Haus
- eures Gewahrsams; ihr aber, zieht hin, bringt Getreide für den
- Hunger eurer Häuser! $20$ Euren jüngsten Bruder aber sollt
- ihr zu mir bringen, daβ eure Worte sich als zuverlässig erweisen
- und ihr nicht sterbt! Und sie taten so. $21$ Da sagten sie
- einer zum anderen: Fürwahr, wir sind schuldbeladen wegen unseres
- Bruders, dessen Seelenangst wir sahen, als er uns um Gnade
- anflehte, wir aber nicht hörten. Darum ist diese Not über uns
- gekommen. $22$ Und Ruben antwortete ihnen: Habe ich nicht zu
- euch gesagt: Versündigt euch nicht an dem Jungen? Aber ihr habt
- nicht gehört; doch siehe, sein Blut wird gefordert! $23$ Sie
- aber erkannten nicht, daβ Joseph es verstand, denn der
- Dolmetscher war zwischen ihnen. $24$ Und er wandte sich von
- ihnen ab und weinte. Dann kehrte er zu ihnen zurück und redete
- zu ihnen; und er nahm von ihnen Simeon und band ihn vor ihren
- Augen. $25$ Und Joseph befahl, daβ man ihre Gefäβe mit
- Getreide fülle und ihr Geld jedem in seinen Sack zurücklege und
- ihnen Wegzehrung auf den Weg mitgebe. Und man tat ihnen so.
- $26$ Dann luden sie ihr Getreide auf ihre Esel und zogen
- davon.
-
- $27$ Als nun einer seinen Sack öffnete, um seinem Esel in der
- Herberge Futter zu geben, da sah er sein Geld, und siehe, es war
- oben in seinem Sack. $28$ Und er sagte zu seinen Brüdern:
- Mein Geld ist zurückgegeben worden, siehe, da ist es in meinem
- Sack. Da entfiel ihnen das Herz, und sie sahen einander
- erschrocken an und sagten: Was hat Gott uns da angetan! $29$
- Und sie kamen in das Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob und
- berichteten ihm alles, was ihnen widerfahren war, und sagten:
- $30$ Der Mann, der Herr des Landes, redete hart mit uns und
- behandelte uns wie Kundschafter des Landes. $31$ Wir sagten
- zwar zu ihm: Redliche [Männer] sind wir, wir sind keine
- Kundschafter; $32$ zwölf Brüder sind wir, Söhne unseres
- Vaters; der eine ist nicht mehr, und der jüngste ist heute bei
- unserem Vater im Land Kanaan [geblieben]. $33$ Aber der Mann,
- der Herr des Landes, sagte zu uns: `Daran werde ich erkennen,
- daβ ihr redlich seid: Einen eurer Brüder laβt bei mir, nehmt
- [das Getreide für] den Hunger eurer Häuser, und zieht hin;
- $34$ aber bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so werde ich
- erkennen, daβ ihr nicht Kundschafter, sondern redliche [Männer]
- seid! Dann werde ich euch euren Bruder [wieder]geben, und ihr
- könnt das Land durchziehen.' $35$ Und es geschah, als sie
- ihre Säcke leerten, siehe, da hatte jeder sein Geldbündel in
- seinem Sack; und sie sahen ihre Geldbündel, sie und ihr Vater,
- und sie fürchteten sich.
-
- $36$ Ihr Vater Jakob aber sagte zu ihnen: Ihr habt mich der
- Kinder beraubt: Joseph ist nicht mehr, und Simeon ist nicht
- mehr; und Benjamin wollt ihr wegnehmen! Das alles kommt über
- mich! $37$ Da sagte Ruben zu seinem Vater: Meine beiden Söhne
- darfst du töten, wenn ich ihn dir nicht [wieder]bringe. Gib ihn
- in meine Hand, und ich werde ihn zur dir zurückbringen. $38$
- Er aber sagte: Mein Sohn zieht nicht mit euch hinab; denn sein
- Bruder ist tot, und er allein ist übriggeblieben. Begegnete ihm
- ein Unfall auf dem Weg, auf dem ihr zieht, so würdet ihr mein
- graues Haar mit Kummer in den Scheol hinabbringen.
-
- \43\
- Juda als Bürge für Benjamin.
-
- $1$ Die Hungersnot aber war schwer im Land. $2$ Und es
- geschah, als sie das Getreide völlig aufgezehrt hatten, das sie
- aus Ägypten gebracht hatten, da sagte ihr Vater zu ihnen: Geht
- zurück, kauft uns ein wenig Nahrung! $3$ Da sagte Juda zu
- ihm: Der Mann hat uns nachdrücklich gewarnt und gesagt: Ihr
- sollt mein Gesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder bei
- euch. $4$ Wenn du unseren Bruder mit uns senden willst, dann
- wollen wir hinabziehen und dir Nahrung kaufen; $5$ wenn du
- ihn aber nicht sendest, ziehen wir nicht hinab; denn der Mann
- hat zu uns gesagt: Ihr sollt mein Gesicht nicht sehen, es sei
- denn euer Bruder bei euch. $6$ Da sagte Israel: Warum habt
- ihr mir das Leid angetan, dem Mann zu berichten, daβ ihr noch
- einen Bruder habt? $7$ Sie aber sagten: Der Mann erkundigte
- sich genau nach uns und unserer Verwandtschaft und sagte: Lebt
- euer Vater noch? Habt ihr [noch] einen Bruder? Da berichteten
- wir ihm, wie es sich verhält. Konnten wir denn wissen, daβ er
- sagen würde: Bringt euren Bruder herab? $8$ Da sagte Juda zu
- seinem Vater Israel: Schicke den Jungen mit mir, so wollen wir
- uns aufmachen und hinziehen, daβ wir leben und nicht sterben,
- sowohl wir als du als auch unsere Kinder. $9$ Ich will Bürge
- für ihn sein, von meiner Hand sollst du ihn fordern; wenn ich
- ihn nicht zu dir bringe und ihn vor dein Gesicht stelle, will
- ich alle Tage vor dir schuldig sein. $10$ Denn hätten wir
- nicht gezögert, gewiβ, wir wären jetzt schon zweimal
- zurückgekehrt. $11$ Da sagte ihr Vater Israel zu ihnen: Wenn
- es denn so ist, dann tut folgendes: Nehmt vom besten Ertrag des
- Landes in eure Gefäβe, und bringt dem Mann ein Geschenk hinab:
- ein wenig Balsamharz und ein wenig Traubenhonig, Tragakant und
- Ladanum, Pistazien und Mandeln! $12$ Und nehmt doppeltes Geld
- in eure Hand, und bringt das Geld, das oben in eure Säcke
- zurückgegeben worden ist, in eurer Hand zurück! Vielleicht war
- es ein Irrtum. $13$ Und nehmt euren Bruder und macht euch
- auf, kehrt zu dem Mann zurück! $14$ Und Gott, der
- Allmächtige, gebe euch Barmherzigkeit vor dem Mann, daβ er euch
- euren andern Bruder und Benjamin [wieder mit zurück]schicke. Und
- ich, wie ich die Kinder verlieren soll, muβ ich die Kinder
- verlieren!
-
- \43\
- Zweite Reise der Brüder Josephs nach Ägypten mit Benjamin.
-
- $15$ Da nahmen die Männer dieses Geschenk und nahmen
- doppeltes Geld in ihre Hand und Benjamin, und machten sich auf
- und zogen nach Ägypten hinab. Und sie traten vor Joseph.
-
- $16$ Als Joseph den Benjamin bei ihnen sah, sagte er zu dem,
- der über sein Haus war: Führe die Männer ins Haus, und schlachte
- Schlachtvieh und richte zu! Denn die Männer sollen mit mir zu
- Mittag essen. $175$ Und der Mann tat, wie Joseph gesagt
- hatte; und der Mann führte die Männer in Josephs Haus. $18$
- Da fürchteten sich die Männer, daβ sie in Josephs Haus geführt
- wurden, und sagten: Um des Geldes willen, das im Anfang wieder
- in unsere Säcke gekommen ist, werden wir hineingebracht; man
- will über uns herstürzen und über uns herfallen und uns als
- Sklaven nehmen, samt unseren Eseln.
-
- $19$ Und sie traten zu dem Mann, der über Josephs Haus war,
- und redeten zu ihm am Eingang des Hauses; $20$ und sie
- sagten: Bitte, mein Herr! Wir sind im Anfang wirklich [nur]
- herabgezogen, um Nahrung zu kaufen. $21$ Es geschah aber, als
- wir in die Herberge kamen und unsere Säcke öffneten, siehe, da
- war das Geld eines jeden oben in seinem Sack, unser Geld nach
- seinem Gewicht. Das haben wir in unserer Hand zurückgebracht.
- $22$ Auch anderes Geld haben wir in unserer Hand
- herabgebracht, um Nahrungsmittel zu kaufen. Wir wissen nicht,
- wer unser Geld in unsere Säcke gelegt hat. $23$ Und er
- sprach: Friede euch! Fürchtet euch nicht! Euer Gott und der Gott
- eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben; euer
- Geld ist mir zugekommen. Und er führte Simeon zu ihnen heraus.
- $24$ Und der Mann führte die Männer in Josephs Haus und gab
- [ihnen] Wasser, und sie wuschen ihre Füβe; und er gab ihren
- Eseln Futter. $25$ Und sie bereiteten das Geschenk zu, bis
- Joseph am Mittag käme; denn sie hatten gehört, daβ sie dort
- essen sollten.
-
- $26$ Als Joseph nach Hause kam, da brachten sie ihm das
- Geschenk, das in ihrer Hand war, ins Haus und warfen sich vor
- ihm zur Erde nieder. $27$ Er aber fragte nach ihrem
- Wohlergehen und sagte: Geht es eurem alten Vater wohl, von dem
- ihr spracht? Lebt er noch? $28$ Sie sagten: Es geht deinem
- Knecht, unserem Vater, wohl; er lebt noch. Und sie verneigten
- sich und warfen sich nieder. $29$ Und er erhob seine Augen
- und sah seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter, und
- sagte: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr zu mir
- gesprochen habt? Und er sprach: Gott sei dir gnädig, mein Sohn!
- $30$ Und Joseph eilte [hinaus], denn sein Innerstes wurde
- erregt über seinen Bruder, und er suchte [einen Ort], zu weinen.
- Und er ging in das innere Gemach und weinte dort. $31$ Dann
- wusch er sein Gesicht und kam heraus, bezwang sich und sagte:
- Tragt das Essen auf! $32$ Da trug man für ihn besonders auf
- und für sie besonders und für die Ägypter, die mit ihm aβen,
- besonders; denn die Ägypter können nicht mit den Hebräern essen,
- denn ein Greuel ist das für Ägypter. $33$ Und sie saβen vor
- ihm, der Erstgeborene nach seiner Erstgeburt und der Jüngste
- nach seiner Jugend. Da sahen die Männer einander staunend an.
- $34$ Und er lieβ ihnen von den Ehrengerichten vor ihm
- auftragen. Das Ehrengericht Benjamins aber war fünfmal gröβer
- als die Ehrengerichte von ihnen allen. Und sie tranken mit ihm
- und berauschten sich.
-
- \44\
- Josephs harte Behandlung seiner Brüder.
-
- $1$ Dann befahl er dem, der über sein Haus war: Fülle die
- Säcke der Männer mit Nahrungsmitteln, soviel sie tragen können,
- und lege das Geld eines jeden oben in seinen Sack! $2$ Meinen
- Kelch aber, den silbernen Kelch, sollst du oben in den Sack des
- Jüngsten legen mit dem Geld für sein Getreide! Und er tat nach
- Josephs Wort, das er geredet hatte. $3$ Der Morgen wurde
- hell, da entlieβ man die Männer, sie und ihre Esel. $4$ Sie
- waren eben zur Stadt hinausgegangen [und noch] nicht weit
- gekommen, da sagte Joseph zu dem, der über sein Haus war: Mache
- dich auf, jage den Männern nach, und hast du sie erreicht, so
- sage zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten? $5$
- Ist es nicht der, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er zu
- wahrsagen pflegt? Ihr habt schlecht [daran] getan, daβ ihr [so]
- gehandelt habt! $6$ Und er erreichte sie und redete diese
- Worte zu ihnen. $7$ Da sagten sie zu ihm: Warum redet mein
- Herr solche Worte? Fern sei es von deinen Knechten, eine solche
- Sache zu tun! $8$ Siehe, das Geld, das wir oben in unseren
- Säcken fanden, haben wir dir aus dem Land Kanaan zurückgebracht!
- Und wie sollten wir aus dem Haus deines Herrn Silber oder Gold
- stehlen? $9$ Derjenige von deinen Knechten, bei dem er
- gefunden wird, der soll sterben; und dazu wollen wir meinem
- Herrn zu Knechten werden. $10$ Da sagte er: Nun gut, nach
- euren Worten, so sei es: Bei wem er gefunden wird, der sei mein
- Knecht, ihr aber sollt schuldlos sein. $11$ Darauf hoben sie
- schnell jeder seinen Sack auf die Erde herab und öffneten jeder
- seinen Sack. $12$ Und er durchsuchte: beim Ältesten fing er
- an, und beim Jüngsten hörte er auf. Und der Kelch fand sich im
- Sack Benjamins. $13$ Da zerrissen sie ihre Kleider, jeder
- belud seinen Esel, und sie kehrten in die Stadt zurück.
-
- $4$ Und Juda und seine Brüder kamen in das Haus Josephs; und
- er war noch dort. Und sie fielen vor ihm nieder zur Erde.
- $15$ Joseph sagte zu ihnen: Was ist das für eine Tat, die ihr
- getan habt! Wuβtet ihr nicht, daβ ein Mann wie ich wahrsagen
- kann? $16$ Da sagte Juda: Was sollen wir meinem Herrn sagen?
- Was sollen wir reden und wie uns rechtfertigen? Gott hat die
- Schuld deiner Knechte gefunden; siehe, wir sind die Knechte
- meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Kelch
- gefunden worden ist. $17$ Er aber sagte: Fern sei es von mir,
- so etwas zu tun! Der Mann, in dessen Hand der Kelch gefunden
- worden ist, der soll mein Knecht sein. Ihr aber zieht in Frieden
- hinauf zu eurem Vater. $18$ Da trat Juda zu ihm und sagte:
- Bitte, mein Herr, laβ doch deinen Knecht ein Wort reden zu den
- Ohren meines Herrn, und es entbrenne nicht dein Zorn gegen
- deinen Knecht, denn du bist dem Pharao gleich. $19$ Mein Herr
- fragte seine Knechte: `Habt ihr [noch] einen Vater oder einen
- Bruder?' $20$ Und wir sagten zu meinem Herrn: `Wir haben
- einen alten Vater und einen kleinen Jungen, [der ihm] im Alter
- [geboren wurde]; dessen Bruder aber ist tot. So ist er allein
- von seiner Mutter übriggeblieben, und sein Vater liebt ihn.
- $21$ Da sagtest du zu deinen Knechten: `Bringt ihn zu mir
- herab, daβ ich mein Auge auf ihn richte!' $22$ Wir aber
- sagten zu meinem Herrn: `Der Junge kann seinen Vater nicht
- verlassen; verlieβe er seinen Vater, so würde der sterben.'
- $23$ Da sprachst du zu deinen Knechten: `Wenn euer jüngster
- Bruder nicht mit euch herabkommt, dann sollt ihr mein Gesicht
- nicht mehr sehen.' $24$ Und es geschah, als wir hinaufgezogen
- waren zu deinem Knecht, meinem Vater, da berichteten wir ihm die
- Worte meines Herrn. $25$ Als nun unser Vater sagte: `Kehrt
- zurück, kauft uns ein wenig Nahrung'! $26$ da sagten wir:
- `Wir können nicht hinabziehen. Wenn unser jüngster Bruder bei
- uns ist, dann ziehen wir hinab. Denn wir können das Gesicht des
- Mannes nicht sehen, ohne daβ unser jüngster Bruder bei uns ist.'
- $27$ Da sagte dein Knecht, mein Vater, zu uns: `Ihr wiβt, daβ
- meine Frau mir zwei geboren hat. Der $28$ eine ist von mir
- weggegangen, und ich sagte: Fürwahr, er ist wirklich zerrissen
- worden; und ich habe ihn bis jetzt nicht [mehr wieder]gesehen.
- $29$ Und nehmt ihr auch den von mir weg und es begegnet ihm
- ein Unfall, dann bringt ihr mein graues Haar mit Unglück in den
- Scheol hinab.' $30$ Und nun, wenn ich zu deinem Knecht,
- meinem Vater, käme und der Junge wäre nicht bei uns - hängt doch
- seine Seele an dessen Seele -, $31$ dann würde es geschehen,
- daβ er stirbt, wenn er sähe, daβ der Junge nicht da ist. Dann
- hätten deine Knechte das graue Haar deines Knechtes, unseres
- Vaters, mit Kummer in den Scheol hinabgebracht. $32$ Denn
- dein Knecht ist für den Jungen Bürge geworden bei meinem Vater
- und hat gesagt: `Wenn ich ihn nicht zu dir bringe, will ich alle
- Tage vor meinem Vater schuldig sein.' $33$ Und nun, laβ doch
- deinen Knecht anstelle des Jungen [hier] bleiben als Knecht
- meines Herrn, der Junge aber ziehe hinauf mit seinen Brüdern!
- $34$ Denn wie könnte ich zu meinem Vater hinaufziehen, ohne
- daβ der Junge bei mir ist? - Daβ ich nicht das Unglück [mit]
- ansehen muβ, das meinen Vater [dann] trifft.
-
- \45\
- Joseph gibt sich seinen Brüdern zu erkennen.
-
- $1$ Da konnte Joseph sich nicht [mehr] bezwingen vor all
- denen, die um ihn her standen, und er rief: Laβt jedermann von
- mir hinausgehen! So stand niemand bei ihm, als Joseph sich
- seinen Brüdern zu erkennen gab. $2$ Und er erhob seine Stimme
- mit Weinen, daβ die Ägypter es hörten, und [auch] das Haus des
- Pharao hörte es. $3$ Und Joseph sagte zu seinen Brüdern: Ich
- bin Joseph. Lebt mein Vater noch? Seine Brüder aber konnten ihm
- nicht antworten, denn sie waren bestürzt vor ihm. $4$ Da
- sagte Joseph zu seinen Brüdern: Tretet doch zu mir heran! Und
- sie traten heran. Und er sagte: Ich bin Joseph, euer Bruder, den
- ihr nach Ägypten verkauft habt. $5$ Und nun seid nicht
- bekümmert, und werdet nicht zornig [auf euch selbst], daβ ihr
- mich hierher verkauft habt! Denn zur Erhaltung des Lebens hat
- Gott mich vor euch hergesandt. $6$ Denn schon zwei Jahre ist
- die Hungersnot im Land, und [es dauert] noch fünf Jahre, daβ es
- kein Pflügen und Ernten gibt. $7$ Doch Gott hat mich vor euch
- hergesandt, um euch einen Überrest zu setzen auf Erden und euch
- am Leben zu erhalten für eine groβe Errettung. $8$ Und nun,
- nicht ihr habt mich hierhergesandt, sondern Gott; und er hat
- mich zum Vater des Pharao gemacht und zum Herrn seines ganzen
- Hauses und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten. $9$
- Eilt und zieht hinauf zu meinem Vater, und sagt zu ihm: `So
- spricht dein Sohn Joseph: Gott hat mich zum Herrn von ganz
- Ägypten gemacht. Komm zu mir herab, zögere nicht! $10$ Du
- sollst im Land Goschen wohnen und nahe bei mir sein, du und
- deine Söhne und die Söhne deiner Söhne, deine Schafe und deine
- Rinder und alles, was du hast. $11$ Und ich will dich dort
- versorgen - denn noch fünf Jahre [dauert die] Hungersnot -, daβ
- du nicht verarmst, du und dein Haus und alles, was du hast.'
- $12$ Und siehe, eure Augen und die Augen meines Bruders
- Benjamin sehen es, daβ mein Mund es ist, der zu euch redet.
- $13$ Und berichtet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in
- Ägypten und alles, was ihr gesehen habt; und eilt und bringt
- meinen Vater hierher herab! $14$ Und er fiel seinem Bruder
- Benjamin um den Hals und weinte; und Benjamin weinte an seinem
- Hals. $15$ Und herzlich küβte er alle seine Brüder und weinte
- an ihnen. Danach redeten seine Brüder mit ihm.
-
- $16$ Und das Gerücht wurde im Haus des Pharao gehört, daβ man
- sagte: Josephs Brüder sind gekommen. Und es war gut in den Augen
- des Pharao und in den Augen seiner Diener. $17$ Und der
- Pharao sprach zu Joseph: Sage deinen Brüdern: `Tut dies: Beladet
- eure Tiere, und zieht hin, geht ins Land Kanaan, $18$ und
- nehmt euren Vater und eure Familien, und kommt zu mir! Ich will
- euch das Beste des Landes Ägypten geben, und ihr sollt das Fett
- des Landes essen.' $19$ Du aber hast den Befehl [zu sagen]:
- `Tut dies: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen für eure Kinder
- und für eure Frauen, und holt euren Vater und kommt! $20$ Und
- seid nicht betrübt wegen eures Hausrates, denn das Beste des
- ganzen Landes Ägypten soll euch gehören.' $21$ Da taten die
- Söhne Israels so. Und Joseph gab ihnen auf den Befehl des Pharao
- Wagen und gab ihnen Wegzehrung mit auf den Weg. $22$ Er gab
- ihnen allen, einem jeden, Wechselkleider, aber Benjamin gab er
- dreihundert Silber[-Schekel] und fünf Wechselkleider. $23$
- Ebenso sandte er seinem Vater zehn Esel, beladen mit dem Besten
- Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot und
- Nahrung für seinen Vater auf den Weg. $24$ Und er entlieβ
- seine Brüder, und sie zogen hin, und er sagte zu ihnen: Ereifert
- euch nicht auf dem Weg!
-
- $25$ So zogen sie aus Ägypten hinauf, und kamen ins Land
- Kanaan zu ihrem Vater Jakob. $26$ Und sie berichteten ihm:
- Joseph lebt noch, ja, er ist Herrscher über das ganze Land
- Ägypten. Aber sein Herz blieb kalt, denn er glaubte ihnen nicht.
- $27$ Da redeten sie zu ihm alle Worte Josephs, die er zu
- ihnen geredet hatte. Und als er die Wagen sah, die Joseph
- gesandt hatte, um ihn zu holen, da lebte der Geist ihres Vaters
- Jakob auf. $28$ Und Israel sprach: Genug! Mein Sohn Joseph
- lebt noch! Ich will hinziehen und ihn sehen, bevor ich sterbe.
-
- \46\
- Jakobs Ausreise nach Ägypten.
-
- $1$ Und Israel brach auf und alles, was er hatte, und kam
- nach Beerscheba; und er opferte dem Gott seines Vaters Isaak
- Schlachtopfer. $2$ Und Gott sprach zu Israel in
- Nachtgesichten und sagte: Jakob! Jakob! Und er sagte: Hier bin
- ich. $3$ Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters.
- Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn zu einer
- groβen Nation will ich dich dort machen! $4$ Ich selbst ziehe
- mit dir nach Ägypten hinab, und ich, ich führe dich auch wieder
- herauf. Und Joseph wird seine Hand auf deine Augen legen. $5$
- Da machte sich Jakob von Beerscheba auf, und die Söhne Israels
- hoben ihren Vater Jakob und ihre Kinder und ihre Frauen auf die
- Wagen, die der Pharao gesandt hatte, um ihn zu holen. $6$ Und
- sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie im Land Kanaan
- erworben hatten, und kamen nach Ägypten, Jakob und all seine
- Nachkommenschaft mit ihm: $7$ seine Söhne und die Söhne
- seiner Söhne mit ihm, seine Töchter und die Töchter seiner
- Söhne, und seine ganze Nachkommenschaft brachte er mit sich nach
- Ägypten.
-
- \46\
- Jakobs Nachkommen.
- #
- V. 8-25: Kap. 35,23-26.
- #
- $8$ Und dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach
- Ägypten kamen, Jakob und seine Söhne: der Erstgeborene Jakobs:
- Ruben. $9$ Und die Söhne Rubens: Henoch und Pallu und Hezron
- und Karmi. $10$ Und die Söhne Simeons: Jemuel und Jamin und
- Ohad und Jachin und Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin.
- $11$ Und die Söhne Levis: Gerschon, Kehat und Merari. $12$
- Und die Söhne Judas: Er und Onan und Schela und Perez und
- Serach; Er und Onan aber starben im Land Kanaan. Und die Söhne
- des Perez waren Hezron und Hamul. $13$ Und die Söhne
- Issaschars: Tola und Puwa und Job und Schimron. $14$ Und die
- Söhne Sebulons: Sered und Elon und Jachleel. $15$ Das sind
- die Söhne der Lea, die sie dem Jakob in Paddan-Aram geboren
- hatte, und seine Tochter Dina. [Die Zahl] aller Seelen seiner
- Söhne und seiner Töchter [betrug] 33. - $16$ Und die Söhne
- Gads: Zifjon und Haggi, Schuni und Ezbon, Eri und Arod und
- Areli. $17$ Und die Söhne Assers: Jimna und Jischwa und
- Jischwi und Beri und ihre Schwester Serach. Und die Söhne
- Berias: Heber und Malkiel. $18$ Das sind die Söhne der Silpa,
- die Laban seiner Tochter Lea gegeben hatte; und sie gebar diese
- dem Jakob, sechzehn Seelen. - $19$ Die Söhne der Rahel, der
- Frau Jakobs: Joseph und Benjamin. $20$ Und dem Joseph wurden
- im Land Ägypten Manasse und Ephraim geboren, die ihm Asenat
- gebar, die Tochter Potiferas, des Priesters von On. $21$ Und
- die Söhne Benjamins: Bela und Becher und Aschbel, Gera und
- Naaman, Ehi und Rosch, Muppim und Huppim und Ard. $22$ Das
- sind die Söhne der Rahel, die Jakob geboren wurden, zusammen
- vierzehn Seelen. - $23$ Und die Söhne Dans: Schuham. $24$
- Und die Söhne Naftalis: Jachzeel und Guni und Jezer und
- Schillem. $25$ Das sind die Söhne der Bilha, die Laban seiner
- Tochter Rahel gegeben hatte; und sie gebar diese dem Jakob,
- insgesamt sieben Seelen. - $26$ Alle dem Jakob [angehörigen]
- Seelen, die nach Ägypten kamen, die aus seinen Lenden
- hervorgegangen waren, ausgenommen die Frauen der Söhne Jakobs,
- alle Seelen waren 66. $27$ Und die Söhne Josephs, die ihm in
- Ägypten geboren wurden, waren zwei Seelen. Alle Seelen des
- Hauses Jakob, die nach Ägypten kamen, waren siebzig.
-
- \46\
- Jakobs Wiedersehen mit Joseph.
-
- $28$ Und er sandte Juda vor sich her zu Joseph, daβ er vor
- ihm her Weisung gebe nach Goschen. Und sie kamen in das Land
- Goschen. $29$ Da spannte Joseph seinen Wagen an und zog
- hinauf, seinem Vater Israel entgegen nach Goschen; und als er
- seiner ansichtig wurde, fiel er ihm um den Hals und weinte lange
- an seinem Hals. $30$ Und Israel sagte zu Joseph: Nun kann ich
- sterben, nachdem ich dein Gesicht gesehen habe, daβ du noch
- lebst! $31$ Und Joseph sagte zu seinen Brüdern und zum Haus
- seines Vaters: Ich will hinaufziehen und dem Pharao berichten
- und zu ihm sagen: `Meine Brüder und das Haus meines Vaters, die
- im Land Kanaan waren, sind zu mir gekommen. $32$ Und die
- Männer sind Schafhirten - denn sie haben Viehzucht getrieben -,
- und sie haben ihre Schafe und ihre Rinder und alles, was sie
- haben, mitgebracht.' $33$ Und geschieht es, daβ der Pharao
- euch ruft und spricht: `Was ist eure Tätigkeit?' $34$ dann
- sagt: `Deine Knechte haben Viehzucht getrieben von unserer
- Jugend an bis jetzt, sowohl wir als auch unsere Väter', damit
- ihr im Land Goschen bleiben könnt; denn alle Schafhirten sind
- den Ägyptern ein Greuel.
-
- \47\
- Jakob und seine Söhne vor Pharao.
-
- $1$ Und Joseph kam und berichtete dem Pharao und sagte: Mein
- Vater und meine Brüder, ihre Schafe und ihre Rinder und alles,
- was sie haben, sind aus dem Land Kanaan gekommen; und siehe, sie
- sind im Land Goschen. $2$ Und er nahm aus der Gesamtheit
- seiner Brüder fünf Männer und stellte sie vor den Pharao. $3$
- Und der Pharao sprach zu seinen Brüdern: Was ist eure Tätigkeit?
- Und sie sagten zum Pharao: Deine Knechte sind Schafhirten,
- sowohl wir als auch unsere Väter. $4$ Und sie sagten zum
- Pharao: Wir sind gekommen, um uns im Land als Fremde
- aufzuhalten; denn es gibt keine Weide für die Schafe, die deine
- Knechte haben, denn die Hungersnot ist schwer im Land Kanaan.
- Und nun laβ doch deine Knechte im Land Goschen wohnen! $5$ Da
- sagte der Pharao zu Joseph: Dein Vater und deine Brüder sind zu
- dir gekommen. $6$ Das Land Ägypten ist vor dir: Laβ deinen
- Vater und deine Brüder im besten Teil des Landes wohnen; sie
- sollen im Land Goschen wohnen. Und wenn du erkennst, daβ
- tüchtige Männer unter ihnen sind, setze sie als Oberhirten ein
- über das, was ich habe!
-
- $7$ Und Joseph brachte seinen Vater Jakob und lieβ ihn vor
- den Pharao treten. Und Jakob segnete den Pharao. $8$ Und der
- Pharao sprach zu Jakob: Wie viele sind die Tage deiner
- Lebensjahre? $9$ Und Jakob sprach zum Pharao: Die Tage der
- Jahre meiner Fremdlingschaft sind 130 Jahre; wenig und böse
- waren die Tage meiner Lebensjahre, und sie erreichen nicht die
- Tage der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer
- Fremdlingschaft. $10$ Und Jakob segnete den Pharao und ging
- von dem Pharao hinaus. $11$ Joseph aber wies seinem Vater und
- seinen Brüdern Wohnsitze an und gab ihnen Grundbesitz im Land
- Ägypten, im besten Teil des Landes, im Land Ramses, wie der
- Pharao befohlen hatte. $12$ Und Joseph versorgte seinen Vater
- und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot nach
- der Zahl der Kinder.
-
- \47\
- Josephs Verwaltung des Landes Ägypten.
-
- $13$ Und es gab kein Brot im ganzen Land, denn die Hungersnot
- war sehr schwer; und das Land Ägypten und das Land Kanaan
- verschmachteten vor Hunger. $14$ Und Joseph brachte alles
- Geld zusammen, das sich im Land Ägypten und im Land Kanaan
- vorfand, für das Getreide, das man kaufte. Und Joseph brachte
- das Geld in das Haus des Pharao. $15$ Und als das Geld im
- Land Ägypten und im Land Kanaan ausging, da kamen alle Ägypter
- zu Joseph und sagten: Bring uns Brot her! Warum sollen wir denn
- vor dir sterben? Denn das Geld ist zu Ende. $16$ Da sagte
- Joseph: Bringt euer Vieh her! Dann gebe ich euch [Brot] für euer
- Vieh, wenn das Geld zu Ende ist. $17$ Da brachten sie ihr
- Vieh zu Joseph, und Joseph gab ihnen Brot für die Pferde und für
- die Schafherden und für die Rinderherden und für die Esel; und
- so versorgte er sie mit Brot für all ihr Vieh in jenem Jahr.
-
- $18$ Als jenes Jahr zu Ende war, da kamen sie im zweiten Jahr
- zu ihm und sagten zu ihm: Wir wollen es meinem Herrn nicht
- verschweigen, daβ das Geld ausgegangen ist, und die Viehherden
- sind bei meinem Herrn. Nichts ist vor meinem Herrn
- übriggeblieben als nur unser Leib und unser Land. $19$ Warum
- sollen wir vor deinen Augen sterben, sowohl wir als auch unser
- Land? Kaufe uns und unser Land für Brot, dann wollen wir und
- unser Land dem Pharao fronpflichtig sein; und gib Samen, daβ wir
- leben und nicht sterben und das Land nicht verödet daliegt!
- $20$ Da kaufte Joseph das ganze Land Ägypten für den Pharao;
- denn die Ägypter verkauften jeder sein Feld, weil die Hungersnot
- schwer auf ihnen lag. Und so kam das Land an den Pharao. $21$
- Und das Volk, das versetzte er in die verschiedenen Städte, von
- einem Ende der Grenze Ägyptens bis zu ihrem anderen Ende.
- $22$ Nur das Land der Priester kaufte er nicht, denn die
- Priester hatten ein festgesetztes Einkommen vom Pharao, und sie
- lebten von ihrem festgesetzten Einkommen, das der Pharao ihnen
- gab; deshalb verkauften sie ihr Land nicht. $23$ Und Joseph
- sagte zum Volk: Siehe, ich habe euch und euer Land heute für den
- Pharao gekauft. Da habt ihr Samen! Besät nun das Land! $24$
- Und es soll beim Ernten geschehen, daβ ihr den Fünften dem
- Pharao gebt; die vier Teile aber sollen für euch sein zum Besäen
- des Feldes und zur Nahrung für euch und für die, die in euren
- Häusern sind, und zu Nahrung für eure Kinder. $25$ Da sagten
- sie: Du hast uns am Leben erhalten; finden wir Gunst in den
- Augen meines Herrn, dann wollen wir Knechte des Pharao sein.
- $26$ Und Joseph legte es dem Land Ägypten bis zu diesem Tag
- als Ordnung auf, daβ dem Pharao der Fünfte gehöre. Nur das Land
- der Priester allein kam nicht an den Pharao.
-
- \47\
- Jakobs Anweisung für sein Begräbnis.
-
- $27$ Und Israel wohnte im Land Ägypten, im Land Goschen; und
- sie machten sich darin ansässig und waren fruchtbar und
- vermehrten sich sehr. $28$ Und Jakob lebte im Lande Ägypten
- siebzehn Jahre; und die Tage Jakobs, die Jahre seines Lebens,
- betrugen 147 Jahre. $29$ Und als die Tage Israels nahten, daβ
- er sterben sollte, rief er seinen Sohn Joseph und sprach zu ihm:
- Wenn ich nun Gunst gefunden habe in deinen Augen, dann lege doch
- deine Hand unter meine Hüfte, und erweise Gnade und Treue an
- mir: Begrabe mich doch nicht in Ägypten! $30$ Wenn ich mich
- zu meinen Vätern gelegt habe, dann führe mich aus Ägypten, und
- begrabe mich in ihrem Grab! Und er sprach: Ich werde tun nach
- deinem Wort. $31$ Er aber sagte: Schwöre mir! Da schwor er
- ihm. Und Israel neigte sich [anbetend] nieder am Kopfende des
- Bettes.
-
- \48\
- Jakobs Segen über seine Enkel Ephraim und Manasse.
-
- $1$ Und es geschah nach diesen Dingen, daβ man dem Joseph
- sagte: Siehe, dein Vater ist krank. Da nahm er seine beiden
- Söhne, Manasse und Ephraim, mit sich. $2$ Und man berichtete
- dem Jakob und sagte: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir. Da
- machte Israel sich stark und setzte sich im Bett auf. $3$ Und
- Jakob sagte zu Joseph: Gott, der Allmächtige, erschien mir in
- Lus im Land Kanaan, und er segnete mich $4$ und sprach zu
- mir: `Siehe, ich will dich fruchtbar machen und dich vermehren,
- und ich will dich zu einer Schar von Völkern machen und dieses
- Land deiner Nachkommenschaft nach dir zum ewigen Besitz geben.'
- $5$ Und nun, deine beiden Söhne, die dir im Land Ägypten
- geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, sollen mir
- gehören; Ephraim und Manasse sollen mir gehören wie Ruben und
- Simeon. $6$ Aber deine Kinder, die du nach ihnen gezeugt
- hast, sollen dir gehören. Nach dem Namen ihrer Brüder sollen sie
- genannt werden in ihrem Erbteil. $7$ Denn ich - als ich aus
- Paddan kam, starb Rahel bei mir im Land Kanaan, auf dem Weg, als
- es noch eine Strecke Landes war, um nach Efrata zu kommen; und
- ich begrub sie dort am Weg nach Efrata, das ist Bethlehem.
-
- $8$ Als Israel die Söhne Josephs sah, sagte er: Wer sind
- diese? $9$ Und Joseph sagte zu seinem Vater: Das sind meine
- Söhne, die Gott mir hier gegeben hat. Da sagte er: Bring sie
- doch zu mir her, daβ ich sie segne! $10$ Die Augen Israels
- aber waren schwer vor Alter, er konnte nicht sehen. Und als er
- sie zu ihm gebracht hatte, küβte er sie und umarmte sie. $11$
- Und Israel sprach zu Joseph: Ich hatte nicht gedacht, dein
- Gesicht [noch einmal] zu sehen, und siehe, Gott hat mich sogar
- deine Nachkommen sehen lassen! $12$ Und Joseph nahm sie von
- seinen Knien weg und beugte sich auf sein Gesicht zur Erde
- nieder. $13$ Und Joseph nahm sie beide, Ephraim mit seiner
- Rechten zur Linken Israels und Manasse mit seiner Linken zur
- Rechten Israels, und brachte sie zu ihm. $14$ Da streckte
- Israel seine Rechte aus und legte sie auf Ephraims Kopf - obwohl
- er der Jüngere war - und seine Linke auf Manasses Kopf; er legte
- seine Hände über Kreuz. Denn Manasse war der Erstgeborene.
- $15$ Und er segnete Joseph und sprach: Der Gott, vor dessen
- Angesicht meine Väter, Abraham und Isaak, gelebt haben, der
- Gott, der mich geweidet hat, seitdem ich bin, bis zu diesem Tag,
- $16$ der Engel, der mich von allem Übel erlöst hat, segne die
- Knaben; und in ihnen werde mein Name genannt und der Name meiner
- Väter, Abraham und Isaak, und sie sollen sich vermehren zu einer
- Menge mitten im Land!
-
- $17$ Und als Joseph sah, daβ sein Vater seine rechte Hand auf
- Ephraims Kopf legte, war es schlecht in seinen Augen; und er
- faβte die Hand seines Vaters, um sie von Ephraims Kopf
- wegzuwenden auf Manasses Kopf. $18$ Und Joseph sagte zu
- seinem Vater: Nicht so, mein Vater! Denn dieser ist der
- Erstgeborene. Lege deine Rechte auf seinen Kopf! $19$ Aber
- sein Vater weigerte sich und sprach: ich weiβ es, mein Sohn, ich
- weiβ es. Auch er wird zu einem Volk werden, und auch er wird
- groβ sein. Jedoch wird sein jüngerer Bruder gröβer sein als er,
- und seine Nachkommenschaft wird eine Fülle von Nationen werden.
- $20$ Und er segnete sie an jenem Tag und sprach: Mit dir wird
- Israel segnen und sagen: Gott mache dich wie Ephraim und wie
- Manasse! So setzte er Ephraim vor Manasse. $21$ Und Israel
- sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe; aber Gott wird mit euch
- sein und euch in das Land eurer Väter zurückbringen. $22$ Und
- ich gebe dir einen Bergrücken über deine Brüder hinaus, den ich
- aus der Hand der Amoriter mit meinem Schwert und mit meinem
- Bogen genommen habe.
-
- \49\
- Jakobs Segen über seine Söhne - Sein Tod.
-
- $1$ Und Jakob rief seine Söhne und sprach: Versammelt euch,
- und ich will euch verkünden, was euch begegnen wird in künftigen
- Tagen. $2$ Kommt zusammen und hört, ihr Söhne Jakobs, und
- hört auf Israel, euren Vater!
- #
- V. 3-27: Kap. 35,23-26; vgl. 5Mo 33,6-25.
- #
- $3$ Ruben, mein Erstgeborener bist du, meine Stärke und der
- Erstling meiner Kraft! Vorrang an Hoheit und Vorrang an Macht!
- $4$ Du bist übergewallt wie die Wasser, du sollst keinen
- Vorrang haben, denn du hast das Lager deines Vaters bestiegen;
- da hast du es entweiht. Mein Bett hat er bestiegen!
-
- $5$ Die Brüder Simeon und Levi, Werkzeuge der Gewalttat sind
- ihre Waffen. $6$ Meine Seele komme nicht in ihren geheimen
- Rat, meine Ehre vereinige sich nicht mit ihrer Versammlung! Denn
- in ihrem Zorn erschlugen sie den Mann, in ihrem Mutwillen
- lähmten sie den Stier. $7$ Verflucht sei ihr Zorn, weil er so
- gewalttätig, und ihr Grimm, weil er so grausam ist! Ich werde
- sie verteilen in Jakob und sie zerstreuen in Israel.
-
- $8$ Juda, du, dich werden deine Brüder preisen! Deine Hand
- wird auf dem Nacken deiner Feinde sein. Vor dir werden sich
- niederbeugen die Söhne deines Vaters. $9$ Juda ist ein junger
- Löwe; vom Raub, mein Sohn, bist du hochgekommen. Er kauert, er
- lagert sich wie ein Löwe und wie eine Löwin. Wer will ihn
- aufreizen? $10$ Nicht weicht das Zepter von Juda, noch der
- Herrscherstab zwischen seinen Füβen weg, bis daβ der Schilo
- kommt, dem gehört der Gehorsam der Völker. $11$ An den
- Weinstock bindet er sein Eselsfüllen, an die Edelrebe das Junge
- seiner Eselin; er wäscht im Wein sein Kleid und im Blut der
- Trauben sein Gewand; $12$ die Augen sind dunkel von Wein und
- weiβ die Zähne von Milch.
-
- $13$ Sebulon wohnt an der Küste der Meere, und an der Küste
- der Schiffe [liegt] er, seine Seite nach Sidon hin.
-
- $14$ Issaschar ist ein knochiger Esel, der sich lagert
- zwischen den Hürden. $15$ Und als er sah, daβ die Ruhe gut
- und daβ das Land lieblich war, da beugte er seine Schulter zum
- Lasttragen und wurde zum fronpflichtigen Knecht.
-
- $16$ Dan richtet sein Volk wie einer der Stämme Israels.
- $17$ Dan ist eine Schlange am Weg, eine Hornotter am Pfad,
- die in die Fersen des Pferdes beiβt, und rücklings fällt sein
- Reiter.
-
- $18$ Auf deine Rettung, HERR, harre ich!
-
- $19$ Gad, Räuberscharen bedrängen ihn, und er, er drängt
- [ihnen nach auf der] Ferse.
-
- $20$ Von Asser: Fettes ist sein Brot; und er, königliche
- Leckerbissen gibt er.
-
- $21$ Naftali ist eine flüchtige Hirschkuh; er gibt schöne
- Worte.
-
- $22$ Ein junger Fruchtbaum ist Joseph, ein junger Fruchtbaum
- an der Quelle; seine Zweige ranken über die Mauer. $23$ Und
- es reizen ihn die Bogenschützen und schieβen und feinden ihn an;
- $24$ aber sein Bogen bleibt fest, und gelenkig sind die Arme
- seiner Hände, durch die Hände des Mächtigen Jakobs, von dort,
- dem Hirten, dem Stein Israels, $25$ von dem Gott deines
- Vaters - der helfe dir - und [von] Gott, dem Allmächtigen - der
- segne dich mit Segnungen des Himmels droben, mit Segnungen der
- Tiefe, die unten liegt, mit Segnungen der Brüste und des
- Mutterleibes. $26$ Die Segnungen deines Vaters überragen die
- Segnungen der uralten Berge, das begehrenswerte [Gut] der ewigen
- Hügel. Sie seien auf dem Haupt Josephs und auf dem Scheitel des
- Abgesonderten unter seinen Brüdern.
-
- $27$ Benjamin ist ein Wolf, der zerreiβt; am Morgen verzehrt
- er Raub, und am Abend verteilt er Beute.
-
- $28$ Alle diese sind die zwölf Stämme Israels, und das ist
- es, was ihr Vater zu ihnen redete. Und er segnete sie, jeden
- nach seinem Segen, mit dem er sie segnete. $29$ Und er befahl
- ihnen und sagte zu ihnen: Bin ich versammelt zu meinem Volk,
- dann begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle, die auf dem
- Feld des Hetiters Efron [liegt]; $30$ in der Höhle, die auf
- dem Feld Machpela gegenüber von Mamre ist, im Land Kanaan, [auf]
- dem Feld, das Abraham von dem Hetiter Efron zum Erbbegräbnis
- gekauft hat. $31$ Dort haben sie Abraham begraben und seine
- Frau Sara; dort haben sie Isaak begraben und seine Frau Rebekka;
- und dort habe ich Lea begraben. $32$ Das Feld und die Höhle,
- die darauf ist, sind Besitz, [gekauft] von den Söhnen Het.
- $33$ Und als Jakob damit geendet hatte, seinen Söhnen Befehle
- zu geben, zog er seine Füβe aufs Bett herauf und verschied und
- wurde zu seinen Völkern versammelt.
-
-
- \50\
- Jakobs Begräbnis in Hebron.
-
- $1$ Da fiel Joseph auf das Angesicht seines Vaters und weinte
- über ihm und küβte ihn. $2$ Und Joseph befahl seinen Dienern,
- den Ärzten, seinen Vater einzubalsamieren. Und die Ärzte
- balsamierten Israel ein. $3$ Darüber wurden vierzig Tage für
- ihn voll, denn so lange währt die Zeit des Einbalsamierens. Und
- die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage. $4$ Und als die Tage,
- da man ihn beweinte, vorüber waren, redete Joseph zum Haus des
- Pharao und sagte: Wenn ich doch Gunst gefunden habe in euren
- Augen, so redet doch vor den Ohren des Pharao und sagt: $5$
- Mein Vater hat mich schwören lassen und gesagt: Siehe, ich
- sterbe. In meinem Grab, das ich mir im Land Kanaan gegraben
- habe, dort begrabe mich! Und nun, laβ mich doch hinaufziehen,
- daβ ich meinen Vater begrabe und zurückkomme! $6$ Da sagte
- der Pharao: Zieh hinauf und begrabe deinen Vater, wie er dich
- hat schwören lassen! $7$ So zog Joseph hinauf, um seinen
- Vater zu begraben; und mit ihm zogen hinauf alle Diener des
- Pharao, die Ältesten seines Hauses und alle Ältesten des Landes
- Ägypten $8$ und das ganze Haus Josephs und seine Brüder und
- das Haus seines Vaters. Nur ihre Kinder und ihre Schafe und ihre
- Rinder lieβen sie im Land Goschen zurück. $9$ Sogar Wagen und
- Reiter zogen mit ihm hinauf, und es wurde ein ganz gewaltiges
- Heerlager. $10$ Und sie kamen nach Goren-Atad, das jenseits
- des Jordan liegt. Dort hielten sie eine sehr groβe und schwere
- Totenklage; und er veranstaltete für seinen Vater eine
- Trauerfeier von sieben Tagen. $11$ Als aber die Bewohner des
- Landes, die Kanaaniter, die Trauerfeier bei Gosen-Atad sahen,
- sagten sie: Eine schwere Trauerfeier ist das für Ägypten; daher
- gab man ihr den Namen Abel-Mizrajim, sie [liegt] jenseits des
- Jordan. $12$ Und seine Söhne taten mit ihm so, wie er ihnen
- befohlen hatte; $13$ und seine Söhne brachten ihn in das Land
- Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Feldes Machpela, des
- Feldes, das Abraham zum Erbbegräbnis gekauft hatte von dem
- Hetiter Efron, angesichts von Mamre. $14$ Dann kehrte Joseph
- nach Ägypten zurück, nachdem er seinen Vater begraben hatte, er
- und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, um
- seinen Vater zu begraben.
-
- \50\
- Josephs brüderliche Haltung - Sein Tod.
-
- $15$ Und als Josephs Brüder sahen, daβ ihr Vater gestorben
- war, sagten sie: Wenn nun Joseph uns anfeindet und uns gar all
- das Böse vergilt, das wir ihm angetan haben! $16$ So entboten
- sie dem Joseph und lieβen sagen: Dein Vater hat vor seinem Tod
- befohlen und gesagt: $17$ `So sollt ihr zu Joseph sagen: Ach,
- vergib doch das Verbrechen deiner Brüder und ihre Sünde, daβ sie
- dir Böses angetan haben!' Und nun vergib doch das Verbrechen der
- Knechte des Gottes deines Vaters! Da weinte Joseph, als sie zu
- ihm redeten. $18$ Und auch seine Brüder gingen und fielen vor
- ihm nieder und sagten: Siehe, da hast du uns als Knechte.
- $19$ Joseph aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Bin ich
- etwa an Gottes Stelle? $20$ Ihr zwar, ihr hattet Böses gegen
- mich beabsichtigt; Gott [aber] hatte beabsichtigt, es zum Guten
- [zu wenden], damit er tue, wie es an diesem Tag ist, ein groβes
- Volk am Leben zu erhalten. $21$ Und nun, fürchtet euch nicht!
- Ich werde euch und eure Kinder versorgen. So tröstete er sie und
- redete zu ihrem Herzen.
-
- $22$ Und Joseph blieb in Ägypten, er und das Haus seines
- Vaters; und Joseph lebte 110 Jahre. $23$ Und Joseph sah von
- Ephraim Söhne der dritten [Generation]; auch die Söhne Machirs,
- des Sohnes Manasses, wurden auf die Knie Josephs geboren.
- $24$ Und Joseph sagte zu seinen Brüdern: Ich sterbe nun; Gott
- aber wird euch heimsuchen und euch aus diesem Land hinaufführen
- in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat.
- $25$ Und Joseph lieβ die Söhne Israels schwören und sprach:
- Hat Gott euch dann heimgesucht, dann führt meine Gebeine von
- hier hinauf! $26$ Und Joseph starb, 110 Jahre alt; und sie
- balsamierten ihn ein, und man legte ihn in einen Sarg in
- Ägypten.
-